Der mondhelle Pfad. Petra Wagner
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Название: Der mondhelle Pfad

Автор: Petra Wagner

Издательство: Автор

Жанр: Историческая литература

Серия:

isbn: 9783867779579

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СКАЧАТЬ sackte in sich zusammen. Abrupt richtete er sich kerzengerade auf und hielt sich an seinem Tonbecher fest.

      „Ich bleibe hier.“

      Alle starrten ihn an, als ob der Minotaurus von Kreta höchstpersönlich seinen Becher heben täte. Oh, er hatte Hände der Minotaurus, und er konnte sogar trinken, ohne zu sabbern, obwohl er zitterte. Er verhedderte sich auch nicht mit seinen Hörnern, als er sich durch die Mähne strich und stellte den Becher sehr gesittet auf den Tisch zurück. Manieren hatten sie, diese kretischen Stiere, eindeutig.

      Loranthus lugte vorsichtig von einem zum anderen, schielte auf seine Hände und entdeckte einen Fingernagel, den es abzuknabbern galt.

      „Also. Elektra will mich …“ Er holte tief Luft und widmete sich dem Problem. „ … nägseslunasaheiradn.“

      „Nächstes Lugnasad heiraten“, wiederholte Arminius, um sicher zu gehen, dass er richtig verstanden hatte, grinste von einem Ohr zum anderen und reichte ihm einen Nagelschneider.

      Loranthus nahm ihn dankend entgegen und lugte mit gesenktem Kopf in die Runde. So viele blitzende Zähne auf einmal hatte er noch nie gesehen. Es schien, als wollten sie ihm beweisen, wer die Mundwinkel bis zu den Ohren ziehen konnte, sogar Armanu machte mit und gewann eindeutig. Aber sie lachte wohl eher über Loranthus, weil sie öfters solche Grimassen zu sehen bekam, wie er gerade zum Besten gab.

      Loranthus wurde diese Tatsache nun auch bewusst, räusperte sich und strich sich über seine neue Frisur.

      „Eigentlich wollte ich sie fragen, ob sie mich heiraten will. Aber sie hat mich gar nicht zu Wort kommen lassen und hat stattdessen mich gefragt. Ich komme mir wirklich vor, wie ein Stier, der von einer Maid geritten wird. Das fühlt sich …“

      „ … guuut an“, beendete Silvanus und klatschte Loranthus seine Hand auf den Rücken. Er kippte aber nicht so weit vor wie erhofft.

      „Du weißt doch, Loranthus, bei uns entscheiden die Weiber, wen sie heiraten wollen und das ist auch gut so. Stell dir nur mal vor, du hättest ein Weib, was dich gar nicht will! Du könntest nachts kein Auge zu tun!“

      „Gefährliche Sache, so ein Weib“, pflichtete nun auch Conall bei und gab Noeira einen Kuss. „Aber du brauchst dich wirklich nicht gegängelt wie ein Ochse fühlen, Loranthus. Elektra ist nicht nur eine Maid, sondern auch die Tochter eines angesehenen Königs. Sie muss die Initiative ergreifen, sonst wäre sie ihrem Rang nicht würdig. Verstehst du?!“

      Loranthus sah ihn erstaunt an.

      „Daran habe ich gar nicht gedacht! Ja, jetzt verstehe ich.“

      „Nun wäre also alles geklärt.“

      „Nein, nicht ganz“, rief Viviane und stand auf. „Wenn du bei uns bleibst, kannst du natürlich auch kein Gastgeschenk bekommen.“

      „Du brauchst sie mir ja nicht schenken, Viviane! Ich kauf sie dir ab! Ich habe noch genug Gold!“ Er sprang auf. „Echte griechische Drachmen aus Gold! Damit kannst du den ganzen Markt leer kaufen, Viviane! Ich hole sie mal runter!“

      Loranthus wollte zur Treppe stürmen, doch Viviane vertrat ihm den Weg.

      „Dein Gold interessiert mich nicht, Loranthus. Du weißt doch, ich darf meinen Besitz nicht verkaufen.“

      „Aber, Viviane! Ich muss in diesem einen Jahr bis zur Hochzeit schnell nach Kreta, meinem Vater alles erklären und dann zu Beltaine … spätestens zu Lugnasad … muss ich wieder hier sein! Das schaffe ich nie und nimmer ohne Pferde!“

      „Such dir von meinen welche aus“, bot Silvanus an.

