Perry Rhodan - Die Chronik Band 1. Michael Nagula
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Название: Perry Rhodan - Die Chronik Band 1

Автор: Michael Nagula

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия:

isbn: 9783854453550

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СКАЧАТЬ Federführung von Paul Alfred Müller gestartet worden war. Hier erschienen bis zur Einstellung von MARK POWERS 1965 noch sechs Romane von ihm, bevor er sich 1967 vorerst von der SF zurückzog und auf Krimis verlegte, etwa Pabels KOMMISSAR X.

      Kurzbiografie: W. W. Shols

      Winfried Scholz, wie er mit bürgerlichem Namen hieß, wurde am 31. August 1925 in Bielefeld geboren. Er besuchte die Mittel- und Aufbauschule und schrieb schon als Jugendlicher Gedichte im Auftrag von Schulkameraden. Später entstanden Stücke, die im Schultheater aufgeführt wurden. Nach dem Kriegsabitur wurde er 1942 zur Marine eingezogen und betätigte sich nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft als Verlagskaufmann im grafischen Gewerbe. Mitte der Fünfzigerjahre wurde er aktives Mitglied des von Clark Darlton gegründeten Science Fiction Club Deutschland und veröffentlichte 1958 seinen ersten SF-Roman. Im Jahr danach startete seine sechsbändige SF-Leihbuchreihe »Perry Barnett’s Abenteuer«. Nachdem er als Gründungsautor bei PERRY RHODAN tätig gewesen war, schied er 1962 nach nur vier Heften aus und wechselte zu MARK POWERS, einer Konkurrenzserie des Pabel Verlags, für die er sechs Hefte verfasste. Bis 1966 ließ er eine dreizehn Bände umfassende Leihbuchreihe utopischer Spionageromane folgen. Eine Mitarbeit an der in diesem Jahr von Kurt Brand gegründeten SF-Heftserie REN DHARK lehnte er ab. Nach rund dreißig weiteren SF-Romanen, teilweise unter dem Verlagspseudonym William Brown erschienen, entstanden 1972 bis 1977 auch einige KOMMISSAR X-Taschenbücher. Parallel dazu erschienen unter dem Pseudonym Cody Collins, das mindestens einmal auch Kurt Brand verwendete, mehrere Dutzend Western. 1978 tauchte er unter W. W. Shols als Autor von TERRA ASTRA wieder auf, wobei »Calhouns Planet« bereits 1961 als UTOPIA-Heft 289, »Das Raumschiff der Unheimlichen«, erschienen war – als gekürzte Fassung des Leihbuchs »Stern der Verlorenen«. Auch »Asteroid auf Abwegen« von 1979 war zuvor bereits erschienen, nämlich 1962 als »Die fressende Sonne«, erlebte nun jedoch seinen ersten Heftnachdruck. Einzig der Roman »Die sieben Leben des Mr. Yates« (1980) und die 1981 im Fanzine ANDROMEDA 105 erschienene Kurzgeschichte »Edelhölzer von der Venus« waren neu geschriebene SF-Texte. Bevor sein Comeback Früchte tragen konnte, starb er am 8. Mai 1981 im Alter von nur 55 Jahren überraschend während eines Urlaubs in Portugal.

      Ein Ostpreuße in München

      Auch bei einem K. H. Scheer oder Clark Darlton gilt: Romane werden nicht unbesehen veröffentlicht. Bevor sie in den Druck gelangen, geht ein Lektor den Text gründlich durch, um in Rücksprache mit dem Autor etwaige sprachliche oder inhaltliche Mängel zu beheben. Bei PERRY RHODAN war dafür Günter M. Schelwokat zuständig.

      Als begeisterter Sammler amerikanischer Science Fiction im Original, dessen Hobby stark ins Geld ging, hatte der in München lebende junge Ostpreuße sich 1957 nach einer Nebenbeschäftigung umgesehen und sich beim Moewig Verlag beworben. Cheflektor Kurt Bernhardt, ein Mann mit hervorragendem Riecher für neue Mitarbeiter, übertrug dem damals 28-Jährigen flugs die Betreuung der gerade gestarteten SF-Heftreihe TERRA. Rasch machte er sich durch seine Sachkenntnis und seine korrekte Art im Umgang mit den Autoren und bei der Bearbeitung von Manuskripten einen guten Namen.

