SPUK. Howard Phillips Lovecraft
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу SPUK - Howard Phillips Lovecraft страница 10

Название: SPUK

Автор: Howard Phillips Lovecraft

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783752914245

isbn:

СКАЧАТЬ weit geöffneten Augen, fragte mich, was die nächste Nacht wohl bringen würde, und die nächste, und die darauffolgende.

      Die Ankunft der polnischen Arbeiter aus Boston ließ mich die Träume vorübergehend vergessen. Es waren schwerfällige, ruhige Leute. Ihr Vormann, ein untersetzter Mann namens Jon Cieciorka, ging mit seinen Untergebenen barsch und gebieterisch um; er war ein muskulöser Bursche von ungefähr fünfzig Jahren, und die drei Männer, die er kommandierte, folgten seinen Befehlen hastig, als fürchteten sie seinen Zorn. Sie hatten dem Architekten erzählt, sie könnten in dieser Woche noch nicht kommen, aber ein anderer Auftrag war aufgeschoben worden, erklärte der Vormann, und jetzt seien sie da; sie waren von Boston hergefahren, nachdem sie dem Architekten ein Telegramm geschickt hatten. Aber sie hatten seine Zeichnungen und wussten, was zu tun war.

      Die erste Arbeit bestand darin, von der Nordwand des Zimmers unmittelbar unter dem Geheimraum den Verputz zu entfernen. Sie mussten sorgfältig vorgehen, weil die tragende Wand, auf dem das zweite Stockwerk ruhte, nicht erschüttert werden durfte, aber das war auch nicht nötig. Verputz und Fachwerk, die, wie ich sah, als sie anfingen, von der altmodischen handgemachten Art waren, mussten abgenommen und ersetzt werden; der Verputz hatte schon seit Jahren begonnen, sich zu verfärben und abzublättern, so dass der Raum kaum bewohnbar war. So war es auch bei dem Flügel des Hauses gewesen, den ich jetzt bewohnte, doch da ich dort größere Veränderungen hatte vornehmen lassen, hatte es länger gedauert.

      Ich schaute den Männern eine Weile bei der Arbeit zu und hatte mich gerade an das Geräusch ihres Hämmerns gewöhnt, als sie plötzlich aufhörten. Ich wartete einen Augenblick, und ging dann hinauf und betrat die Halle. Ich war gerade noch rechtzeitig da, um zu sehen, dass sich alle vier an der Wand zusammendrängten, sich abergläubisch bekreuzigten und dann davonstürzten und aus dem Haus liefen. Als Cieciorka an mir vorbeikam, schleuderte er mir in Entsetzen und Wut einen Beinamen entgegen, den ich nicht verstand. Dann hatten sie das Haus verlassen, und während ich wie angewurzelt stehenblieb, hörte ich ihr Auto starten und von meinem Besitz holpern.

      Völlig verwirrt wandte ich mich zu der Stelle, wo sie gearbeitet hatten. Sie hatten einen beträchtlichen Teil des Verputzes und Fachwerks entfernt; es lagen sogar noch einige von ihren Werkzeugen herum. Bei ihrer Arbeit hatten sie jenen Teil der Wand freigelegt, der hinter dem Balken des Fundaments lag, und mit ihm all den Gesteinsschutt, der sich dort im Lauf der Jahre abgelagert hatte. Erst als ich der Wand ganz nahe war, sah ich, was sie gesehen haben mussten, und verstand, was die abergläubischen Gesellen ängstlich und fluchend aus dem Haus getrieben hatte. Denn unten an der Mauer, hinter dem Balken, lagen zwischen seit langem vergilbten Papieren, die von den Mäusen halb zernagt waren, aber immer noch die unverkennbar kabbalistischen Zeichen irgendeiner dunklen Vergangenheit trugen, zwischen frevelhaften Instrumenten des Todes und der Zerstörung - kurze, dolchähnliche Messer, dunkelgefärbt von einer Flüssigkeit, die bestimmt einmal Blut gewesen sein musste - die kleinen Schädel und Knochen von mindestens drei Kindern!

      Ich starrte ungläubig hin, denn nun nahm der abergläubische Unsinn, den ich erst einen Tag zuvor von Ahab Hopkins gehört hatte, eine unheilvollere Wendung. Soviel begriff ich augenblicklich. Kinder waren unter der Ägide meines Urgroßvaters verschwunden; er war der Zauberei oder der Hexerei verdächtigt worden, der Teilnahme an Zeremonien, bei denen die Opferung kleiner Kinder eine wesentliche Rolle spielte; und jetzt, hier, innerhalb der Wände seines Hauses, waren Überbleibsel, die dem Verdacht der Einheimischen über seine ruchlosen Betätigungen Gewicht verliehen!

      Als mein erstes Entsetzen gewichen war, wusste ich, dass ich unverzüglich handeln musste. Würde diese Entdeckung bekannt, dann wäre mein hiesiger Aufenthalt in der Tat bitter unglücklich, dafür würden die gottesfürchtigen Einheimischen aus der Nachbarschaft sorgen. Ohne weiter zu zögern, holte ich einen Pappkarton, kehrte mit ihm wieder zur Wand zurück, sammelte alle Knochenreste ein, die ich finden konnte, und trug diese grauenvolle Last zur Familiengruft, wo ich die Knochen in die Nische ausleerte, die einst die, jetzt längst zu Staub zerfallenen Überreste von Jedediah Peabody enthalten hatte. Zum Glück zerfielen die kleinen Schädel, so dass jemand, der dort suchen würde, nur die Reste eines längst gestorbenen Wesens entdecken würde, und nur ein Fachmann imstande wäre, den Ursprung der Knochen zu bestimmen, die genügend unbeschädigt waren, um einen Hinweis zu liefern. Wenn die Berichte der Polen den Architekten erreichten, könnte ich sie bestreiten, doch auf diese Berichte sollte ich vergebens warten, denn die angstbesessenen Polen gaben dem Architekten niemals ein Wort über ihren wirklichen Grund zur Flucht vor diesem Auftrag preis.

