Das Abenteuer einer Transformation. Gora Devi
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Название: Das Abenteuer einer Transformation

Автор: Gora Devi

Издательство: Автор

Жанр: Эзотерика

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isbn: 9783945574980

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СКАЧАТЬ Reise mit Giuliano in Marokko, als wir am Strand saßen und Perlen aufreihten und die Möwen über dem Meer beobachteten.

      Ihr Flug erinnerte mich an eine vergessene und unbekannte Freiheit. Auch jetzt erlebe ich die gleiche Empfindung, die einer Überraschung, unendlicher Freiheit, den Mut eines Sprungs in die Leere und Mystik, um ihn zu ergründen, abzugrenzen und aufzulösen.

      Im letzten Sommer auf Formentera, während einer Erfahrung mit dem LSD, hatte ich plötzlich eine Vision von vielen vergangenen Leben und der Wahrnehmung eines einzigen, universalen Bewusstseins. Ich sah ein großes Licht in sieben perfekten Farben und sah, wie meine Seele meinen Körper verließ, im Raum versank und von dort aus sah ich die Flut vieler Leben, die ich schon gelebt hatte, bis zu der Erkenntnis, schon fast alles gewesen zu sein. Eine Stimme rief mich unmissverständlich, alles zurückzulassen und nach Indien aufzubrechen, für ein neues Abenteuer des Bewusstseins. Die Reise hat also dort begonnen und wurde in diesen Wochen in Mailand fortgeführt. Die innere Reise auf der Suche nach einer echten Antwort. Auf der Suche nach einem Meister.

      Mailand, 5. März 1972. Heute breche ich nach Indien auf und es erschreckt mich...

      Mutter Indien

      Bombay, 7. März 72. Die Ankunft hier in Bombay ist zu viel. Ich würde am liebsten davonlaufen. Die miserablen Baracken neben dem Flughafen, die erdrückende Hitze, die wimmelnden Menschenmassen, der Schmutz im Hotel, die Hippies von Goa, Verrückte, Verzauberte. In der Straße unterhalb des Hotels Bettler, Aussätzige, die Kinder, die mich auslachten und mir "Hippy" nachriefen. Hare Krishna, Hare Ram. Ich fühle mich schrecklich plump mit meinen Röcken, meinen unordentlichen Haaren. Es ist wirklich eine andere Welt, ein unglaublicher, immenser Basar, ich habe Angst. Vor dem Hoteleingang ist ein Hippy mit blondem Bart, in schmutziges Weiß gekleidet. Auch vor ihm habe ich Angst. Ich fürchte, er könnte sich meines Geistes bemächtigen. Automatisch wiederhole ich das Mantra, das ich von Piero gelernt habe: "Hari sharanam, Shiva sharanam, Ram sharanam, Prabhu Krishna sharanam", ich nehme Zuflucht bei Shiva, Ram, Krishna...

      Ich bemühe mich durchzuhalten. Es ist heiß. Alle rauchen Haschisch im Zimmer, stopfen sich mit heißem Tee, mit Milch und fetten Süßigkeiten voll, mir ist übel. Die Nahrung hier mag ich überhaupt nicht, Frittiertes, fettig, schwer, und die Restaurants sind schmutzig. Nur die großen Gläser mit Fruchtsaft stärken mich ein wenig, aber die Bettler dort nebenan, mit ausgestreckten Händen, machen dies wieder zunichte. Ich fürchte mich, allein auf die Straße zu gehen, Piero und Claudio nehmen mich mit. Gianni ist schon im Opium- und Morphiumrausch versunken.

      Dieser Tage sah ich einen Schlangenbeschwörer. Was mich am meisten beeindruckt, sind die Augen der Armen und der Bettler, ironisch, wie Glückselige, fast alle mit einem Lächeln im Gesicht. Als wüssten die Leute hier, dass alles relativ ist und die Wirklichkeit eine Art Taschenspielertrick. Ich erinnere mich an die angespannten, harten und bleichen Gesichter der Menschen in Mailand, morgens in der Straßenbahn, ihre Traurigkeit und Kälte.

      11. März 72. Heute habe ich eine Gruppe von wunderschönen Menschen kennengelernt. Junge Leute aus Kalifornien mit langen Haaren und Bärten, weiß gekleidet. Sie sind in Indien zu Hause. Selbstsicher. Ich treffe auch Lillo, eine Italienerin, eine kleine, magische Elfe, die mich lehrt, meine Gewohnheiten zu ändern und mich auch in Weiß zu kleiden. Ich begegne den "Rainbow Gipsys", den Regenbogen-Zigeunern. Sie kommen aus allen Ecken der Welt, ziehen auf gut Glück durch die Straßen, mit wenig Geld. Sie reisen herum, tanzend, lachend, sind wunderschön und finden immer irgendwen, der sie als Gast aufnimmt und ihnen hilft. Sie sind in Magie gehüllt und sie verzaubern mich.

