Das Abenteuer einer Transformation. Gora Devi
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Название: Das Abenteuer einer Transformation

Автор: Gora Devi

Издательство: Автор

Жанр: Эзотерика

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isbn: 9783945574980

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СКАЧАТЬ sitzen zu bleiben, mit verschränkten Beinen, aufzuhören zu denken. Trotzdem versuche ich es. Zu einem bestimmten Zeitpunkt morgens und nachmittags versammeln sich alle in einer großen Aula vor dem Meister.

      Shri Goenka ist ein Mann um die 50, untersetzt, kräftig, mit einem Buddha-Bauch. Von ihm strömt eine ruhige Energie aus, friedlich, gut, stark. Die Leute singen zusammen ein Lied mit einer sehr schönen Melodie. Zum Ende der Sitzung hört man die Stimme des Meisters, der in Englisch spricht: "Liebe, unendliche Liebe für alle Wesen", Liebe, Liebe, endlos, für alles Sein: das ist seine Belehrung, jeden Tag. Und dann gibt er jedem einige Minuten Zeit, still vor ihm zu sitzen, allein mit ihm zu sein. Es ist ein Moment der direkten Begegnung, telepathisch. Wieder einmal packt mich die Angst. Ich setze mich vor ihn und habe Angst um meinen Geist, fürchte mich, negative, aggressive Gedanken zu haben und dass er sie erkennt. Ich fühle mich wie vor einem Spiegel. Mir wird klar, dass es so vieles in mir zu reinigen gibt.

      24. März 72. Heute ist der Kurs zu Ende und ich bin froh, ihn gemacht zu haben. Wir sind im Hotel zurück und müssen entscheiden, ob wir weiterreisen. Ich treffe Shanti wieder, und aus dem Stegreif frage ich ihn, ob ich bei ihm bleiben kann. Piero und Claudio wollen weiter nach Nepal, aber ich spüre, dass ich in Indien bleiben und viele Dinge lernen muss.

      Ich sage zu Shanti, dass ich gerne einen Guru treffen würde, und er lädt mich ein, mit ihm nach Almora zu fahren, wo er zusammen mit seinen Freunden, mit den Regenbogen-Zigeunern, ein Haus gemietet hat. Er sagt, dass viele der Meister und Heiligen in jener Gegend lebten, in den indischen Bergen. Ich bin glücklich, dass ich mit ihm gehen kann.

      25. März 72. Wir gehen im Basar von Bombay umher, er ist überfüllt von Menschen, von Farben, von Menschsein. Ein großes, vitales Pulsieren und eine Energie von Liebe und Wärme. Die Frauen sind wunderschön, ich werde nicht müde, sie anzusehen. Sie sind das vollkommene Ebenbild der Weiblichkeit, voller Harmonie, Grazie, aber in einer Weise, die ich als schillernd, keusch wahrnehme. Die bunten Saris sind eine Pracht. Indien beginnt mich einzunehmen und anzuziehen. Jetzt entscheide ich mich, dem Abenteuer zu folgen.

      Heute reise ich mit Gianni und Shanti nach Rajasthan. Bevor wir nach Almora gehen, werden wir bei einem von Shantis Gurus vorbeischauen, der in der Nähe von Jaipur wohnt, bei Hari Puri.

      Neu Delhi, 27. März 72. Mit dem Flugzeug sind wir in Delhi angekommen. Es ist weniger heiß als in Bombay und es scheint hier etwas zivilisierter zu sein. Wir sind in einem angenehmen Gästehaus und stärken uns an der Straße mit tropischen Früchten, die mit Eiswürfeln serviert werden. Es sei gefährlich, sagt man mir, so unterwegs zu essen, aber ich fühle, dass es eine Kraft gibt, die mich schützt, und dass ich nicht zu zimperlich sein darf. Ich muss mich in diese Geschichte stürzen, ohne Vorbehalte, bis in die Tiefe.

      Jaipur, 29. März 72. Hier sind wir also, angekommen in Jaipur in Rajasthan, mit dem Zug. Die Züge sind überfüllt, sehr langsam, schmutzig, staubig, mit Abteilen und Sitzbänken aus Holz. Zum Glück habe ich durch die Reisen in Marokko schon ein bisschen Erfahrung damit.

      Mit einer Riksha fahren wir in den Dschungel zu Shantis Meister.

      Es ist ein Ort mitten in der Wildnis, voller Sadhus, gleichfalls wild. Sie haben sehr lange Haare, geknotet, die sie nicht kämmen, Körper wie die von Waldkatzen. Die ganze Zeit über rauchen sie Haschisch. Sie erzählen mir ihre Geschichten, etwa wie sie Tiger mit ihren bloßen Händen erlegt haben und dergleichen mehr. Ich verstehe kein Wort von dem, was sie sagen, aber sie fahren fort, mit mir zu sprechen, ganz unbefangen. Ich lege mich neben Gianni hin, um auszuruhen, und einer von ihnen hebt meinen Rock hoch, um zu sehen, ob ich eine Unterhose anhabe. Sie geben mir Haschisch zu rauchen und betäuben mich.

