Название: Pubertät für Dummies
Автор: Michelle Dostal
Издательство: John Wiley & Sons Limited
Жанр: Секс и семейная психология
isbn: 9783527836673
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Das eigene Zimmer
Ein Sonderfall ist das Zimmer Ihres Kindes. Es ist sein eigenes Reich, in dem es möglichst viele Freiheiten genießen sollte, um es auch als solches empfinden zu können.
Hier sollte es auch allein über die Ordnung entscheiden dürfen. Von dieser Regel gibt es allerdings Ausnahmen, wenn etwas die gesamte Familie betrifft. Dazu gehören etwa die folgenden Beispiele:
Gegenstände, die anderen gehören oder von allen Familienmitgliedern benutzt werden, muss Ihr Kind zurück an seinen Platz bringen, zum Beispiel Gläser, Klebeband, Scheren …
Es darf nicht unhygienisch werden! Ihr Teenie muss seinen Müll regelmäßig entsorgen und den Boden so freiräumen, dass gestaubsaugt werden kann.
Seine schmutzige Kleidung sollte er nicht so lange ansammeln, bis sie eine gesamte Waschmaschinenladung ergibt und kein Platz mehr für andere Wäsche lässt.
Anders sieht es aus, wenn Kinder sich ein Zimmer teilen. Hier müssen natürlich Regelungen gefunden werden, mit denen alle gut leben können – eine gar nicht so leichte Aufgabe. Setzen Sie sich mit Ihren Kindern zusammen und überlegen Sie, welche Regeln Sinn machen und wie Sie sich die Sache erleichtern können, etwa durch Aufteilen der Bereiche, einen Raumtrenner in Form eines Regals oder Ähnliches.
Aber nicht jeder Teenager ist ein Chaot. Manche Jugendliche haben es auch gern ordentlich.
Die meisten Jugendlichen wollen ihr Zimmer sauber haben, wenn sie Besuch erwarten, insbesondere neue Freunde. Das ist eine gute Gelegenheit, um Haushaltstätigkeiten selbst zu üben. Nehmen Sie ihm Staubsaugen, Wischen oder Fensterputzen nicht ab. Jüngere Kinder können Sie natürlich unterstützen.
Egoistisches Verhalten ertragen
Auch wenn Eltern gute Vorsätze haben, wenige wichtige Regeln durchsetzen und konsequent bleiben, verhalten sich viele Teenager zu Hause immer wieder egoistisch. Im Freundeskreis lässt sich dann häufig ein gegenteiliges Verhalten beobachten: Für die Clique tun sie alles.
Nur Mut! Bleiben Sie geduldig, lassen Sie sich aber nicht alles gefallen. Zeigen Sie Ihrem Kind Ihre Gefühle und machen Sie deutlich, dass Rücksichtnahme und Unterstützung in der Familie keine Einbahnstraße sind! Wenn Ihr Kind nicht bereit ist, etwas für die Allgemeinheit zu machen, verlieren Sie vielleicht auch mal die Lust, ihm einen Gefallen zu tun und lassen es den Bus nehmen, statt es zum Training zu fahren.
Mit Strafen wie etwa Taschengeldentzug, Handy- oder Ausgehverbot sollten Sie allerdings sehr vorsichtig sein! Ihr Kind nimmt Sie schnell als hilflos wahr, insbesondere, wenn es keinen Bezug zwischen der Strafe und dem Verhalten erkennen kann.
So paradox es klingt – dass Kinder sich zu Hause anders verhalten als im Freundeskreis und sich »gehen lassen«, ist übrigens auch ein Vertrauensbeweis. Nur da, wo man sich einer stabilen Beziehung bewusst ist, kann man sich auch von seiner schlechten Seite zeigen, ohne befürchten zu müssen, sie zu zerstören.
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