Название: Perry Rhodan Chronik, Band 2
Автор: Michael Nagula
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Perry Rhodan Chronik
isbn: 9783854453567
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William Voltz, Comic-Fan
Wer kennt sie nicht, die Superhelden des Marvel-Universums? Ob Spider-Man, die Fantastischen Vier oder Hulk, ihre Erfolgsgeschichte reicht mehr als ein halbes Jahrhundert zurück. Aber wer ahnt schon, dass es eine Verbindung zu PERRY RHODAN gibt?
William Voltz, der seit dem Jubiläumsband 500 zunehmend die Handlung der Serie gestaltete, hatte von jeher eine Schwäche für Comics gehabt. Er hatte sich in Wort und Tat für Verbesserungen an PERRY RHODAN IM BILD eingesetzt und eine ganze Anzahl PERRY-Comics getextet. Auch als Autor der Bastei-Comicserie BUFFALO BILL war er tätig gewesen, allerdings wie damals üblich anonym. Da er hierüber keine Aufzeichnungen führte, ist leider auch nicht mehr nachvollziehbar, welche Beiträge von ihm stammen.
Jedenfalls war Voltz ein Kenner, der hinsichtlich seiner Lieblingszeichner hervorragenden Geschmack bewies. Der deutsche Williams Verlag veröffentlichte gerade handgeletterte Übersetzungen der wichtigsten und besten klassischen Marvel-Comics, als Voltz sich im August 1975 an einen Leser namens Roland Schnepel wandte. Er bestellte bei ihm mehrere Comics, die ein Jahr zuvor in den USA erschienen waren, nämlich die ersten beiden MARVEL TREASURY EDITIONS, die einen Nachdruck des ersten Comics, den Jack Kirby für Marvel gezeichnet hatte, und seine Trilogie aus THE FANTASTIC FOUR über den Silver Surfer und Galactus enthielten. Auf seiner Wunschliste stand auch das erste SPECIAL der Reihe mit einem Nachdruck der ersten Konfrontation zwischen dem Hulk und dem Ding sowie ein FOUR GODS-Poster, ebenfalls von Kirby geschaffen.
Schnepel legte Voltz gratis noch die klassischen Hefte CAPTAIN MARVEL 33 und STRANGE TALES 178 bei, mit der Entstehungsgeschichte von Thanos und dem ersten Warlock-Abenteuer von Jim Starlin. Er wies auch auf die Film-Adaption von Stanley Kubricks »2001 – Odyssee im Weltraum« hin, für die Kirby einige seine besten Zeichnungen geliefert hatte.
Voltz gehörte damit zur ersten Generation der Verehrer anspruchsvoller Superhelden-Comics in Deutschland, die Mythos und Action miteinander verbanden.
Invasoren aus dem Mikrokosmos
In Band 142/20 von ATLAN war erstmals von den Varganen die Rede gewesen, einem rätselhaften Volk, das in der arkonidischen Mythologie breiten Raum einnimmt. Seinen ersten Auftritt hat es in Gestalt der Göttin Ischtar, die schon in der terranischen Frühzeit enge Kontakte zu den Arkoniden unterhielt. ATLAN 150/24 von Dirk Hess enthält den Bericht des jungen Barbaren Ra über seine Erinnerungen an eine Frau dieses Namens, die ihn auf der Erde an Bord ihres Raumschiffs nahm und per Hypnoschulung ausbildete. Sie erklärte, eine der letzten lebenden Varganen zu sein und seit Äonen die Galaxien zu durchqueren.
Sechzehn Hefte später beschreibt H. G. Ewers die erste Begegnung Atlans mit Ischtar auf dem Planeten Frossargon. Von ihr verführt, zeugt Atlan mit der Varganin den später Chapat genannten Sohn. Als er in ATLAN 174/36 von Chapat erfährt, liegt sein Sohn in einer viereckigen Überlebenskapsel und verständigt sich telepathisch mit seiner Umwelt.
Parallel zu diesen Erlebnissen kommt es außerhalb der Handlungsebene von ATLAN EXCLUSIV im alternierend erscheinenden Memory-Zyklus rund zehntausend Jahre später zu einer Begegnung des Zeitwanderers Chapat mit seinem Vater. Der Lordadmiral lehnt die dringende Bitte seines Sohnes allerdings ab. Er will nicht mit Chapat in die Vergangenheit reisen, um Ischtar zu helfen, die Atlan immer noch liebt. Ein Grund wird nicht genannt. Der SF-erfahrene Leser kann nur vermuten, dass kein Zeit-Paradoxon ausgelöst werden soll.
Mit Band 175 endete die alternierende Handlungsführung der USO-Romane und der Jugendabenteuer des Kristallprinzen. Vier Hefte später wurde Chapat in das Reich der Varganen im Mikrokosmos entführt. Sein Vater lässt sich mit Hilfe eines Apparates der Maahks verkleinern und macht sich auf die Suche nach ihm. Dabei wird Atlans Jugendliebe Farnathia entführt, die wie sein Freund Ra sehr eifersüchtig auf die jüngsten Entwicklungen reagiert. Im Kampf gegen Ischtar stirbt sie, aber auch Atlan erleidet tödliche Verletzungen. Nur dank der überlegenen varganischen Medotechnik wird er gerettet.
