„. . . in einer steinernen Urkunde lesen“. Ulrike Glatz
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Название: „. . . in einer steinernen Urkunde lesen“

Автор: Ulrike Glatz

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Жанр: Историческая литература

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isbn: 9783943904499

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СКАЧАТЬ Benediktinerkloster zwischen Speyer und Metz“ (Dehio). Im 11. Jh. wurde es zum Eigenkloster der salischen Herrscher und stand unter deren besonderem Schutz. In dieser Blütezeit des Klosters entstanden weitere Bauten. Nachgewiesen ist eine mächtige, flachgedeckte dreischiffige Pfeilerbasilika des 11.–13. Jhs. mit Ostquerhaus und Chor sowie einer Doppelturmfassade. Die Gesamtlänge der Klosterkirche belief sich auf knapp 71,5 m. Schon die Dimension des Kirchenbaus ist zusammen mit der Qualität erhaltener Steinmetzarbeiten Hinweis auf Bedeutung und Reichtum. Auch als das Kloster von König Heinrich IV. an die Bischöfe von Speyer übergeben wurde, gedieh es weiterhin gut. Als letzter wichtiger Bau wurde am Ende des 15. Jhs. der Kreuzgang in spätgotischen Formen erneuert.

      Danach begann ein allmählicher Niedergang des Klosters. Man war kaum noch in der Lage, die Bauten instand zu halten. Als Folge der Reformation wurde das Kloster 1558 aufgehoben. Bereits Abt Johann Kindhausen (1512–48) hatte geheiratet und sich dem lutherischen Glauben angeschlossen. Im Kloster wurde eine Lateinschule eingerichtet. Die Gebeine des hl. Pirmin überführte man zunächst nach Speyer und dann in die Jesuitenkirche von Innsbruck.

      Schon während der Nutzung einiger Bauten zu Schulzwecken verfiel das Kloster immer mehr, 1705 stürzte der Vierungsturm der Kirche ein, 1768 wurden der Ostflügel des Kreuzgangs und der östliche Abteiflügel wegen Baufälligkeit abgebrochen. In den folgenden Jahren kam es zum fast vollständigen Abbruch der mittelalterlichen Klosterkirche und zum Bau der neuen protestantischen Kirche, teilweise über dem südlichen Seitenschiff der Klosterkirche. An den bedeutenden Stifterabt Pirminius erinnert nur noch die Grabstätte vor dem Chor der Klosterkirche. Bei Ausgrabungen wurde 1956 die längliche gemauerte Grabkammer entdeckt. Über der Stätte errichtete man einen kleinen kapellenartigen Raum.

       www.klosterstadt-hornbach.de

      Literatur

      Hornbach – Die Geschichte einer Stadt, Hrsg. Förderverein Kultur, Hornbach 2002.

      Pia Heberer, Das Kloster Hornbach in der Pfalz, Baugeschichte und Sakraltopographie, Speyer 2010.

      Nach dieser Verteilung und Regelung der Regierungsaufgaben nahm er Abschied von den Seinen, verließ die Welt und zog nach dem Kloster Prüm. Dort ließ er sich sein Haupthaar abnehmen, legte das Kleid des heiligen Wandels an und beschloss sein Leben am 29.September (855) in dem Bekenntnis seines Glaubens.

      Das Ortsbild der ehemaligen Kreisstadt Prüm in der Eifel wird dominiert von den mächtigen barocken Bauten der früheren Benediktiner-Abtei, der Kirche mit ihrer Doppelturmfassade und die um zwei Höfe an der Nordseite gruppierten Klosterbauten. Das Kloster wurde begründet im Jahre 721 durch die Edelfrau Bertrada und ihren Sohn Charibert, die der Sage nach auf der südwestlich von Prüm gelegenen Burg Mürlenbach lebten. Besiedelt wurde das Kloster zunächst durch Mönche aus Echternach, dort war Willibrord Abt. 755 erneuerte König Pippin der Kleine, der mit einer Enkelin Bertradas gleichen Namens verheiratet war, die Klostergründung, brachte Mönche aus Frankreich hierher und versah das Kloster mit großen Schenkungen, die dauerhaft die Einkünfte sicherten. Pippin und Bertrada die Jüngere waren die Eltern Karls des Großen. Über das Aussehen des Klosters in karolingischer Zeit ist wenig bekannt. Die Weihe der neuen Klosterkirche ist für das Jahr 761 überliefert. Eine der Hauptaufgaben der Mönche bestand zunächst im Gebetsauftrag zur Memoria Pippins und Bertradas, die damit Sorge für ihr Seelenheil trugen. Zur Aufwertung des Klosters trug unter anderem auch eine wertvolle Reliquie, die Sandalen Jesu, bei, die Pippin bald nach der Weihe der Klosterkirche geschenkt hatte.

