Immer mutig. Paul Scheerbart
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Название: Immer mutig

Автор: Paul Scheerbart

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783742766236

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СКАЧАТЬ werden wir nimmermehr was sehen können.«

       »Das ist man gut!« riefen Alle.

       Und Noah pries sein Glück.

       Und Noahs Anverwandte lachten – mitsamt seiner

       Frau.

       Noah jedoch weinte vor Freude – so groß war sein

       Glück.

       Und die Pilzsterne blieben undurchsichtig für alle

       Ewigkeit.

       Und Noahs Luftbarke blieb fest verankert.

       Die Bewohner der Luftbarke sahen woanders hin.

       Und Noah pries sein Glück tagtäglich hundertmal und

       konnte sich viele Billionen Jahre gar nicht beruhigen – so

       sehr freute er sich über die totale Unsichtbarkeit jenes

       Milchstraßensystems, in dem sich jener »Erde« genannte

       Stern bewegte.

       Da kam eines Nachts ein kluger Vogel an der Barke

       vorbeigeflogen – sah den Noah und sprach redselig:

       »Noah, das ganze Milchstraßensystem, von dem Du

       nichts mehr hören und sehen willst, existiert ja gar nicht

       mehr. Flieg nur um die Ecke Deines Nebelflecks herum

       – da wirst Du Augen machen. «

       Noah löste vorsichtig die Anker und fuhr ganz sachte,

       ohne daß die Schläfer und die Schläferinnen unten in den

       Kajüten was bemerkten, um die Ecke seines Nebelfleckes

       rum – und fiel – vor Schreck rücklings aufs Deck.

       Ein kolossaler Weltdrache füllte die ganze Gegend

       und glotzte den Noah mit Millionen Augen so eklich an,

       daß dem Armen ganz plümerant zu Mute wurde.

       Doch der Drache sagte nach einer Weile höchst

       gemütlich:

       »Lieber Noah, ich habe soeben

       siebenmalsiebenundsiebzig Tausend Milchstraßensysteme

       verspeist – glaubst Du da, daß ich noch Appetit haben

       könnte?«

       Und der Drache lächelte sehr blöde und flog empor

       und ließ eine weite Leere hinter sich.

       »Er hat sich satt gefressen!« rief der kluge Vogel.

       Noah sprang auf, drehte rasch seine Barke um und

       machte, daß er weg kam, und befestigte die Anker wieder

       an den alten Stellen hinter dem Pilzsternnebelfleck.

       Niemand auf der Barke erfuhr was von Noahs

       nächtlicher Fahrt um die Ecke rum.

       Noah aber pries nicht mehr sein Glück.

       Es kam dem alten Noah für die Folge sein Leben

       zeitweise komisch vor, so daß er oftmals lächeln mußte.

       Und er freute sich nun, daß Niemand auf der Barke

       sein Lächeln verstand; die Pilzsterne blieben

       undurchsichtig.

       Nebelsterne

       Sieben Nebelsterne empfanden den Dunst, in dem sie

       viele Billionen Jahre gelebt hatten, eines Tages als etwas

       Unerträgliches.

       Aber der Dunst gehörte zu ihnen; er war ein Teil ihres

       Körpers. Der Dunst war die Haut ihres Körpers.

       Abstreifen konnten sie also ihre Dunsthaut nicht so ohne

       Weiteres. So was können wohl kriechende Schlangen –

       aber nicht die Nebelsterne.

       Die anderen Sternwelten in der Umgegend hatten

       keine Dunsthaut. Und das ärgerte die Nebelsterne am

       allermeisten.

       Und das Herz der Nebelsterne ward verbittert, so daß

       sie ganz gallig wurden und tückischen Gedanken Raum

       gaben.

       Die Nebelsterne wollten den anderen Sternwelten

       auch so gern eine unbequeme Dunsthaut anhängen.

       Und was beschlossen da die Bösen?

       Sie beschlossen, sich so weit aufzublasen, daß ihr

       Dunst ihrer gesamten Nachbarschaft zur Empfindung

       gelangen mußte.

       Und die Sieben bliesen sich auf.

       Und der ganzen Nachbarschaft ward unwohl; die

       anderen Sternwelten, die so lange so klar die Welt

       durchleuchtet hatten, verloren ihren Glanz, denn der

       Dunst der Nebelsterne umzog Alles wie ein feiner Rauch.

       Da war den sieben Bösen so recht vergnügt zu Mute;

       jetzt hatten sie nicht mehr allein unter ihrer Dunsthaut zu

       leiden.

       Aber die anderen Sternwelten wurden ergrimmt und

       wollten den Dunst fortblasen. Und bei dem Fortblasen

       erregten sie sich alle dermaßen, daß allgemach eine

       kriegerische Stimmung in jener Weltecke die Oberhand

       gewann.

       Und bald zogen die einstmals hellen Sterne gegen die

       Nebelsterne zu Felde; mächtige Weltblöcke flogen wie

       Kugeln von allen Seiten in die sieben bösen Nebelsterne

       hinein, daß denen die Eingeweide platzten und das Mark

       verbrannte.

       Es war ein schauerlicher Krieg.

       Was aber war die Folge dieses schauerlichen

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