Begriffe der Psychologie. Rainer Maderthaner
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Название: Begriffe der Psychologie

Автор: Rainer Maderthaner

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

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isbn: 9783846357156

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СКАЧАТЬ »Opfer« allein glaubte oder wenn er annahm, dass eine weitere Person mithörte, oder aber vier weitere Personen. Als etwa nach 60 Sekunden die Verbindung mit dem »Opfer« abbrach, hatten in der 2er-Gruppe 85 %, in der 3er-Gruppe 62 % und in der 6er-Gruppe nur 31 % der eigentlichen Versuchspersonen Hilfe organisiert.

       C

       Begriffe im Überblick

      Cannon-Bard-Theorie • Chemorezeptoren • Chunks • Claqueur-Effekt • Coping • Copingkompetenz • Cortisol

      Cannon-Bard-Theorie siehe S. 300

      Die Cannon-Bard-Theorie ist eine Emotionstheorie, in der Emotionen als Vermittlungsprozesse zwischen Reizen und Reaktionen gesehen wurden, die im Wesentlichen vom Thalamus ausgehen.

      Chemorezeptoren siehe S. 161

      Chemorezeptoren (Glukose, pH-Wert) sind an der Körperwahrnehmung beteiligten Rezeptoren. So wie → Mechanorezeptoren, → Thermorezeptoren, → Propriozeptoren und → Nozizeptoren leiten sie Information über thalamische Zwischenschaltung in die Projektionszentren des Kortex (postzentrale Gehirnwindungen) weiter.

      Chunks siehe S. 218

      Chunks (engl. »chunk«: Brocken) sind assoziativ verbundene Konfigurationen von Einzelheiten. So etwa merkt man sich eine Autooder Telefonnummer etwas leichter, wenn man sie nicht als lange Ziffernfolge, sondern als Folge von zweioder dreistelligen Zahlen genannt bekommt (z. B. 478 – 23). Durch Bildung von Chunks (z. B. bei Zahlen: 222 – 567 – 369), für deren Zusammensetzung beliebige Gesetzmäßigkeiten gefunden werden können (Ähnlichkeit, Nähe, Zahlenrelationen,…), ergeben sich wesentliche Einprägungserleichterungen, und zwar auch dann, wenn die einzuprägende Kombination früher bereits in anderem Zusammenhang verknüpft war (z. B. »Nine Eleven« als Datum des Terroranschlags auf das World Trade Center).

      Claqueur-Effekt siehe S. 368

      Der Claqueur-Effekt ist ein aus Opernbesuchen bekanntes Phänomen, nämlich die Tendenz, sich im Zweifelsfall den Beifallskundgebungen anderer anzuschließen.

      Coping siehe S. 415 ff.

      Nach Folkman und Moskowitz (2004) versteht man unter Coping all jene Gedanken und Verhaltensweisen, die dazu eingesetzt werden, schwierige interne oder externe Situationsanforderungen zu meistern (»to manage«), nämlich solche, die als stressend eingeschätzt werden (Skinner & Zimmer-Gembeck, 2007).

      Copingkompetenz siehe S. 417

      Bereits in den 60er-Jahren wurde von Richard Lazarus eine Differenzierung vorgeschlagen zwischen → problemorientiertem Coping, bei dem die Problemsituation selbst verändert werden soll, und → emotionsorientiertem Coping, bei dem an den kognitiven, emotionalen und körperlichen Reaktionen angesetzt wird (s. Folkman et al., 1986). Sich bei Stress auf die Lösung des verursachenden Problems zu konzentrieren, hat dann Sinn, wenn es eine realistische Chance für eine Situationsveränderung gibt, das wäre zum Beispiel dann, wenn eine soziale Konfliktsituation durch kompetente Kommunikation geklärt werden kann oder eine psychisch belastende Berufssituation durch aktive Maßnahmen veränderbar ist. Untersuchungen zeigen, dass Personen, die zu einer Vermeidung problemorientierter Stressbewältigung tendieren (indem sie z. B. sich ablenken, Gefühle verbergen, Schuld abschieben), durch unvermeidbare Stressauslöser stärker psychisch und physisch belastet werden als jene, die sich den Anforderungen stellen (Folkman et al., 1986; Holahan & Moos, 1985; Maderthaner & Maderthaner, 1985).