      Sie ließen mich den Meister treffen: er ist krank, sehr mager, klein, glatt rasiert, sitzt auf einem Bett. Er hat schwache Augen, die aber eine unglaubliche Liebe ausströmen. Ich würde ihm gerne ein Geschenk machen. Mein silbernes Armband gebe ich ihm, das einzige ein bisschen Wertvolle, das ich habe. Auch mit ihm können wir über nichts Bedeutendes sprechen. Es gibt nur den Austausch dieser Wellen der Liebe. Wahrscheinlich wird er bald sterben, sie schaffen es nicht, ihn zu heilen.

      2. April 72. Wir waren auf dem Basar, um Stoffe zu kaufen. Die Geschäfte hier sind Plätze, an denen man verweilt, sich hinsetzt, Tee trinkt, ein bisschen plaudert, sich die Geschichten vom wirklichen Leben erzählt. Und dann ziehen sie dich nach draußen, zeigen dir quasi den ganzen Markt, und vielleicht kauft man auch etwas. Die Männer (Frauen sind nicht in den Geschäften) sitzen im Schneidersitz oder ausgestreckt auf großen weißen Betten, als sei die Zeit stehengeblieben und als seien sie nicht etwa dort, um Kunden zu erwarten, sondern nur einfach um zu leben, quasi zu meditieren.

      Dann gehen wir in ein luxuriöses Restaurant zum Essen, alter Maharaja-Stil. Wir werden wie große Herren bedient. Die Menschlichkeit der indischen Bedienung ist unglaublich, sie identifizieren sich vollständig mit dem Servieren. Es ist beschämend, bei all den Privilegien fühlt man sich wie ein alter Kolonialist. Ich spüre sofort, dass ich es vorziehe, bei den armen Indern und ihren Plätzen zu sein.

      Die Begegnung mit Babaji

      Almora, 3. April 72. Heute früh sind wir nach einer endlos langen Reise in Almora angekommen. Es ist ein Bergstädtchen auf 1.800 m Höhe, aber es ist nicht so kalt wie bei uns in den Bergen. Der Basar ist schmutzig, das Hotel baufällig, ich ziehe es vor, unterwegs in kleinen Restaurants zu trinken und zu essen. Ich hätte nicht erwartet, derart ärmliche Häuser zu sehen, aus morschem Holz. Das Hotel ist voller Läuse - schrecklich. Morgens ist es kalt, das Duschwasser eisig. Ich bin überrascht, denn das Dorf wurde mir als ein idyllischer Ort beschrieben.

      5. April 72. Wir sind in dem Landhaus, mitten im Tal, das Shanti und die Rainbow-Gipsy Gruppe gemietet haben. Es ist schön hier und man fühlt sich wohler.

      Alles ist aber sehr unbequem. Es gibt keine Toiletten, elektrisches Licht fehlt und eine Wasserleitung. Ich übernehme es, zu kochen, Töpfe und Geschirr zu spülen. Ich fühle, dass mir das guttut. Ich gebe mir viel Mühe, alle Dinge kuschend zu tun, bewundere die Inder, denen es gelingt, alles in dieser Weise zu machen. Sie haben sehr bewegliche, geschmeidige Körper. Ich komme mir plump, unbeholfen vor dagegen, aber ich fühle, dass ich eine Arbeit tun muss, die den anderen dient.

      In der Gruppe gibt es sehr schöne Menschen. Die beiden Kalifornier aus Bombay sind mit ihren Frauen da, auch Rosa, das italienische Mädchen: geschmeidig führt sie morgens wunderschöne Yoga-Stellungen aus. Wir essen alle zusammen, auf dem Boden sitzend, von großen Platten mit Reis und Gemüse.

      Shanti hilft mir: er übersetzt für mich, mit viel Geduld erklärt er mir die Dinge, auch die indischen Traditionen. Er führt mich herum. Auch er, so fühle ich, ist jetzt ein Meister für mich. Die jungen Leute singen zur Gitarre wunderschöne Lieder. Vor allem das Lied, das Daniel singt, berührt mich: "We are one for a universe of love", (Wir sind eins für ein Universum der Liebe).

      Langsam passe ich mich an den neuen Tagesrhythmus an, der sich nach einfachen, praktischen Dingen richtet: kochen, waschen, sauber machen, dasitzen und die majestätische Schönheit des Tals betrachten; das Grün der Berge und die schneebedeckten Gipfel des Himalaja in der Ferne. Nachts ist es kalt und wir schlafen alle nah beieinander, zusammengedrängt auf dem Fußboden in einem einzigen Raum. Shanti führt mich zu seinen Freunden in Almora und stellt mich empfehlend den indischen Familien vor; erklärt ihnen, dass ich in Philosophie promoviert habe und dass meine Mutter italienisches Parlamentsmitglied ist. Es scheint, als würden diese Dinge hier viel bedeuten.

      Wenn ich die Bäuerinnen sehe, die die Straße entlang schreiten, СКАЧАТЬ