Kampf mit den Tloxi. Matthias Falke
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Название: Kampf mit den Tloxi

Автор: Matthias Falke

Издательство: Автор

Жанр: Научная фантастика

Серия:

isbn: 9783957770561

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СКАЧАТЬ Luft herum und jagte ihnen nach. Im Tiefflug donnerten wir über die brennende, in Trümmern liegende Stadt.

      Die Sonne ging auf.

      Die Laya klinkten Raketen aus, die auf den Turm der Nationalbank zurasten. Das Gebäude ragte wie ein riesiger erhobener Zeigefinger über den Platz an seiner Nord- und Westseite auf. Immer noch stieg Rauch aus seinem Stahlgitter, auch kleinere Brände lohten hier und da aus den gesprengten Fenstern. Aber die Einheiten, die den dreihundert Etagen hohen Koloss freigekämpft und gesichert hatten, hatten ihre Zeit zu nutzen gewusst. Auf dem Dach und auf den Absätzen der sich stufenweise verjüngenden Konstruktionen standen schwere, auf Lafetten montierte Feldwerfer. Sie bereiteten den Angreifern einen angemessenen Empfang. Zwei der Raketen wurden vor dem Einschlag zerstört. Die dritte bohrte sich auf Höhe des 150. Stockwerks in die Skelettkonstruktion und explodierte mit mörderischer Wucht. Tonnenschwere Betonelemente wurden herausgerissen und in die Tiefe geschleudert. Der Turm wankte bedrohlich. Aber er blieb stehen.

      Die Mannschaften an den Batterien übertrugen das Feuer an ihre KIs. Es waren automatisch antizipierende Nachführungen, die für Gefechte im Raum entwickelt worden waren. Sie konnten über Entfernungen und bei Geschwindigkeiten vorausberechnen, wo sich die gegnerischen Maschinen in einigen Sekunden befinden würden, die für menschliche Richtkanoniere nicht zu erreichen war. Die Feldwerfer verwandelten den Luftraum rund um den Turm in eine Todeszone. Der erste Laya war getroffen und zerschellte in einem grellweißen Feuerball. Den zweiten nahmen sich meine beiden Männer im Geschützturm der Enthymesis vor. Er versuchte, den Turm zwischen sich und uns zu bringen. Aber in Manövern von beeindruckend geringen Radien bei enormen Beschleunigungswerten, brachten die Piloten es fertig, ihn zu stellen. Dann war er zum Abschuss freigegeben.

      »Gute Arbeit«, sagte ich zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten. »Wir dürfen den Turm auf keinen Fall verlieren. Es ist unsere letzte Rückzugsmöglichkeit in der Stadt.«

      Jennifer und der WO, die auf ihren rückwärtigen Plätzen ihre Displays bearbeiteten, warfen mir skeptische Blicke zu.

      »Was ist?«, fragte ich.

      »Noch einen solche Treffer können wir uns nicht erlauben«, sagte Jennifer. Sie war online auf die Gebäudesysteme der Nationalbank gegangen. Während wir in immer engeren Spiralen um den riesigen Monolithen aus Stahl herumkurvten, neigte er sich ganz leicht. Die oberen hundert Stockwerke bekamen eine Schlagseite von zwei oder drei Grad.

      »Wie sieht es aus?«, war Colonel Tariqs Stimme auf dem Gefechtskanal zu hören. »Müssen wir evakuieren?«

      »Noch nicht«, sagte ich rasch. Der Ring, den die Laya um die Innenstadt zogen, wurde von Minute zu Minute enger. Auf der Plaza wären unsere Leute einfach zusammengeschossen worden. »Der Turm ist stabil. Allerdings können wir uns einen weiteren Impakt auf keinen Fall mehr leisten.«

      »Dann sehen Sie zu, dass Sie ihn verhindern.«

      »Wir arbeiten dran.« Dann fiel mir noch etwas ein. »Ich hoffe, Ihre Leute in den oberen Etagen haben Fallschirme.«

      »Sie haben Wing Suits«, sagte Tariq. »Damit können sie im Notfall abspringen. Aber ich darf Ihnen in Erinnerung rufen, dass wir mehrere hundert Leute in der Lobby und im Basement haben, die meisten davon Verwundete.«

      »Beinahe wäre es mir entfallen.« Ich ließ den Kanal zuschnappen und wandte mich wieder an die zwei Piloten. »Wo ist eigentlich der dritte Angreifer?«

      »Hat nach Westen abgedreht«, sagte der Erste. »Ich glaube, er führt irgendwas im Schilde!«

      Wir ließen die Enthymesis auf der Westseite des Turmes heruntergehen. Die klobigen Stelzfüße noch zehn Meter über dem Boden, schwebte das Schiff als fliegender Wellenbrecher vor dem mächtigen Portal, von deren glänzendem Marmor nicht mehr viel übrig war.