      Loranthus ließ die Schultern hängen und Silvanus verstand ihn sofort. Die Pferde aus seiner Kriegsbeute waren bei weitem nicht so kräftig wie die von Viviane. Sie stand da und wartete geduldig, bis er sich wieder ihr zuwandte, drückte ihn auf die Sitzbank zurück und setzte sich gegenüber.

      „Loranthus. Kommst du denn nicht von alleine drauf?“, fragte sie mit leicht enttäuschtem Unterton und rieb ihre Hände gegeneinander.

      War ihr kalt? Nachdenklich runzelte er die Stirn.

      „Nein. Auf was soll ich von alleine dr …“ Seine Hand klatschte schallend auf seine Stirn. „Doch! Jetzt weiß ich’s! Wir machen einen Tausch! Aber …“ Er sah an sich herab und zeigte seine leeren Hände. „ … was könnte ich dir zum Tausch gegen ein paar Pferde anbieten? Ich habe nichts weiter außer Gold!“

      Viviane lächelte erfreut.

      „Zwei Wünsche.“

      „Zwei Wünsche?“

      „Ganz genau! Ich gebe dir zwei Pferde und du gibst mir die Erfüllung zwei meiner Wünsche. Da ich aber jetzt keine Wünsche habe, gilt unser Handel bis zum Eintausch des Gegenwertes.“

      Viviane sah, wie es in seinem Kopf arbeitete, und schmunzelte. Er schien alle möglichen Szenarien durchzugehen, was sie sich eventuell wünschen könnte. Dabei kam er richtig ins Schwitzen.

      „Und wenn ich diese Wünsche gar nicht erfüllen kann?“

      „Keine Bange. Natürlich nur etwas, was in deiner Macht steht. Nichts Unmögliches, nichts Lebensbedrohliches und selbstverständlich auch nichts Unehrenhaftes.“

      Viviane hielt ihm die Hand hin. Loranthus zögerte keinen Augenblick und schlug ein.

      „Nun ist endlich alles ausgehandelt und die herrlichen Pferde gehören dir“, zog Arminius sein Resümee und grinste plötzlich listig. „Außerdem passen sie farblich perfekt zusammen und machen sich besonders ansehnlich vor deiner neuen Kutsche.

      „Kutsche?! Was denn für eine neue Kutsche?“, fragte Viviane und sah verständnislos von einem zum anderen.

      Lavinia und Robin taten es ihr gleich, alle anderen schmunzelten jedoch äußerst zufrieden. Loranthus grinste besonders schelmisch und wippte auf der Bank hin und her, als führe er schon mit seiner Kutsche über Stock und Stein. Viviane hielt ihn an der Schulter fest, damit er nicht im Graben landete.

      „Du hast eine neue …“

      Ihr Kopf ruckte zu Silvanus herum, der sich frohlockend die Hände rieb, als hätte er etwas geschafft, was er noch nie bewerkstelligt hatte. Ihre Augen verengten sich und sie erhob sich ganz langsam.

      „Duuu …!“, knurrte sie, hielt inne, schielte zu Hanibu, holte Luft und lächelte. Im Geiste sah sie einen riesigen Bottich Honig vor sich, und sie saß mitten drin.

      „Du hassst also eine Kutsche gebaut, Silvanusss. Und ich habe nichtsss davon gemerkt. Wie hast du dasss denn angestellt?“ Der Honig war klebrig und Bienen liebten klebrigen Honig. Emsige Bienen schafften viel Honig und sie klebte sehr fest.

      Silvanus beugte sich vor und strich ihr über den Schmollmund. Wahrscheinlich wollte er ihr auch dort noch Honig drum herum schmieren.

      „Erstens, ja. Zweitens, nein. Und auf was bezieht sich die dritte Frage?“, konterte er selbstbewusst, stand schwungvoll auf und strich ihr das Kleid nach hinten, damit ihr Bauch sichtbar wurde. Dann verschränkte er die Hände vor der Wölbung und legte sein Kinn in die Mulde von Vivianes Schlüsselbein.

      „Wenn СКАЧАТЬ