Название: Babaji - Von Herz zu Herz
Автор: Gertraud Reichel
Издательство: Автор
Жанр: Эзотерика
isbn: 9783945574256
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Babaji lebte bis 1984 in seinem kleinen Ashram in Haidakhan, einem kleinen Dorf am Ufer des Gautama Ganga Flusses im Kumaon Gebirge von Uttar Pradesh. Obwohl er seit 1970 dort ständig ansässig war, haben ihn relativ wenig Besucher aus dem Westen aufgesucht. Es scheint, dass nur wenige herausfinden konnten, wo er lebte, die anderen waren der Überzeugung, er sei noch immer unerreichbar, irgendwo in den unzugänglichen, luftigen Höhen des Himalayas.
Mein Mann und ich hörten zuerst durch eine junge Frau in San Francisco von Babaji. Sie hatte acht Monate in seiner Nähe verbracht. Die Überzeugung, dass er wirklich der Babaji ist, erfüllte uns mit dem Verlangen, ihn aufzusuchen. Zunächst wussten wir nicht, wie wir eine solche Reise finanzieren sollten, doch dann wurden Familiengelder frei, die vorher durch juristische Streitigkeiten festgelegen waren. Drei Monate später befanden wir uns in Indien.
Begegnung mit Babaji
In Babajis Haidakhan Ashram, auf einem Hügel gelegen, fanden wir ein entzückendes Anwesen vor mit weißen und pfirsichfarbenen Häusern und terrassenförmigen Bananenhainen und Blumengärten. Sie überblickten den klaren Gautama Ganga Strom. Der winzige oktagonale Tempel mit seiner schmalen, rot-weiß-grünen Kuppel ragte aus Bananenblättern hervor, ein verblichenes rotes Fähnchen flatterte an der Tempelspitze. Alles war sauber, gut gepflegt und friedvoll.
Zu jeder Seite des Ashrams liegen terrassierte Korn- und Reisfelder, trockene grün-braune Hügel, einige steinerne Bauernhäuser. Auf der rechten Seite befindet sich das Dorf Haidakhan mit seinem rauschenden Bergbach und der Miniaturbrücke. Gleich auf der anderen Seite des breiten Flussbettes liegt der alles überragende Berg Kailash, der seit Urzeiten als Sitz des Hindugottes Shiva bekannt ist. Zahlreiche Hügel flankieren in einiger Entfernung das weiße, steinige Flussbett. Einige Dorfbewohner arbeiten in glühender Hitze auf den Feldern, andere treiben schwarze Wasserbüffel auf engen Pfaden.
Als ich am Nachmittag meiner Ankunft die Ashramstufen hinuntereilte, um mein Gepäck wieder aufzufinden, stieß ich fast mit einer Gruppe Inder zusammen, die vor einer großen, rundlichen Person, gekleidet in ein Hemd aus violetter Seide und einem Dhoti, geleitet wurde. Der Vorangehende hatte ein jugendliches, rundes, goldfarbenes Gesicht und zurückgekämmte schwarze schulterlange Haare, die, wie in Indien üblich, geölt waren. Zuerst war ich sehr verwirrt. Ich konnte nicht feststellen, ob dieses Wesen ein Mann oder eine Frau war, er oder sie schien das Beste von beiden zu vereinen. Das Gesicht war so ansprechend, so leuchtend. "Ah", rief ich. Ich hatte ihn erkannt. Babaji fragte nach meinem Namen und eilte dann an mir vorüber in den Garten, wo seine Anhänger sich zum abendlichen Singen zusammengefunden hatten. Ich setzte mich in den hinteren Teil des Gartens und schaute voller Erstaunen dieses Wesen in Violett an. Er sah fast wie ein amerikanischer Indianer aus mit seiner hohen, gewölbten Stirn und den dunklen Augen. Seine Lippen waren fein geschwungen, seine Wangen voll und rosig, und er strotzte vor Gesundheit. Sein Gesicht war so ansprechend und wundervoll. Er war das schönste Wesen, das ich je gesehen hatte.
Babaji saß auf einer niedrigen Mauer am Ende des Gartens und empfing seine Schüler, die sich in Reih und Glied aufstellten, um ihn zu begrüßen. Frauen in farbenprächtigen Saris beugten sich nieder, berührten mit ihrer Stirn seine Füße, erhoben sich und sagten strahlenden Gesichts einige Wort zu ihm. Männer in Dhotis und Männer in westlichen Anzügen näherten sich, viele warfen sich in ganzer Länge vor ihm nieder zu dem respektvollen indischen Gruß vor dem Meister, Pranam genannt. Diejenigen, die am Nachmittag angekommen waren, überreichten ihm Geschenke und Babaji wickelte Hemden und Dhotis aus, Tuschkästen und Zeichenpapier, Früchte und indische Süßigkeiten. Einige Schüler brachten ihm duftende Öle, um damit seine Füße einzureiben, oder Weihrauch, um ihn in seiner Nähe zu verbrennen. Augenscheinlich verehrten sie ihn alle.