      Rosa, ein italienisches Mädchen, läuft mit nacktem Busen umher, mit einem Äffchen im Arm, das an ihrer Brust saugt - es geschieht ihr nichts. Von Daniel und Sitaram, den beiden Amerikanern, fühle ich mich angezogen und ich spüre, dass sie es seit langem wissen. Ich würde gerne wie sie werden, mutig, selbstsicher. Ich würde gerne das Wissen erreichen, von dem ich glaube, dass sie es haben. Ich entscheide, meine Haare mit Henna rot zu färben und mich auf einer Hand tätowieren zu lassen. Es scheint mir eine erste Geste von Mut zu sein.

      12. März 72. Heute früh waren wir alle im Zimmer gesessen, da läutete es und Carlo kam herein. Sie nennen ihn heute Shanti. Sechs Jahre sind es, die ich ihn nicht mehr gesehen habe, und fast hätte ich ihn nicht wiedererkannt. Er hat immer noch sein kindliches Lächeln, aber jetzt hat es sich mit etwas Altem, Weisem vermischt; er ist indisch gekleidet und das beeindruckt mich sehr. Er war einer der ersten, die vor einigen Jahren von Mailand weggingen, um Indien für sich zu entdecken. Damals war er 16 Jahre alt und hatte den Mut gehabt, praktisch ohne Geld, per Anhalter, zu Fuß, über Afghanistan und Pakistan aufzubrechen. Viele machten es so, und ich frage mich jetzt wieder, wie sie es schafften, zu überleben, bewundere ihr Vertrauen. Ich habe gehört, dass Shanti in diesen sechs Jahren mit vielen indischen Gurus zusammen gewesen sein soll und jetzt selbst Guru geworden sei. Er spricht in einer seltsamen Art, langsam und friedfertig.

      Ich klammere mich sofort an ihn und fühle, dass er mich irgendwo hinführen wird.

      1966 hatten wir zusammen gelebt, die erste Kommune-Erfahrung in Mailand gemacht, in einem alten und frostigen Dachboden im historischen Teil der Stadt. Er und die anderen Freunde waren unter den ersten "langhaarigen Hippies" jener Zeit, verspottet, beschimpft von den Leuten auf der Straße: "Bärtiger - geh' arbeiten!"

      Ich hatte die ersten "Gedrehten" geraucht und die ersten Träume vom mystischen Orient geträumt, hatte ihn und Gianni in einem Restaurant von Brera getroffen und sie zum Abendessen eingeladen. Ab da begann ich mich mit ihnen zu treffen. Alles probierten wir aus, happenings mitten auf der Straße und in einer Kulturstätte, wir wurden auch eingesperrt. Gianni landete für eineinhalb Jahre im S. Vittore-Gefängnis, weil man ihn mit ein bisschen Haschisch erwischt hatte. Carlo ist per Anhalter nach Indien aufgebrochen. Auch ich löste mich von ihnen, begann mein Studium an der Universität und wendete mich 1968 der Politik zu.

      Einige Jahre vergaß ich den indischen Traum, und jetzt ist es wohl gerade Shanti, vor dem ich mich schier unvermeidlich wiederfinde, und der mich neu daran glauben lässt. Er begann sofort, mich zu necken, weil ich mit zwei Buddhisten unterwegs bin, mit Claudio und Piero. Er polemisiert und sagt, dass der Hinduismus von großer, zeitloser Überlegenheit ist, aber ich würde das zur Zeit nicht begreifen. Ich spüre nur, dass Shanti für mich ein Rettungsanker ist. Piero und Claudio sind von ihrer Sache überzeugt, sie gehen darin auf, und ich erkenne, dass sie nicht dazu berufen sind, mich in ihren Bann zu ziehen. Noch habe ich kein Englisch gelernt und ich fühle mich richtig verloren. Dennoch entschließe ich mich aber, mit Piero und Claudio im Zentrum von Bombay an einem Meditationskurs teilzunehmen. Es handelt sich, erklären sie mir, um einen Vipassana Meditationskurs, der von dem Begründer selbst geleitet wird, von Goenka, einem großen, renommierten Meister. Auch Gianni entschließt sich, mit dem Morphium aufzuhören und teilzunehmen.

      15. März 72. Heute beginnt der Kurs. Es ist das erste Mal, dass ich eine solche Erfahrung mache, und ich bin aufgeregt. Alles ist sehr ordentlich, gut organisiert, sauber. Es ist eine Mischung von Menschen aus dem Westen und Indern; die Inder hier sind eigen, haben eine sehr gute Ausstrahlung, sind vorwiegend weiß gekleidet und sehr auf Disziplin bedacht.

      Mir wird bewusst, dass sie jede Geste des täglichen Lebens wie ein Ritual vollziehen, vom Essen bis hin zum Baden. Es erschreckt mich auch ein bisschen, zum ersten Mal begegne ich einem Meister, einem Guru.

      17. März 72. Seit zwei Tagen bin ich hier und gebe mir viel Mühe, es ist heiß. Wir stehen um fünf Uhr morgens auf, ich dusche mich und wir beginnen in der Stille zu meditieren. СКАЧАТЬ