Kampf mit den Tloxi. Matthias Falke
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Название: Kampf mit den Tloxi

Автор: Matthias Falke

Издательство: Автор

Жанр: Научная фантастика

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isbn: 9783957770561

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СКАЧАТЬ fragenden Blick zu.

      »Lieber achtzig«, sagte sie. »Laut Radar haben wir eine Wassertiefe von fünfzig Meter. Dann kommen mehrere Meter Sand und Geröll. Darunter beginnt erst die Betonschale …«

      »Einverstanden.« Ich schwenkte meine Aufmerksamkeit zu dem WO hinüber, der die Daten eingeben musste.

      »Glaubst du wirklich«, fragte Jennifer, »dass das eine gute Idee ist?«

      »Hast du eine bessere?«

      »Es ist ein sehr schweres Kaliber.«

      »Soweit ich weiß, ist es das einzige, das wir haben.«

      »Der Erdstoß wird eine weitere Flutwelle auslösen und die nördlichen Viertel der Stadt verwüsten.«

      »Da steht sowieso kein Stein mehr auf dem anderen.«

      »Es kann auch sein, dass die Erschütterung den Turm zum Einsturz bringt.«

      »Wenn es noch einen weiteren Luftangriff gibt, ist die Nationalbank in jedem Fall Geschichte. Und das heißt dann, dass das gesamte Unternehmen gescheitert ist!«

      »Sie haben noch andere Basen. Ein Angriff erfolgte direkt von Süden.«

      »Aber diese hier ist die wichtigste. Ich vermute, dass hier auch der Stab und die gesamte Leitung sitzt.«

      Wir sahen uns an. Sie wirkte jetzt ganz ruhig, aber ich spürte die Erschöpfung, die sie wie ein muffiger Geruch umgab. Es kostete sie Kraft, jedes einzelne dieser Wörter zu formulieren.

      »Sir?« Der WO wartete auf meine Freigabe.

      »Ich wüsste keine Alternative«, sagte ich zu Jennifer.

      Sie nickte ergeben.

      »Gibt es eine Möglichkeit«, fragte ich den WO, »die Sprengkraft des Projektils zu verringern, sagen wir: sie zu halbieren?«

      »Tut mir leid, Sir. Antimaterie ist Antimaterie«, erklärte er. »Ich könnte höchstens in den Bombenschacht gehen und einen Teil der Ladung entfernen.«

      »Wie lange dauert das?«

      »Zehn Minuten.« Er hob die Schultern. »Viertelstunde, vielleicht.«

      Ich schüttelte den Kopf. »So viel Zeit haben wir nicht!«

      »Da unten tut sich was«, meldete der zweite Pilot. »Aktivitäten in großer Tiefe.«

      »Sie versuchen, ihr Geschwader in Sicherheit zu bringen«, sagte Jennifer.

      »Projektil ausklinken«, rief ich. »Sofort! Dann auf Sicherheitsabstand gehen.«

      Ein unmerkliches Zittern lief durch das Schiff, als zehn Decks unter uns die Feldgeneratoren anliefen und die tonnenschwere Hydraulik in Gang setzten. Der Torpedo wurde freigegeben. Er fiel wie ein Stein in die Tiefe. Eine kurze Zündung seines Ionenantriebs, weniger als eine Sekunde, reichte aus, ihn ins Wasser zu jagen und zehn Meter Fels und Stahlbeton zu durchschlagen. Dann wurde das winzige Containment, das bis dahin in komplizierten Aufhängungen aus künstlicher Gravitation geschwebt hatte, hinauskatapultiert. Ein Kügelchen Antisilizium, zu klein, als dass man es mit dem bloßen Auge hätte sehen können, reagierte mit der Umgebung aus baryonischer Materie.

      Die Enthymesis war auf mehrere Kilometer Höhe aufgestiegen und dabei einige hundert Meter zur Seite geschert.

      Wir sahen einen Trichter im Wasser entstehen, dessen Rand sich konzentrisch nach außen wegbewegte.

      »Zündung«, sagte der WO fürs Protokoll.