Am nächsten Tag begann die Ashram-Routine, die für die nächsten zehn Wochen unser tägliches Leben bestimmen sollte. Wir standen um vier Uhr morgens auf, nahmen ein schnelles Bad in dem kristallklaren Wasser des Gautama Ganga unterhalb des Ashrams und fanden uns in der winzigen Kirtanhalle aus Zement zu Gesängen und Gebeten zusammen. Babaji kam dann, um uns zu empfangen, und wir stellten uns an, um ihn zu begrüßen oder um an seinem erhöhten Sitz zu stehen und mit ihm zu sprechen. Anschließend gingen wir zu unseren Räumen oder saßen mit Babaji im Garten oder arbeiteten in der Küche oder trugen Eimer mit Wasser vom Fluss die Treppen hoch. Mittags fanden wir uns im Innenhofe zum Mittagessen ein, und anschließend legten wir uns in unseren Räumen zu einem Schläfchen nieder. Am späten Nachmittag badeten wir zum zweiten Male, um anschließend im Garten zu singen. Manchmal am Abend wurde einer unter uns von Babaji gebeten, eine Rede zu halten, manchmal alberte er herum und machte Späße mit einem Schüler oder zog ein Kind auf seinen Schoß, um es wie eine Mutter zu schaukeln oder zu herzen. Und oftmals saß er einfach da, und wir fuhren fort zu singen bis es Zeit war, ins Bett zu gehen.
Herakhan Baba2
Nach den Aussagen seiner indischen Schüler verweilt Babaji nur für eine gewisse Zeit in seinem physischen Körper, dann löst er sich auf und erscheint seinen Anhängern nur noch in Visionen. Wenn er sich physisch wieder manifestiert - berichten sie - hat er einen neuen Körper und eine andere Erscheinung. Sie sagen, er inkarniert sich nicht, sondern erscheint vollständig ausgewachsen. Yoganandas Beschreibung von Babaji bezieht sich auf eine Zeit bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Ein anderes Buch, von Baba Hari3 Dass beschreibt Babajis Leben zwischen 1890-1920 in der Kurmanchala Region in Indien, die an Nepal grenzt. Babaji wurde damals vorwiegend Herakhan Baba genannt wegen seiner langjährigen Zugehörigkeit zu diesem Dorf. Fotografien zeigen den Herakhan Baba von großer Statur, mit ziemlich heller Hautfarbe, kurzem schwarzen Haar und vornehmer Gestalt. Es wurde erzählt, dass er niemals schlief, weder Hunger noch Durst kannte und dennoch ungewöhnlich stark war. Ferner strömte er einen lieblichen moschusähnlichen Duft aus.
Nachweislich vollbrachte Herakhan Baba Wunder vor großen Menschenmengen. Es wurde ihm nachgesagt, Kranke zu heilen, Tote zu erwecken, an zwei Orten gleichzeitig zu erscheinen, in heiligen Feuern zu sitzen, ohne ein Haar zu versengen. Schließlich hatte er Tausende von Anhängern in verschiedenen Teilen der Kurmanchala Region. Wohin er auch immer ging, versammelten sich Menschenmengen, um seine Segnungen zu empfangen. Nach einer anderen Quelle -1922 oder 1920 - stieg er vor einer Gruppe von Anhängern in die Wasser der zwei zusammenfließenden Ströme Gori und Kali und wurde daraufhin nicht mehr gesehen.
Eines Morgens, wenige Tage nach meiner Ankunft, kam ich vom Fluss, in dem ich meine Saris gewaschen hatte, zum Ashram zurück. Als ich mich den Ashramstufen näherte, rief mich Babaji zu sich. Er saß mit wenigen Personen unter schattenspendenden Bäumen im Garten nahe des Flussbettes und streckte seine goldfarbene Hand nach mir aus, um mich zu sich auf eine niedrige Felsmauer zu ziehen. Er erklärte uns seine einfache Botschaft, die er an alle seine Schüler weitergibt: "Lebt in Wahrheit, Einfachheit und Liebe und wiederholt im Geiste ständig das Mantra Om Namah Shivay.4
Bald danach sprach ich über das Mantra mit einem jungen Fotografen aus Gwalikor, einem langjährigen Schüler Babajis. Der Fotograf erzählte mir von der Zeit, als er Babaji in die Provinz Bihar СКАЧАТЬ