Die Saga von Witte Wittenson. Skalbard Odinson
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Читать онлайн книгу Die Saga von Witte Wittenson - Skalbard Odinson страница 6

Название: Die Saga von Witte Wittenson

Автор: Skalbard Odinson

Издательство: Автор

Жанр: Сказки

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isbn: 9783944180922

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СКАЧАТЬ nicht…“, begann Fargrim.

      „Baumele ich an der Esche deines Götzen, ich weiß“, unterbrach ihn der Mönch gelangweilt. „Wenn das so sein sollte, wäre das mein letzter Tag auf Erden. Sicherlich gönnt ihr mir doch einen Schluck Wein als Henkersmahlzeit.“

      „Wein?“, Fargrim lachte auf. „Leider haben wir hier keinen Wein. Ihr müsst mit Bier oder Met vorlieb nehmen!“

      „Keinen Wein?“, gab sich Calvinus enttäuscht. „Das ist sehr bedauerlich. Christen feiern gerne mit Wein, wisst ihr! Vielleicht hat euch ja Helger schon von der Hochzeit von Kanaan erzählt?“

      „In der Tat. Dort soll dein Gott Wasser in Wein verwandelt haben. Wirklich, Mönch, das wäre ein Wunder dem selbst ich mich nicht entziehen könnte.“

      „Nun, vielleicht soll das euer Zeichen sein!“, gab Calvinus zu bedenken.

      „Das ist leicht zu prüfen. Tyrfinn, geh an den Brunnen und hole uns einen Eimer Wasser!“

      „Warte!“, hielt Calvinus ihn auf. „Warum soll man ein so großes Wunder mit nur einem Eimer verschwenden. Hole besser gleich acht Fässer, denn so viele waren es in Kanaan!“

      Fargrim schien von dieser Idee begeistert und schickte Tyrfinn zum Fluss, um acht Fässer mit Wasser zu besorgen.

      Schneller als erwartet war der Mann mit einem mit acht Fässern beladenen Ochsenkarren zurück. Mit ihm gekommen war auch Helger der Händler, der zufällig am Fluss war um Wasserfässer für seine nächste Reise vorzubereiten. Als er von Calvinus Wunsch hörte, war er gerne bereit, seine acht Fässer für den Mönch herzugeben.

      Nachdem die Fässer in die Halle gebracht waren, ging Calvinus scheinbar wahllos auf eines der Fässer zu, achtete aber insgeheim darauf, dass es das von Helger mit einem Kreuz markierte Wasserfass war, und ließ es öffnen. Er füllte eigenhändig ein Trinkhorn und brachte es dem Jarl.

      „Trink, Jarl Fargrim Aalspießer“, forderte er ihn auf.

      Fargrim nahm einen Schluck und setzte sogleich mit einem bösen Lächeln das Trinkhorn ab. „Wasser!“, rief er laut vernehmbar seinen Gefolgsleuten zu. „Heute Abend bekommt Odin einen Mönch geschenkt!“

      „Nicht so schnell!“, unterbrach ihn Calvinus mit gebieterischer Stimme. „Glaubst du etwa, mein Gott verschwendet seine Wunder an wilde Heiden? Nein! Wasser für die Heiden, Wein für die Christen! Schwöre erst bei deiner Ehre, dass du und all deine Gefolgsleute, ohne Ausnahme, euch von euren Götzen lossagen werdet und keinen anderen Gott als den der Christen annehmen werdet!“

      Der Jarl lachte laut auf: „Ihr Christen wisst nie, wann ihr aufgeben müsst!“ Er hielt sich die Faust ans Herz und verkündete gespielt feierlich: „Ich, Fargrim Aalspießer, schwöre bei meiner Ehre, wenn das Wasser aus diesen acht Fässern zu Wein wird, werde ich und alle hier anwesenden augenblicklich zu Christen!“

      „Die sieben Fässer, die noch geschlossen sind, müssen reichen. Mit dem Wasser des achten werde ich euch noch an Ort und Stelle taufen!“

      „Meinetwegen!“, gestand ihm der Jarl immer noch lachend zu.

      Calvinus ging zurück und ließ nun eines der anderen Fässer öffnen. Er roch sofort den aromatischen Duft des Weines und füllte mit einem leichten Grinsen das Trinkhorn und reichte es wiederum Fargrim.