Im August 1975, genau fünfzig Wochen nach dem ersten Auftritt Ischtars in ATLAN 150/24, wurde das Rätsel um ihr Volk endgültig gelüftet. Wegen der anfangs alternierenden Erscheinungsweise der EXCLUSIV-Serie entsprach diese Zeitspanne 37 Romanen. ATLAN 200, der zweite große Jubiläumsband der Serie, den diesmal nicht K. H. Scheer, sondern William Voltz verfasste, bot einen geschichtlichen Rückblick darauf, weshalb die Varganen überhaupt den Mikrokosmos verließen und welches Schicksal sie erwartete, wirft aber auch ein erhellendes Licht auf die Entwicklung ihres Volkes nach der Rückkehr.
Vorausgegangen waren etliche Romane, in denen die Hauptfiguren eine Welt nach der anderen aufsuchten und dort ihre Abenteuer erlebten. Fast ein halbes Jahr lang hielt dieses Planeten-Hopping an. Dabei waren neun Autoren am Werk. Der Neuzugang Hess und der Veteran Ewers waren mit jeweils sechs Beiträgen am fleißigsten, gefolgt von Clark Darlton, Peter Terrid und Marianne Sydow mit jeweils vier. Shepherd, Patton, Kneifel und Francis beteiligten sich mit jeweils drei Romanen, wobei Letzterer seinen eigenen Zyklus mit den Abenteuern von Lebo Axton schrieb, den in die Vergangenheit des Kristallreichs verschlagenen USO-Agenten Sinclair Marout Kennon.
Neunzehn Romane dieser Autoren sollten noch folgen, bevor der Varganen-Zyklus endgültig abgeschlossen war und der jugendliche Kristallprinz Atlan sich neuen Abenteuern zuwenden konnte. In den Daten-Exposés für die ATLAN-Miniserien OMEGA CENTAURI und OBSIDIAN, die 2003 und 2004 herauskamen, trug Rainer Castor später historische Einzelheiten nach. Sein zuvor erschienener PERRY RHODAN PLANETENROMAN 411 schildert einen Atlan, der die feste Überzeugung vertritt, dass die technischen Artefakte und manipulierten Sonnensysteme der Varganen, deren Alter auf 900.000 Arkonjahre geschätzt wurde, auf die Aktivitäten der mysteriösen Oldtimer der galaktischen Frühzeit zurückgehen.
Eine Buchausgabe des Varganen-Zyklus, bearbeitet von Castor, startete im Juni 2004. Er umfasst die Bände 24 bis 31 der ATLAN-Blaubände und liegt inzwischen vollständig vor.
Info zur Romanserie: Die Varganen
So nennt sich ein Teil des Volkes der Tropoyther, das rund 675.000 Arkonjahre vor der Handlungszeit an einer Expedition in den Makrokosmos teilnimmt, um die Milchstraße zu erforschen. Unter dem Einfluss des Drugun-Umsetzers, der ihnen den Transfer ermöglichte, entwickelt sich bei einigen Größenwahn. Sie beginnen Sonnensysteme zu manipulieren und errichten ein gewaltiges Sternenreich. Aber dann stellen sie fest, dass sie zwar körperlich unsterblich, aber auch unfruchtbar geworden sind. Um der um sich greifenden Lethargie und Depression zu entgehen, versetzen Tausende sich in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft in biologischen Tiefschlaf. Der Rest rebelliert gegen den größenwahnsinnigen Expeditionsleiter Mamrohn und kehrt in den Mikrokosmos zurück. Im Laufe der nächsten Jahrhunderttausende zerfällt das Reich der Varganen, und die letzten Vertreter ziehen sich auf die Versunkenen Welten zurück. Einige kleinere Gruppen von Rebellen bleiben im Makrokosmos – unter der Führung Ischtars, die als letzte Königin des Reiches gilt.
Eifrige Autoren
Die Umstellung von ATLAN auf wöchentliches Erscheinen hatte es erforderlich gemacht, neue Autoren für die Serie zu gewinnen. Die meisten – Hess, Terrid, Sydow und Patton – sollten ihr auch für längere Zeit erhalten bleiben. Cheflektor Kurt Bernhardt spornte seine Schäfchen stets zu verstärkter Mitarbeit an. Beim Varganen-Zyklus wirkte sich das in bisher nicht gekanntem Ausmaß auch auf die Exposé-Arbeit aus.
Am eifrigsten beteiligte sich wohl Peter Terrid an der Gestaltung dieses Zyklus. In einem Brief vom 6. Januar 1975 spricht er von sage und schreibe sieben Exposés, die er William Voltz auf einen Schlag zur Ansicht beilege. Die Absicht war, sie in die laufende Handlung einzubauen, um den vielseitig beschäftigten Exposéredakteur zu entlasten. Das dürfte in der Handlung nach Band 200 in weiten Teilen geschehen sein, wobei der Autor, der die Entwürfe einreichte, auch jeweils die endgültige Fassung zur Romanausarbeitung bekam.
H. СКАЧАТЬ