      Prüm entwickelte sich zum Familienkloster der Karolinger und zum Missionszentrum der Eifel. Das Kloster wurde wirtschaftlicher, geistiger und kultureller Mittelpunkt der Region. Durch ihre enge Beziehung zum Herrscherhaus kam den Äbten eine besondere Rolle zu: Sie hielten sich häufig in unmittelbarer Nähe des Kaisers auf und waren Begleiter auf Reisen. Im ersten Jahrhundert nach der Neugründung führten drei außergewöhnliche Äbte das Kloster mit sehr langen Amtszeiten. So stand Marquard 25 Jahre dem Kloster als Abt vor und geleitete es sicher durch die Reichskrise dieser Zeit. Er war als Vermittler in Familienstreitigkeiten, vor allem bei Erbauseinandersetzungen, gefragt. In schwierigen Situationen diente das Kloster sogar als Gefängnis für Angehörige des Kaiserhauses. Pippin der Bucklige, Sohn Karls des Großen, wagte mit Unterstützung einiger Adliger den Aufstand gegen seinen Vater, da sein Erbanspruch aufgehoben wurde. Der Aufstand scheiterte, seine Mitverschworenen wurden hingerichtet, Pippin zur Klosterhaft begnadigt und nach Prüm überstellt. Dort starb er nach fast zwanzigjähriger „Haft“. Eine Generation später betraute König Lothar I. das Kloster mit der heiklen Aufgabe, seinen damals erst zehnjährigen Halbbruder Karl in Klosterhaft zu nehmen; er wurde allerdings bereits nach acht Monaten wieder frei gelassen. Die karolingischen Herrscher nutzten Prüm auf ihren Reisen von und nach Aachen, hielten sich aber auch gerne zur Jagd in den Ardennen dort auf.

      Neben reichspolitischen Aufgaben hatte das Kloster einen großen Besitz zu verwalten. Der Fernbesitz reichte bis zum Rhein, zur Mosel und zur Maas, in die Bretagne, in die Niederlande, die Pfalz, sogar bis an die Rhône. Für viele Orte ist die Nennung im Prümer Urbar, dem Besitzverzeichnis des Klosters, sowie im goldenen Buch die erste urkundliche Erwähnung. Im Kloster Prüm lebten bis zu 300 Mönche. In der Schreibstube entstanden kostbare Handschriften mit prächtigen Buchmalereien. Eine der bedeutenden Persönlichkeiten war der aus Altrip stammende Abt Regino (892–899), der Werke zur Musik, zum Kirchenrecht und eine Chronik verfasste, die von Christi Geburt bis 906 reichte. Ihr verdanken wir das Wissen um viele Ereignisse aus der Frühzeit des Klosters. Auch eine Vita des hl. Goar und ein Kalender entstanden im 9. Jh. in Prüm, Werke des Mönches Wandalbert.

      Prüm, Basilika, Grabtumba Kaiser Lothars I. in der Gestaltung von 1874

      Die Nachfahren Karls des Großen vermochten es nicht, dessen Reich zu erhalten. Bereits unter seinem Sohn Ludwig kam es zu Teilungen. Lothar I. musste dann im Vertrag von Verdun 843 die Dreiteilung des Reiches seines Großvaters hinnehmen. 855 dankte Kaiser Lothar ab, nachdem er in der sog. Prümer Teilung den ihm verbliebenen Reichsteil an seine Söhne weitergegeben hatte. Er trat in das Kloster Prüm ein, wo er wenige Tage später starb. Sein Grab fand er vor dem Hauptaltar der Klosterkirche. Hrabanus Maurus, der große Gelehrte und Abt von Fulda, verfasste eine Grabinschrift, die den großen Herrscher preist, der am Ende seines Lebens ein einfacher Mönch wurde.

      Im Laufe des 13. Jhs. büßte Kloster Prüm seine besondere Stellung unter den deutschen Klöstern in Verbindung mit großen Gebietsverlusten an die Vögte ein. Hinzu kamen ständige Konflikte mit dem Erzbistum Trier, die darin gipfelten, dass Prüm im 16. Jh. dem Erzbistum unterstellt wurde und der Erzbischof von nun an auch Abt von Prüm war.

      1721, genau 1.000 Jahre nach der Klostergründung, begann der barocke Neubau der Kirche unter dem Trierer Erzbischof Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg, wobei lediglich ein Turm des Vorgängerbaus in das Konzept miteinbezogen wurde. Die neue Kirche entstand auch nicht genau über dem karolingisch-mittelalterlichen Bau, sondern weiter nördlich. Aus diesem Grunde mussten die Gebeine Kaiser Lothars erhoben und neu bestattet werden. Die heutige Gestaltung des Kaisergrabes an der Südseite des Chores erfolgte 1874 mit Unterstützung Kaiser Wilhelms I. Auf dem Friedhof südlich der Klosterkirche steht ein einfaches Steinkreuz, das der Überlieferung zufolge den Platz des ursprünglichen Hochaltars markiert.

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