Die 50 bekanntesten archäologischen Stätten Deutschlands. Wolfram Letzner
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Название: Die 50 bekanntesten archäologischen Stätten Deutschlands

Автор: Wolfram Letzner

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Жанр: Книги о Путешествиях

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isbn: 9783943904376

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СКАЧАТЬ diesen Auswahlkriterien war es von Relevanz, eine quantitativ ausgewogene Auswahl hinsichtlich der geografischen Lage innerhalb Deutschlands zu treffen. Natürlich kommt so den Flächenländern ein größerer Anteil zu als den „Stadtstaaten“ Berlin, Bremen und Hamburg.

      Eine andere Frage bei der Auswahl war, welcher Zeitraum überhaupt berücksichtigt werden sollte. Nach gründlicher Überlegung schien es geraten, eine abschließende zeitliche Grenze im frühen Mittelalter, also im 9 Jh. n. Chr. zu ziehen, weil wir für das Hochmittelalter und die Zeit danach große intakte Denkmäler besitzen, die eher in den Bereich der Kunstgeschichte als in den der Archäologie gehören.

      Eine spannende Frage für den Autor war es auch, wie er Ausgrabungen und ihre Ergebnisse darstellen sollte, weil Archäologie in vielen Fällen zugleich auch Zerstörung bedeutet oder das Ausgegrabene für den Laien nur schwer zu erschließen ist. Glücklicherweise sind die Funde in den Museen zugänglich und viele Fundorte in den letzten Jahrzehnten museal so aufgearbeitet worden, dass der Besucher die Faszination der Ausgrabungsstätte nachvollziehen kann. Weitaus leichter und noch anschaulicher darstellen kann man dies mit Rekonstruktionen an Ort und Stelle, die sich unter dem großen Begriff der Freilichtmuseen subsummieren lassen. Diese Einrichtungen gibt es in Deutschland schon seit mehr als 100 Jahren; in diesem Zusammenhang sei das „Saalburgmuseum“ bei Bad Homburg (s. S. 135ff.) genannt, das auf die Initiative und mit der Förderung Kaiser Wilhelms II. (1888–1918) entstand.

karte.tif

      Norddeutschland

      Schleswig-Holstein

      1 Haitabu

      2 Danewerk

      Mecklenburg-Vorpommern

      3 Groß-Raden

      4 Plate-Peckatel

      5 Tollensetal

      Brandenburg/Berlin

      6 Seddin

      7 Vetschau

      Bremen

      8 Bremen

      Hamburg

      9 Hamburg

      Sachsen

      10 Dresden-Coschütz

      Thüringen

      11 Großbodungen

      12 Oberdorla

      13 Westgreußen

      Niedersachsen

      14 Bramsche/Kalkriese

      15 Heeseberg

      16 Northeim

      17 Osterrode

      18 Pestrup

      19 Schöningen

      Sachsen-Anhalt

      20 Gommern

      21 Goseck

      22 Nebra

      Nordrhein-Westfalen

      23 Haltern am See

      24 Köln

      25 Krefeld

      26 Mettmann

      27 Xanten

      28 Zülpich

      Süddeutschland

      Rheinland-Pfalz

      29 Ingelheim

      30 Mainz

      31 Neuenahr-Ahrweiler

      32 Trier

      Hessen

      33 Bad Homburg

      34 Waldgirmes

      Saarland

      35 Bliesbruck-Reinheim

      36 Perl

      Baden-Württemberg

      37 Aalen

      38 Badenweiler

      39 Breisach

      40 Ditzingen-Hirschlanden

      41 Eberdingen-Hochdorf

      42 Hechingen-Stein

      43 Herbertingen

      44 Ladenburg

      45 Osterburken

      Bayern

      46 Augsburg

      47 Faimingen

      48 Kempten

      49 Manching

      50 Oberstimm

      Wer als Besucher noch vor rund 40 Jahren an das in ländlicher Idylle am Haddebyer Noor gelegene Haithabu kam, fand kaum mehr vor als den großen Wall und er vermochte sich kaum vorzustellen, dass hier im 8. Jh. n. Chr. der wichtigste Handelsplatz Nordeuropas existierte, der bis in das 11. Jh. hinein Bestand hatte. Neben den archäologischen Befunden zeichnen vor allem aber auch schriftliche Quellen wie die im Jahr 965 entstandene Beschreibung des arabischen Reisenden und Diplomaten Ibrahim ibn Yaqub oder die 1076 entstandene Chronik Adams von Bremen ein lebhaftes Bild der Stadt am Noor.

      [01] Haithabu – eine frühmittelalterliche Handelsmetropole im hohen Norden Deutschlands mit Welterbestatus

      Schleswig-Holstein

      Die Erforschung – vom vergessenen Ort zum Weltkulturerbe

      So wie bei vielen Stätten hatte sich im Laufe der Jahrhunderte jegliche Erinnerung an den Standort Haithabus verflüchtigt. Die komplizierte Geschichte zwischen Dänemark und dem Norddeutschen Bund bzw. Preußen mit zwei Kriegen im 19. Jh. erleichterten eine Erforschung sicherlich nicht. Erst 1897 war es ein dänischer Archäologe, Sophus Müller, der die erhaltenen Wallanlagen mit Haithabu verband. Seine Vermutung wurde in den folgenden Jahren durch Ausgrabungen verifiziert, die jedoch bald nach Beginn des Ersten Weltkrieges zum Erliegen kamen und erst 1930 wieder aufgenommen werden konnten. Nach einer erneuten Kriegsunterbrechung konnte man ab 1959 umfangreiche Ausgrabungen durchführen, die in mehreren Abschnitten erfolgten und die Grundlage für das Freilichtmuseum Haithabu lieferten. Man wird sich aber immer wieder vor Augen führen müssen, dass bislang nur etwa fünf Prozent der Siedlungsfläche intensiv erforscht wurden.

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