      Kurzbiografie: Günter M. Schelwokat

      Der deutsche Lektor und Herausgeber Günter Martin Schelwokat wurde am 7. Februar 1929 in Tilsit bei Königsberg/Ostpreußen geboren und starb am 6. April 1992 im niederbayerischen Straubing, wohin es ihn während der Kriegswirren verschlagen hatte. In Straubing holte er auch seinen Schulabschluss nach; anschließend studierte er Neuphilologie. Durch Kontakte zu Amerikanern kam er mit Science Fiction in Berührung und war für das US-Generalkonsulat als Übersetzer und Deutschlehrer tätig. 1957 wurde er Redakteur beim Arthur Moewig Verlag. Er betreute die von Kurt Bernhardt und Walter Ernsting gegründeten Reihen TERRA und TERRA SONDERBAND, bevor ihm 1960 zusätzlich das SF-Programm des Wilhelm Heyne Taschenbuchverlags und – nach den ersten zehn Bänden, die noch K. H. Scheer redaktionell betreut hatte – auch PERRY RHODAN übertragen wurde. Die Heyne-Edition gab er 1973 schweren Herzens ab, doch das Lektorat der Weltraumserie führte er mehr als dreißig Jahre lang. Außerdem war er noch für ATLAN, DRAGON, ZBV und andere SF-Reihen des Hauses zuständig. Ihm gebührt das Verdienst, alle wichtigen Autoren des angloamerikanischen Sprachraums bei uns bekannt gemacht zu haben, und von Anfang an widmete er sich in besonderem Maß deutschsprachigen Autoren, wobei ihm seine Akribie beim Lektorieren laut Ernst Vlcek den Spitznamen der »Sadist von Straubing« einbrachte. 1970 wurde er für seine langjährigen Verdienste um die Förderung der SF-Literatur mit dem deutschen »Hugo« geehrt. Unter dem Pseudonym Günter Martell war er auch als Romanübersetzer tätig. Seine Arbeit wurde ab Ende 1987 von Dr. Florian F. Marzin und ab 1992 von Klaus N. Frick als Lektor und Redakteur der Serie fortgesetzt.

      Interview: Ganz privat mit Günter M. Schelwokat – Ein Interview von Hans Gamber und Wolfgang J. Fuchs

      Wie kamen Sie eigentlich zur Science Fiction?

      In frühester Jugend las ich so ziemlich alles, was mir in die Finger kam – von Märchen und Sagen bis Karl May, Schiller und Shakespeare. In den Vierzigerjahren entwickelte ich eine Vorliebe für Zukunftsromane, Werke von Dominik, Daumann, Laßwitz, Jules Verne etc. Als ich dann nach Kriegsende Zugang zu amerikanischen Bibliotheken fand und der SF begegnete – obwohl es schon über dreißig Jahre her ist, weiß ich noch ganz genau, dass »Donovan’s Brain« von Siodmak das erste einschlägige Werk war, das ich im Original las –, war es um mich geschehen: Ich wurde unheilbarer SF-Fan und leidenschaftlicher SF-Sammler. Keine Frage, dass ein solches Hobby, mit allem Nachdruck betrieben, ins Geld läuft. Um meine Kasse durch eine Nebenbeschäftigung aufzubessern, ging ich eines Tages, es war Anfang 1957, von meiner damaligen Wohnung in der Münchener Türkenstraße ein paar Häuser weiter zum Moewig Verlag und bot ihm meine Mitarbeit als SF-Spezialist an. Was sich aus diesem Schritt im Laufe der Zeit entwickeln würde, habe ich mir damals allerdings nicht träumen lassen.

      Was haben Sie vorher gemacht?

      Nach dem Abitur studierte ich Neuphilologie, wobei ich mir das Studium mit verschiedenen Jobs verdiente, unter anderem als Dolmetscher und Übersetzer. Das Anwachsen der Verlagsarbeit ließ sich schließlich nicht mehr mit einer Lehrtätigkeit vereinbaren. Ich musste mich für das eine oder das andere entscheiden – und meine Entscheidung zugunsten der SF fiel mir nicht schwer.

      Sie gehören bei PERRY RHODAN zu den Männern der ersten Stunde. Wie war der Anfang, und wie sieht heute Ihr Verhältnis zu der Serie aus?

      Das Verhältnis – wie sollte es auch anders sein! – sehe ich nach wie vor als eng und ungebrochen an. Wie es mit PERRY RHODAN begann? Nach bescheidenen Anfängen Mitte der Fünfzigerjahre war 1957 und 1958 besonders durch Publikationen wie UTOPIA GROSSBAND, UTOPIA MAGAZIN, GALAXIS, TERRA und TERRA SONDERBAND bei uns im deutschsprachigen Raum bereits eine stabile Plattform für die SF geschaffen worden. Es gab eine interessierte Leserschaft, auf die man bauen konnte. Und es gab 1959 einen Mann mit einem guten Riecher, der da meinte, die Zeit sei reif, es mit einer großangelegten Fortsetzungsserie über die zukünftige Entwicklung der Menschheit zu versuchen. Der Mann, von dem ich spreche, heißt Kurt Bernhardt und ist heute Cheflektor bei Pabel. Er spannte die beiden Autoren K. H. Scheer und Walter Ernsting zusammen, schickte sie in Klausur und gab damit den Startschuss zu etwas, das längst SF-Geschichte gemacht hat.

      Wie arbeiten Sie mit den PERRY RHODAN-Autoren zusammen?

      Man hat sich im Laufe der Jahre zusammengerauft. Gelegenheit dazu bieten vor allem die regelmäßig stattfindenden Exposékonferenzen, bei denen es mitunter sehr heiß hergeht, wenn die verschiedensten Ideen und Meinungen über die Fortführung der Serie aufeinanderprallen. Dass ein Autor sich bei einer solchen Auseinandersetzung sogar den Finger brach, ist allerdings ins Reich der Fabel zu verweisen. Der betreffende Unfall passierte nach einer solchen Konferenz beim Abendessen. Außerdem gibt es das Telefon – und die Drähte laufen manchmal heiß, wenn der eine oder andere Autor einen Bock geschossen hat, indem er das, was im Exposé festgelegt wurde, im Manuskript abweichend präsentierte. Glücklicherweise passieren solche Dinge, unter denen der innere СКАЧАТЬ