      Ich wartete nicht, um das von dem Architekten zu erfahren, der letzten Endes doch jemanden finden musste, der die von mir gewünschten Änderungen vornehmen würde, sondern ging, geführt von einem Instinkt, von dessen Existenz ich bisher nichts wusste, zu dem Geheimraum, wobei ich, entschlossen, ihn der peinlichst genauen Untersuchung zu unterziehen, eine starke Taschenlampe mitnahm. Doch fast unmittelbar, nachdem ich ihn betreten hatte, machte ich eine Entdeckung, die mich bis ins Mark erschauern ließ; obgleich die Fußtritte, die der Architekt und ich bei unserem kurzen Aufenthalt in dem Raum hinterlassen hatten, noch zu erkennen waren, gab es außerdem andere, frischere Spuren, die darauf hinwiesen, dass irgendjemand - oder irgendetwas - in diesem Zimmer gewesen war, nachdem ich es verlassen hatte. Die Spuren waren deutlich zu sehen - sie stammten von einem barfüßigen Mann und, ebenso unverkennbar, von den Pfoten einer Katze. Doch das waren noch nicht die schrecklichsten Indizien für irgendeine unheilvolle Beschäftigung - sie begannen in der Nordostecke des eigenartig gewinkelten Raums, an einem Punkt, wo ein Mann unmöglich stehen konnte und wo selbst für eine Katze kaum genug Platz war; und doch hatten sie sich hier materialisiert, und von diesem Punkt waren sie vorangeschritten, auf den schwarzen Schreibtisch zu - wo sich etwas weit Schlimmeres befand, das ich allerdings erst bemerkte, als ich, den Spuren folgend, fast über dem Schreibtisch stand.

      Der Schreibtisch hatte ganz frische Flecken. Eine kleine zähflüssige Lache befand sich auf ihm, als sei sie aus dem Holz gekocht - kaum mehr als drei Zoll Durchmesser, neben einem Abdruck im Staub, als ob dort die Katze oder eine Puppe oder irgendein Bündel gelegen hätte. Ich starrte darauf, versuchte im Licht meiner Taschenlampe herauszufinden, was es wohl sein mochte, richtete den Lichtstrahl an die Decke, um möglicherweise eine Öffnung zu entdecken, durch die vielleicht Regen gedrungen war, bis mir einfiel, dass es seit meinem ersten und einzigen Besuch in diesem seltsamen Geheimzimmer keinen Regen gegeben hatte. Dann tauchte ich meinen Zeigefinger in die Lache und hielt ihn ins Licht. Die Farbe war rot - die Farbe von Blut -, und ohne dass man es mir gesagt hätte, wusste ich im selben Augenblick, dass es sich um dieses handelte. Wie es dorthin gekommen war, wagte ich mir nicht auszumalen.

      Inzwischen schossen mir die grausigsten Schlussfolgerungen durch den Kopf, doch ohne logischen Zusammenhang. Ich entfernte mich vom Schreibtisch, wo ich nur so lange verweilt hatte, um einige der dort hegenden ledergebundenen Bücher und das Manuskript zu ergreifen; und diese in den Händen verließ ich das Zimmer und gelangte wieder in die wirklichkeitsnähere Umgebung der Zimmer, die nicht aus scheinbar unmöglichen Winkeln erbaut schienen und wo nichts auf Dimensionen schließen Heß, die in der irdischen Welt unbekannt waren. Beinahe schuldbewusst eilte ich wieder in meine Räume nach unten, die Bücher vorsichtig an meine Brust drückend.

      Sobald ich die Bücher aufgeschlagen hatte, hatte ich eigenartigerweise die unheimliche Überzeugung, ihren Inhalt bereits zu kennen. Doch ich hatte sie nie zuvor gesehen und war, soweit ich wusste, auch niemals Titeln wie Malleus Malficarum und der Daemonialitas von Sinistrari begegnet. Sie handelten von Hexenkraft und Zauberei, von allen möglichen Zaubersprüchen und Sagen, von der Vernichtung von Hexen und Hexenmeistern durch Feuer, von ihren Reisemethoden - »Zu ihren Hauptbeschäftigungen gehört es, sich körperlich von Ort zu Ort zu bewegen... und, verfuhrt von den Vortäuschungen und Trugbildern von Teufeln, tatsächlich nächtens auf gewissen Tieren zu reiten, wie sie glauben und gestehen... oder einfach aus Öffnungen, die nur für sie und für niemand anders gebaut wurden, die Luft zu betreten und darauf zu spazieren. Satan persönlich trübt die Sinne seiner Gefangenen durch Träume und führt sie irrige Wege... Sie nehmen die Salbe, die sie nach Anweisung des Teufels aus den Gliedmaßen von Kindern, besonders derer, СКАЧАТЬ