      »Feindmaschine im Anflug«, sagte der zweite Pilot.

      »Er macht einen Torpedo scharf«, sekundierte Jennifer aus meinem Rücken.

      »Weiter nach unten gehen!«, rief ich. »Er versucht, unter uns hindurch in die Lobby zu schießen.«

      Der Explorer sackte durch. Aus der großen Allee, die nach Westen ging, jagte der Bomber heran. Er klinkte ein Geschoss aus und dreht nach Norden ein, um sich mit kreischenden Turbinen aufs offene Meer hinaus zu flüchten. Der Torpedo kam wenige Meter über dem Boden auf uns zugerast.

      »Feuer!«

      Aber unser Zwillingsgeschütz ragte starr nach oben! Im Raum hätte man eine Rolle fliegen können. Für den Häuserkampf in einer kleinteiligen Innenstadt war der dreihundert Meter lange und sechzig Meter hohe Stahlklotz der Enthymesis einfach nicht geschaffen.

      Die Piloten ließen das Schiff durchsacken und in einem haarsträubenden Manöver einen Satz nach vorne machen. Wie ein Fußballspieler, der eine scharf geschossene Flanke volley nimmt, erwischten wir den Torpedo mit der vorderen Backbordstelze. Der Explorer taumelte und erdröhnte in der mächtigen Aerosolexplosion. Für einige Sekunden befanden wir uns im Zentrum eines riesigen Feuerballs. Die Abschirmung ging in die Knie. Mehrere schreckliche Augenblicke fürchtete ich, sie könne zusammenbrechen. Die Implosion der Kraftfeldblase, in der wir uns befanden, hätte das Schiff zerknickt und unsere Lungen zerfetzt. Dann verpuffte die Kugel aus flüssigem Feuer zum Glück, zähflüssige Stränge aus brennendem Öl troffen von unseren Flanken ab.

      »Danke, Enthymesis«, sagte Colonel Tariq auf dem Gefechtskanal. »Das war knapp.«

      »Gern geschehen«, keuchte ich. »Wie ist Ihr Status?«

      »Die Männer auf den Vorposten haben ein bisschen was abgekriegt. Leichte Verbrennungen, nach allem, was ich sehe.«

      »Wechseln Sie sie aus. Und passen Sie auf, dass niemand mehr dem Turm zu nahe kommt.«

      »Das ist leichter gesagt als getan.«

      »Wir können nicht überall sein.« Ich wandte mich wieder an unsere Crew. »Wo ist unser Freund?«

      »Nach Norden aufs offene Meer hinaus«, sagte der zweite Pilot.

      »In diesem Moment verschwindet er von den Schirmen«, fügte Jennifer hinzu.

      »Wo?«

      »Genau dort, wo wir vermutet haben.«

      »Okay!« Ich ballte die Faust. »Dann wollen wir dafür sorgen, dass er auch nicht wieder auftaucht.«

      Wie ein gereizter Stier senkte die Enthymesis die Stirn und flog wieder die lange nördliche Ausfallstraße entlang. Zu unserer Rechten stieg die Sonne aus dem Meer. Ihr Licht tauchte die Straßen, Plätze und Gebäude Pura Citys, von denen kaum eines unversehrt war, in blutiges Licht. Der Ozean schimmerte golden auf der Ostseite, blauschwarz im Westen. Der Himmel war klar. Es war ein Tag, um an den Strand zu gehen. Oder auf der endlosen Promenade Pura Citys ein wenig zu shoppen. Oder sich von der langen Nacht in einer der Vergnügungshöllen zu erholen, im Bungalow zu bleiben und Liebe zu machen.

      »Zielkoordinaten erreicht«, sagte der Zweite Pilot.

      Der Erste Pilot fing die Enthymesis ab und brachte sie in der Luft zum Stehen. Wir schwebten einige hundert Meter über dem Meer. Der Passat trieb die Dünung in gleichmäßigen Wogen, diagonal unter uns hindurch, nach Südwesten. Es sah aus wie eine anfang- und endlose Herde großer grauer Tiere, die unter uns hindurchzog.

      »Antimateriesprengkopf СКАЧАТЬ