Tatort Rosenheim. Heinz von Wilk
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Название: Tatort Rosenheim

Автор: Heinz von Wilk

Издательство: Автор

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783734994920

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СКАЧАТЬ so. Was anderes: Ihr beide kennt den Schirmer Heinzi und seine Truppe?«

      Danny nickte grinsend: »Klar, der Schirmer kauft seine Jungs direkt aus dem Zoo, glaube ich. Die schauen brandgefährlich durch die Gegend, haben aber keine Ahnung von Taktik und so. Ich meine, wenn dich so einer in die Ecke drängt, dann ist Helm ab zum Gebet. Aber so weit wird es nicht kommen. Wir reden ja ganz friedlich, oder?«

      »Von mir aus schon. Mal schauen. Hast du Artillerie dabei?«

      »Auf dem Ohr höre ich schwer. Nur so viel: Mach du deinen Job und wir machen unseren.«

      Auch gut, denkt sich der Max und schaute aus dem leicht geöffneten Seitenfenster. Sie fuhren von der A8 ab, auf die 1 in Richtung Walserberg, als das Handy des Kleinen losdröhnte. »Ja, lebt denn der alte Holzmichel noch« war sein Klingelton. Danny swingte ein bisschen zur Musik, dann hob er das silberne Ding ans Ohr: »Ja, Boss?«

      Er verdrehte die Augen: »Warum denn? Osterfeldstraße wäre perfekt gewesen. Ich hab’ mir das auf dem Laptop angesehen. Wo will er jetzt? Ach du Kacke. Und wo da? Auf dem obersten Parkdeck, verstanden. Was? Ganz hinten an der Betonbrüstung? Der Kerl ist doch krank. Was? Klar, wir machen das. Bis gleich, Boss.«

      Danny steckte das Handy wieder weg, beugte sich zum Auer vor und meinte: »Regieänderung. Der Heinzi hat sich das anders überlegt. Kennst du das Designer Outlet in Salzburg? Gegenüber ist der Hangar 7 und so?«

      Auer nickte und fuhr das Fenster hoch: »Warum das denn?«

      »Ich sag’s doch immer, der Kerl ist ein diplomierter Psycho. Also: auf das Parkdeck, ganz oben, Freiluft. Und dort ganz nach hinten an die Betonbrüstung. Das Auto mit dem Heck ganz an die Brüstung ran.«

      »Hat der Angst, dass einer mit ’ner MP im Kofferraum sitzt? Dann geht der Deckel auf und … rrrrrt?«

      »Der Heinzi ist dermaßen bematscht, der hat vor nichts Angst. Die Angst hat Angst vor ihm. Wir schaukeln das schon. Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.«

      Arnold knurrte und würgte ein paar Laute heraus und fuchtelte mit den Händen.

      Auer schaute ihm im Rückspiegel zu: »Was meint er?«

      Danny lachte: »Er sagt, sogar der Tod verliert seinen Schrecken, wenn man ihn erst mal kennengelernt hat. Damit meint er wahrscheinlich das Bärenweibchen.«

      Ein Schwarm großer Krähen flog so tief über die Straße, dass Max abrupt auf das Bremspedal stampfte. Alle drei im Auto wurden trotz der Sicherheitsgurte nach vorne gedrückt, und Danny schaute durch das Heckfenster den schwarzen Vögeln nach. Dann beugte er sich wieder zu Max und sagte: »Als Kind habe ich mal so eine Krähe gehabt.«

      »Du warst mal ein Kind? Ist ja ein Hammer.«

      Danny klopfte ihm auf die Schulter: »Ehrlich jetzt. Die saß auf einem Baum vor unserem Haus. Es war saukalt, Schnee überall und an den Dachrinnen hingen ganze Batterien von Eiszapfen. Ich geh also wieder rein, hole ein altes Brötchen und renn wieder raus. Unter dem Baum habe ich die Semmel zerbröselt, dann bin ich zur Terrasse gegangen und hab mich hingesetzt. Die Krähe hat blöd geguckt, so wie die halt immer gucken, wenn die nicht wissen, was Sache ist. Dann hat sie sich mit drei oder vier Schwüngen vom Baum gemacht, ist auf den Boden runter und hat die Semmel gefressen, also, die Krümel. Das größte Stück hat sie mitgenommen und ist damit weggeflogen.«

      »Echt spannend. Bist du hinterhergeflogen?«

      »Blödmann. Pass auf: Am nächsten Tag war sie wieder da. Ich hab Apfelkuchen gehabt, den hab ich ihr gegeben. So ging das zwei Wochen oder so.«

