Название: Kontrolle
Автор: Frank Westermann
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Andere Welten
isbn: 9783862871803
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Ich machte also einfach die Tür hinter mir zu und setzte mich auf sein Bett. Das fiel mir allerdings unheimlich schwer, denn es kam mir vor, als wollte er sich gleich auf mich stürzen. Wenn er nur endlich irgendwas Vernünftiges sagen würde!
Doch stattdessen brach er total zusammen. Er fiel vor mir auf den Boden und fing an zu schreien wie wahnsinnig. Irgendwas von Schmerzen und seinem Kopf. Ich war vollkommen perplex, als er sich da herumwälzte, und bekam furchtbare Angst. Er musste irgendwie krank sein. Endlich sprang ich auf, um Flie oder jemand anders zu holen. Ich fühlte mich der Situation echt nicht gewachsen Doch da setzte Lucky sich hin und hielt mich fest.
»Bleib hier!«, rief er. Schweiß und Tränen liefen ihm in die Augen.
»Was ist los, Lucky? Was ist bloß los mit dir?« Ich zitterte ebenfalls.
Er war völlig erschöpft und kraftlos und brachte kein Wort heraus, obwohl er es versuchte. Ich setzte mich neben ihn, streichelte ihn und redete leise auf ihn ein. Es schien ihn zu beruhigen, denn das Zittern hörte nach einiger Zeit auf. Er lehnte sich an mich und strich sich die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Irgendwann ging er zum Waschbecken und hielt seinen Kopf unter Wasser, dass ich dachte, er würde ertrinken. Er setzte sich wieder neben mich, jetzt einigermaßen gefasst und begann hastig zu sprechen.
»Irgendwie hast du es geschafft, Speedy. Ich wäre da allein nicht rausgekommen. Aber ich kann nicht sagen, wie lange dieser Zustand anhält.«
»Wie bist du überhaupt in alles reingeraten?«
»Es liegt an dem Buch.«
Zuerst wusste ich gar nicht, was er meinte.
»Welches Buch?«
»Na, das ich dir geliehen hatte. Es hat irgendeine psychische Wirkung in mir ausgelöst. Ich lese es immer wieder und es treibt mich fast zum Wahnsinn. Ich weiß oft gar nicht, was ich tue. Ich spüre immer einen Drang, dass ich irgendwo hingehen soll, aber ich will nicht. Und wenn ich versuche, mit jemand darüber zu sprechen, bekomme ich diese entsetzlichen Kopfschmerzen.«
»Und das alles soll mit dem Buch zusammenhängen?, fragte ich ungläubig.
»Ja ich weiß, das klingt verdammt irre, aber du kannst es nur entweder glauben oder nicht.«
Ich war so verdutzt, dass ich bestimmt zehn Minuten nichts sagen konnte. Gegen Glauben hatte ich jedenfalls schon immer was gehabt.
Danach schmiss Lucky mich raus. Er glaubte, dass er wieder durchdrehen würde, wenn ich länger bliebe und er wollte sich nicht mit mir prügeln. Außerdem könnte er mir sowieso nicht mehr sagen.
Ich schlich mich aus seinem Zimmer, total fertig und ging rüber zu Flie. Sie wartete schon und sah mich gespannt an. Ich erzählte ihr alles. Zum Schluss hielten wir uns gegenseitig fest und starrten uns an.
»Das gibt es nicht«, murmelte sie. »Das gibt es einfach nicht. vielleicht sollten wir einen Arzt holen.«
Ich schüttelte den Kopf. »Ich glaube, das hat alles nichts mit krank sein zu tun, auch nicht psychisch. Komischerweise neige ich dazu, ihm zu glauben, so blöd das auch klingt. Wieso weiß ich auch nicht.«
Ich hatte irgendwie das Gefühl, als würde mir der Boden der Realität unter meinen Füßen weggezogen, als würde ich in einen dunklen Abgrund fallen. Mir wurde schwindlig, und ich legte mich hin. Ich hatte Angst, verrückt zu werden.
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