      Ein unvorstellbar lange Sekunde geschah nichts.

      Dann brach das Meer auf und eine Fontäne stieg hundert Meter in die Höhe. Ein künstlicher Geysir, entstanden aus tausenden Tonnen verdampften Ozeans. In Rogers Quartier würde das Geschirr zu klirren anfangen und auch die Instrumente der Marquis de Laplace würden ausschlagen.

      Der riesige Pylon aus Wasser und Dampf stand weiß wie Diamantstaub im Licht der Morgensonne. Der Passat zupfte Strähnen heraus. Dann brach die turmhohe Säule in sich zusammen. An ihrer Stelle entstand ein zweiter Trichter. Die Randwoge des ersten war nach außen weggerollt und hatte dabei eine flache Schüssel ins Meer gepflügt. Jetzt bildete sich ein Strudel. Der riesige Hohlraum, den die Detonation in den Untergrund gerissen hatte, lief gurgelnd voll. Fünfzig Meter unter dem Wasserspiegel war ein Krater entstanden. Außerdem war die submarine Basis gesprengt. Über ihre Ausdehnung konnten wir nur Mutmaßungen anstellen. Wir hatten sie damals einige hundert Meter weit erkundet und dann den Rückzug angetreten. Vielleicht erstreckte sie sich über mehrere Kilometer? Das alles wurde nun weniger geflutet als zerquetscht und zerstampft. Das geheime Labor der Kaiserlichen Armee von Sina existierte nicht mehr. Und wir würden nie erfahren, an was man dort gearbeitet hatte.

      Trümmer wurden nach oben gespült, darunter auch die Wracks zweier Jagdbomber. Der eine hatte sein Heck, der andere eine Tragfläche eingebüßt. Wie es aussah, waren wir einem weiteren Angriff nur um Sekunden zuvorgekommen.

      Wir sahen zu, wie die Piloten aus den Kanzeln kletterten. Die Maschinen mussten außerordentlich robust sein, wenn ihre Cockpits dieser Detonation standgehalten hatten. Es waren sinesische Fabrikate, nicht mehr ganz neu, aber extrem widerstandsfähig. Wortlos schauten wir auf die Männer hinab, die sich an die schwimmenden Trümmer aus aufgeschäumtem Elastil krallten. Dann überließen wir sie ihrem Schicksal.

      »So weit, so gut«, sagte ich. »Zurück in die Stadt!«

      Es war damit zu rechnen, dass die Laya von anderen unterseeischen Basen aus, über die sie ohne Zweifel verfügten, weitere Attacken starten würden, um sich zu rächen und um vielleicht doch unseren Brückenkopf im Turm zu zerschmettern.

      »Seismische Aktivität?«, fragte ich den WO, während die Enthymesis gemächlich Richtung Pura City einschwenkte.

      »Ein Erdstoß der Stärke sechs«, sagte er nach einem kurzen Check seiner Instrumente. »Die Flutwelle blieb kleiner als erwartet. Leichte Zerstörungen am Hafen und entlang der nördlichen Promenade.«

      »Da ist von unseren Leuten sowieso niemand mehr.«

      »Der Turm der Nationalbank hat geschwankt, aber er steht.«

      »Danke.«

      Jennifer meldete einen einkommenden Ruf.

      »Was macht ihr denn da unten?«, fragte John Reynolds mit Vorwurf in der Stimme.

      »Ich habe dir gesagt, wir müssen das zu Ende bringen, John.«

      »Eine halbe Stunde und ich hätte die Satelliten kalibriert gehabt!«

      »Wir hatten keine halbe Stunde.«

      »So war alles umsonst.«

      »Das ist keine Forschungsexpedition«, sagte ich mühsam beherrscht.

      »Das habe ich auch nicht behauptet«, erwiderte er giftig. »Aber wenn ich die Instrumente auf dieses Ereignis gerichtet hätte, wenn ich gewusst hätte, was ihr vorhabt …«

      »Ich habe es dir nicht vorenthalten. Es war klar, dass СКАЧАТЬ