      Ohne etwas anderes als Wasser zu erwarten, nahm der Jarl einen großen Schluck. Plötzlich riss er die Augen weit auf und setzte hustend und spuckend das Trinkhorn ab. Verstört schaute er zuerst in das Horn, dann zu Calvinus und schließlich zu den gespannt wartenden Männern in der Halle.

      „Wein“, sagte er zuerst zögernd und leise, dann lauter und schließlich schrie er es regelrecht heraus, „Wein!“

      Sofort eilten die anderen Nordmännern zu den Fässern, um sich selbst von diesem vermeintlichen Wunder zu überzeugen.

      „Nun?“, rief Calvinus triumphierend in die Runde und stellte sich neben das Wasserfass. „Wer will der erste sein, den ich im Namen des einzigen, des wahren Gottes taufen soll?“

      Fargrim erhob sich von seinem Hochstuhl und rief feierlich: „Bei meiner Ehre gab ich dir mein Wort und bei Od… – bei Gott, ich werde es halten!“

      Langsamen Schrittes ging er auf Calvinus zu und kniete sich mit gesenktem Haupt vor ihn.

      Ein paar lateinische Worte rezitierend, goss der Mönch dem Jarl ein wenig Wasser auf sein Haupt und nahm ihn in die Gemeinschaft der Christen auf.

      Nach und nach taufte er zusammen mit seinen beiden Begleitern alle Männer, Frauen und Kinder der Siedlung.

      Fargrim betrachtete dieses Schauspiel Wein trinkend von seinem Hochstuhl aus, als sich Helger der Händler, ebenfalls mit einem gefüllten Trinkhorn, zu ihm gesellte.

      „Auf dein Wohl, Bruder“, begrüßte er seinen Jarl und hob sein Trinkhorn zum Gruße.

      „Auf deines, Bruder“, entgegnete Fargrim wohlwollend. „Und natürlich auf das des ehrwürdigen Bruder Calvinus, auch wenn er etwas länger gebraucht hat als die anderen.“

      „Ich habe mein Bestes getan, um ihn darauf zu stoßen“, entschuldigte sich der Händler. „Aber dafür ist dieser Wein erheblich besser als der letzte!“

      „Das ist wahr!“, stimmte Fargrim lachend zu. „Aus Klöstern kommt immer ein ganz besonders guter Tropfen.“

      „Wie oft bist du jetzt eigentlich schon getauft worden?“, wollte Helger wissen.

      „Das weiß nur Odin!“, lachte der Jarl und nahm einen großen Schluck.

      3.

      DIE SAGA VON WITTE WITTESSON

      TEIL 1: DES KÖNIGS NEUE MAUER

      H och im Norden herrschte in einem kleinen Reich der Jarl Harlof Thorlofsson, der aber weithin nur als König Harlof bekannt war. Diesen fremdländischen Titel hatte er sich einst selbst verliehen, um allen zu zeigen, welch weit gereister Mann er einst gewesen war, als er bis an die Küsten Afrikas segelte und sogar Rom und Konstantinopel mit eigenen Augen gesehen hatte.

      Doch diese Zeiten lagen weit zurück und nun war er alt und nicht mehr bei bester Gesundheit. Trübsinnig saß er auf seinem Hochstuhl in seiner Hauptstadt Glänoy und beschloss, dass diese Welt ihm nichts mehr zu bieten hatte, weshalb er aus ihr scheiden wollte.

      Da er aber den Titel eines Königs angenommen hatte, meinte er sein Reich vererben zu müssen, anstatt wie es Brauch war, dem fähigsten seiner Gefolgsleute zu hinterlassen.

      Allerdings hatte ihm seine Frau nur Töchter geboren und keine Söhne, weshalb nun einer seiner drei Schwiegersöhne seine Nachfolge antreten sollte.

      Er rief sie zu sich und unterbreitete ihnen seine Absichten.

      Während einer von ihnen, nämlich Witte Wittesson, der Mann seiner jüngsten aber schönsten Tochter, den König diese Vorhaben auszureden versuchte, verlangten die beiden anderen, Aki Ivarsson und Gnupi Signundsson, nur zu wissen, auf welchen von ihnen die Wahl gefallen sei.

      Der СКАЧАТЬ