Von Bagdad nach Stambul - 400 Seiten. Karl May
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Название: Von Bagdad nach Stambul - 400 Seiten

Автор: Karl May

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783742705907

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СКАЧАТЬ ich habe ihn nicht an dir zu rächen."

       "Ich fürchte mich nicht!"

       "Das glaube ich. Ich traf mit ihm bei Eski Kifri zusammen, und da

       erzählte er mir, daß du schuld bist, daß er Tribut zu zahlen hat.

       Sei vorsichtig, Herr! Er wird dich töten, wenn du in seine Hände

       fällst."

       "Ich befand mich in seiner Hand, ohne daß er mich getötet hat.

       Ich war Gefangener; aber er konnte mich nicht festhalten."

       Ich war Gefangener; aber er konnte mich nicht festhalten."

       "Ich habe es gehört. Du hast den Löwen getötet, ganz allein und

       in der Dunkelheit, und bist dann mit der Haut desselben

       davongeritten. Glaubst du, daß auch ich dich nicht halten könnte,

       wenn du mein Gefangener wärest?"

       Dies klang verdächtig, doch ich antwortete ruhig:

       "Du könntest mich nicht halten, und ich wüßte auch nicht, wie du

       es anfangen solltest, um mich gefangen zu nehmen."

       "Herr, wir sind zweihundert, ihr aber seid nur fünf!"

       "Khan, vergiß nicht, daß zwei Emire aus Frankhistan unter diesen

       fünf sind, und daß diese zwei so viel zählen wie zweihundert

       Bejat!"

       "Du sprichst sehr stolz!"

       "Und du fragst sehr ungastlich! Soll ich an der Wahrheit deines

       Wortes zweifeln, Heider Mirlam?"

       "Ihr seid meine Gäste, obgleich ich die Namen dieser beiden

       Männer nicht kenne, und sollt Brot und Fleisch mit mir essen."

       Ein rücksichtsvolles Lächeln umspielte seine Lippen, und der

       Blick, welchen er auf die beiden Haddedihn warf, sagte mir

       genug. Mohammed Emin war infolge seines prachtvollen,

       schneeweißen Bartes unter Tausenden zu erkennen.

       schneeweißen Bartes unter Tausenden zu erkennen.

       Auf einen Wink des Khan wurden einige viereckige Lederstücke

       herbeigebracht. Auf diesen servierte man uns Brot, Fleisch und

       Datteln, und als wir ein Weniges davon genossen hatten, wurde

       uns für unsere Pfeifen Tabak gereicht, für den uns der Khan

       eigenhändig Feuer gab.

       Jetzt erst konnten wir uns als seine Gäste betrachten, und ich gab

       Halef einen Wink, mein Pferd zu den übrigen Rossen zu bringen.

       Er tat dies und nahm dann auch bei uns Platz.

       "Welches ist das Ziel eurer Wanderungen?" erkundigte sich der

       Khan.

       "Wir reiten nach Bagdad zu," antwortete ich vorsichtig.

       "Wir ziehen nach Sinna," hob er wieder an. "Wollt ihr mit uns

       reiten?"

       "Wirst du es erlauben?"

       "Ich werde mich freuen, euch bei mir zu sehen. Komm, reiche

       mir deine Hand, Kara Ben Nemsi! Meine Brüder sollen deine

       Brüder sein und meine Feinde deine Feinde!"

       Er reichte mir seine Hand entgegen, und ich schlug ein. Er tat

       dasselbe auch mit den Andern, die sich mit mir herzlich freuten,

       hier so ganz unerwartet einen Freund und Beschützer gefunden

       hier so ganz unerwartet einen Freund und Beschützer gefunden

       zu haben. Wir sollten es später zu bereuen haben. Der Bejat

       meinte es nicht böse mit uns; aber er glaubte, an uns eine gute

       Erwerbung gemacht zu haben, die ihm großen Nutzen bringen

       werde.

       "Welche Stämme trifft man von hier bis Sinna?" erkundigte ich

       mich.

       "Hier ist ein freies Land, wo bald dieser und bald jener Stamm

       seine Herden weidet; wer der Stärkere ist, der bleibt."

       "Zu welchem Stamme seid ihr geladen?"

       "Zu dem der Dschiaf."

       "So freue dich deiner Freunde; denn der Stamm der Dschiaf ist

       der mächtigste des ganzen Landes! Die Scheik-Ismael,

       Zengeneh, Kelogawani, Kelhore und sogar die Schenki und

       Hollali fürchten ihn."

       "Emir, warst du bereits einmal hier?"

       "Noch niemals."

       "Aber du kennst ja alle Stämme dieser Gegend!"

       "Vergiß nicht, daß ich ein Franke bin!"

       "Ja, die Franken wissen alles, selbst das, was sie nicht gesehen

       "Ja, die Franken wissen alles, selbst das, was sie nicht gesehen

       haben. Hast du auch vom Stamme der Bebbeh gehört?"

       "Ja. Er ist der reichste Stamm weit und breit und hat seine Dörfer

       und Zelte in der Umgebung von Sulimania."

       "Du bist recht berichtet. Hast du Freunde oder Feinde unter

       ihnen?"

       "Nein. Ich bin noch nie mit einem Bebbeh zusammengetroffen. "

       "Vielleicht werdet ihr sie kennen lernen."

       "Werdet ihr ihnen begegnen?"

       "Vielleicht, obgleich wir gern ein Zusammentreffen vermeiden."

       "Kennst du den Weg nach Sinna ganz genau?"

       "Ganz genau."

       "Wie weit ist es von hier bis dahin?"

       "Wer ein gutes Pferd hat, der reitet in drei Tagen hin."

       "Und wie weit ist es bis Sulimania?"

       "Du kannst es schon in zwei Tagen erreichen."

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