      Cortisol siehe S. 415

      Cortisol ist ein Stresshormon, das immunsuppressiv, entzündungshemmend und energiemobilisierend wirkt. Die längerfristige Wiederholung von Stresssituationen, die nicht vorhersagbar oder kontrollierbar sind, führt zu einem hohen Niveau von → Katecholaminen (mit Anstieg von Herzschlag, Blutdruck, Blutzuckerspiegel) und Cortisol, woraus sich viele stressbedingte Gesundheitsprobleme erklären (Segerstrom & Miller, 2004; Gunnar & Quevedo, 2007; Abdallah et al., 2019).

       D

       Begriffe im Überblick

      deduktives Denken • Deindividuation • Deindividuierung • deklarativ • Depression • Deskriptivstatistik • Diagnosesysteme • Diagnostik • Diskrimination • DistinctivenessEffekt • Dominanz • Door-in-the-face-Technik • Doppel-blind-Verfahren • Dreifarbentheorie • Drogen • Drogenkonsum • DSM-IV • Durchschnittsgesichter • dynamische Eigenschaften

      deduktives Denken siehe S. 264

      Eine Form des → Schlussfolgerns. »Logisches oder schlussfolgerndes Denken bezieht sich auf den Prozess, durch den der Mensch von schon Bekanntem zu weiterem Wissen gelangt.« (Anderson, 1996, 303) Fast immer können aus einem explizit formulierten komplexen Wissensbestand auch implizite (indirekt erschließbare) Wissensinhalte abgeleitet werden. Wenn man zum Beispiel weiß, dass Gehirnerkrankungen das geistige Leistungsvermögen beeinträchtigen können, und wenn Enzephalitis eine Gehirnerkrankung ist, dann weiß man, dass diese Erkrankung eine intellektuelle Schädigung hervorrufen kann. Während in der Logik korrekt durchgeführte deduktive Schlüsse (»Syllogismen«) immer wahr sind, trifft dies für »psycho-logische« Schlüsse nicht unbedingt zu.

      Deindividuation siehe S. 364

      Die Deindividuation bzw. → Deindividuierung ist ein Gruppeneffekt, nämlich der teilweise Verlust der eigenen Identität und der persönlichen Verantwortung, wodurch die Tendenz zu impulsiven, irrationalen und situationsgesteuerten Reaktionen steigt. Diese Reaktionsweise kommt vor allem beim Eindruck von Anonymität in einer Gruppe zustande, kann aber auch durch starken Stress oder durch Drogen ausgelöst werden (Postmes & Spears, 1998).

      Deindividuierung siehe S. 364

      Siehe → Deindividuation.

      deklarativ siehe S. 224

      Meint hier deklarative Gedächtnisinhalte, eine Komponente des → Langzeitgedächtnisses. Als deklarative Gedächtnisinhalte gelten (episodische) Erinnerungen und (semantisches) Wissen über Sachverhalte bzw. Fakten (»Gewusst was«).

      Depression siehe S. 405

      Als depressive Episode bezeichnet man einen Zustand, der durch Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Interessemangel, Ängstlichkeit, Unruhe, Konzentrationsschwäche, Hoffnungslosigkeit, Appetitmangel, Schlafstörungen, Schuldgedanken sowie negatives Denken gekennzeichnet ist. Die übliche Dauer, ab der ein solcher Zustand als depressive Störung diagnostiziert wird, ist ungefähr zwei Wochen (HFA-DB, 2016). Depressive Episoden treten bei Frauen häufiger auf als bei Männern, in mehr als 50 % der Fälle findet man daneben noch andere mentale Störungen (z. B. Panik- und Angststörungen), die oft auch als Mitverursachung von Depressionen gesehen werden können. Unbehandelt dauert eine depressive Episode von einem halben (ca. 50 %) bis zu einem Jahr (ca. 70 %), wobei Pharmakotherapie die Dauer nicht verkürzt, sondern nur die Intensität der Symptome abschwächt. Die Rückfallrate ist für unbehandelte Fälle relativ hoch und beträgt für zwei Jahre zwischen 60 und 70 %. Als erfolgreiche Therapieformen bei Depressionen erwiesen sich besonders die Verhaltenstherapie, die interpersonale Therapie und die medikamentöse Therapie mit Antidepressiva.

      Deskriptivstatistik СКАЧАТЬ