      »Immer Apfelkuchen? Das hält doch keine Krähe lang aus.«

      »Mann, kannst du nicht zuhören? Irgendwann nach diesen zwei Wochen steh ich unter dem Baum und schau zur Krähe hoch. Die schielt zurück, macht ein paar Flattermoves und sitzt auf meiner Schulter.«

      »Echt jetzt?«

      »Wenn ich es dir sage. Von nun an hat sie jeden Morgen auf dem Baum auf mich gewartet. Ist auf meine Schulter gehüpft, und wir sind spazieren gegangen. In den Park, durch die Straßen, natürlich nur da, wo fast kein Verkehr war. Eines Nachts im Sommer, ich hab das Fenster in meinem Zimmer offen wegen der Hitze, da sitzt die Krähe doch glatt auf der Lehne des Stuhls vor meinem Bett. Ich werde wach, seh den Vogel und piss mich fast an. Oh Mann!«

      »Und dann?«

      »Der blöde Vogel ist so zahm geworden, dass er fast jede Nacht in mein Zimmer gekommen ist. Eines Tages kam der Kater vom Nachbarn auch ins Zimmer und hat dem Vogel in den Kopf gebissen. Das war’s.«

      »Und der Kater?«

      »Das willst du nicht wissen, mein Alter.« Danny lehnte sich im Sitz zurück, und Max dachte sich, ich würde jetzt wetten, dass der kleine Kerl Tränen in den Augen hat.

      Arnold neben ihm summte eine fürchterliche Melodie durch die Nase und klopfte den Takt dazu auf seinem Holzbein. Es klang schaurig und schlimm.

      Danny beugte sich wieder vor, räusperte sich und sagte: »Wenn ich den so singen höre, da fällt mir ein: Hast du gewusst, dass es einen brasilianischen Froschlurch gibt, der heißt, warte mal, ja, genau, der heißt Brachylephalus …«

      »Mit einem L oder mit zweien?«

      »Warum hab ich bei dir immer das Gefühl, dass du mich verarschst? Nein, so heißt der. Mit einem L übrigens. Dieser Lurch, also, der quakt unheimlich melodiös. Erreicht aber damit keinen seiner Artgenossen, weil die alle taub sind. Genauso wie er, der Singelurch. Voll taub. Wie findest du das?«

      »Soll das eine Anspielung auf Arnold sein?«

      Danny schüttelte den Kopf: »Nein. Der Große freut sich und baut Wut auf. Der ist nur so richtig gut drauf, wenn er grantig ist. Da vorne, das riesige Eckhaus, das ist das Outlet. Die Einfahrt zu den Parkdecks ist um die Ecke. Bieg an der Ampel links ab.«

      Schweigend fuhren sie die schmale Auffahrt zum obersten Deck hoch. Das war fast leer, und die wenigen Autos standen ziemlich nahe an der Auffahrt und den Ausgängen zu den Shops.

      »Heute haben die bis neun Uhr abends geöffnet, normalerweise nur bis sieben. Wir haben noch eine halbe Stunde Zeit.« Max parkte den Benz vorsichtig rückwärts ganz nahe an der Brüstung. Arnold schaute sich um, drehte sich zu Danny, grunzte und fuchtelte mit den Händen. Danny nickte, fuchtelte zurück und sagte zu Max: »Er meint, er schaut sich mal um. Wir können hierbleiben. In zehn Minuten ist er wieder da.«

      »Wo will er sich umschauen?«

      »Auf den unteren Decks. Man weiß ja nie.«

      Arnold hievte seinen massigen Körper schnaufend aus dem Wagen und ging leicht humpelnd davon. Danny drehte sich nach allen Seiten und nestelte umständlich an seinen Ärmeln rum. Nach ungefähr fünf Minuten kam Arnold zurück. Er beugte sich vor das hintere Fenster und klopfte. Danny ließ die Scheibe runter und Arnold brummelte etwas und bewegte schnell seine Hände.

      Danny nickte. »Er sagt, sie sind schon da. Stehen auf dem Deck unter uns. Sie haben ihn nicht gesehen, sondern beobachten die Auffahrt. Im Auto sind drei Kerle. Der Heinzi und zwei von seinen Schränken. Heinzi hat seinen Tigermantel an und raucht. Die anderen zwei glotzen nur blöd. Arnold meint, die hätten sich wohl mal im Zoo beworben, aber СКАЧАТЬ