Briefe an Thomas Bernhard. Anneliese Botond
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Название: Briefe an Thomas Bernhard

Автор: Anneliese Botond

Издательство: Автор

Жанр: Изобразительное искусство, фотография

Серия:

isbn: 9783950447651

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СКАЧАТЬ werden Sie bereits wissen, wenn nicht, es gerüchtweise erfahren haben, was sich dieser Tage im Verlag ereignet hat. Ich will Ihnen noch einiges dazu sagen, privatim, offiziell ists kaum möglich, damit Sie Bescheid wissen. Zwar wäre es übertrieben zu behaupten, im Verlag herrsche Klarheit über die Lage, sicher ist immerhin dies:

      Was Sie betrifft, so sind Sie, ohne einen Finger zu rühren, zu Ihrem ersten Verleger zurückgekehrt (Sie sind mitverkauft, wie wir alle). Ob dies ein circulus vitiosus oder perfectus, Ironie oder tiefere Bedeutung ist, bleibe dahingestellt.

      Zwar weiss ich nicht, welcher Stein über den anderen bleiben wird im Verlag, aber ich halte es für ganz ausgeschlossen, dass Ihr Buch von den Ereignissen betroffen wird. Soweit es an mir liegt, werde ich jedenfalls alles tun, dass es seinen vorgesehenen Gang nimmt. Alles andere wissen die Götter, Hirsch und Cie.

      Herzliche Grüsse

      Ihre

      Anneliese Botond

      |tristissima.|

      [6; Anschrift: Warzsawa, Stanisław Jerzy Lec, Rynek/Polska, Nowego Miasta 5/15; Briefbogen Insel-Verlag; 1 Bl. masch]

      21. 3. 63

      Lieber Herr Bernhard,

      wie geht es Ihnen? Im polnischen Winter? Tauwetter? Frühling?, unter Leuten mit einer unverständlichen Sprache und sicher vielem Fremden, das erst entziffert sein will? Beflügeln die neuen Eindrücke das Sechsergespann des Gehirn-Fuhrwerks?

      Ich melde mich bei Ihnen mit zwei Nachrichten: Der Verlag wird Ihnen, Ihrem Wunsche entsprechend, weitere 500.- DM überweisen, sobald Sie wieder in Wien sein werden. Von allen Arten von Schüssen sind die Vorschüsse ja wohl die angenehmsten, und ich schicke vorsorglich diesen (oder die Nachricht davon) voraus, damit er den nun folgenden Schreckschuß amortisiert:

      Wollen Sie, können Sie uns ein solches Prosastück in absehbarer Zeit zur Verfügung stellen? Ich glaube, es wäre gut. Geben Sie mir bitte kurz darüber Nachricht und leben Sie wohl.

      Mit herzlichen Grüßen

      Ihre

      Anneliese Botond

      [7; Anschrift: c/o Stanislaw Jerzy Lec, Rynek Nowego Miasta 5/15, Warzsawa/Polska, 1 Bl.; masch Durchschlag]

      [Frankfurt am Main]

      9. April 1963

      Lieber Thomas Bernhard!

      Ich muss Sie heute wirklich um Nachsicht bitten: lesen Sie also diesen Brief erst, wenn Sie sich nachsichtig gesonnen fühlen – vorausgesetzt, dass das nicht allzu lange dauert.

      Vor СКАЧАТЬ