Tales of Beatnik Glory, Band I-IV (Deutsche Edition). Ed Sanders
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Название: Tales of Beatnik Glory, Band I-IV (Deutsche Edition)

Автор: Ed Sanders

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия:

isbn: 9783862870998

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СКАЧАТЬ Band, 1957-1962, war eine Zeit des hartnäckigen Glaubens an eine gesellschaftliche Besserung der Nation. Die Protagonisten, von denen viele Friedens- und Bürgerrechtsarbeit leisteten, bewiesen, dass Menschen ungeachtet ihrer Fehler mit Würde für eine bessere Welt einstehen können. Diese wesentliche Tatsache offenbart sich in allen vier Bänden. Warte nicht darauf, perfekt zu sein, bevor du für eine gerechtere und auf Gleichheit beruhende Gesellschaft kämpfst.

      Es war eine Zeit der Hoffnung. Die Figuren aus dem ersten Band glaubten mit aller Kraft daran, dass sie Teil einer tiefgreifenden Veränderung waren — und allein die Bürgerrechtsbewegung führte tatsächlich innerhalb eines Lebensalters wirkliche Veränderungen im wirklichen Leben herbei. Das Aufkommen einer sozialen Demokratie mit kostenloser medizinischer Versorgung für alle in einer Welt mit Frieden, Gleichheit und Wohlstand schien unaufhaltbar. Die Geschichten in diesem Band folgen Vorkommnissen wie der Hinrichtung von Caryl Chessman 1960, der versuchten Schweinebucht-Invasion auf Kuba und den Freedom Rides von ’61, der Bewegung gegen überirdische Atombombenversuche und der Kubakrise Ende ’62. Es schien, als ob nichts den großen Wandel hin zu einer besseren Welt hätte stoppen können. Dann aber kam der Kennedy-Mord von 1963, der Vietnam-Krieg, die Ermordung von Martin Luther King und von Robert F. Kennedy, das Aufkommen der Rechten und die brutale Einsicht, dass Kriege mittels hochtechnisierter Bombardierungen und Gemetzel durchgeführt wurden — in Band I jedoch war all das noch nicht passiert und dementsprechend war die aufkeimende Hoffnung nach vorn gerichtet und uneingeschränkt.

       MIETPREISBINDUNG UND DAS KONZEPT EINER PERFEKTEN STADT

      Die Kultur der Lower East Side war zu einem guten Teil durch die Mietpreisbindung der Sozialwohnungen ermöglicht worden (so wie die Kultur eines großen Teils des Endsechziger Rock ’n’ Roll-Milieus, wie in der Geschichte, »Johnny Ray Slage – Ready to Rock«, durch die entspannte und tolerante Westküsten-Freigiebigkeit möglich war.) In New York City wurde die Mietpreisbindung während der Depression als Ergebnis unablässiger Agitation seitens der Mieter-Organisationen mit dem Mietpreisbindungsgesetz von 1939 eingeführt. Während des Zweiten Weltkriegs gründete sich eine Mietervereinigung, die United Tenants League, welche die Einrichtung einer städtischen Dienststelle zur Mietpreiskontrolle durchsetzte und für die Kriegszeiten die Mietpreisbindungen in New York City umsetzte. Diese Mietpreisbindungen hielten sich nach dem Krieg noch jahrzehntelang und sie erst ermöglichten den Poetry-Bebop-Schriftsteller-Beat-Generation-Antinuklear-Hipster/Hippie-Matrizenflugblatt-Boom der Fünfziger und Sechziger.

      Als ich Ende der Fünfziger in die Lower East Side kam und während der Jahre, in denen diese Geschichten spielen, gab es die Mietpreisbindungen noch. Es gab billige Buden, erschwingliches Essen, es musste niemand fünf Teilzeitjobs haben, um zu überleben, und du konntest für fünf Bucks genug Gras kaufen, um vielleicht zwanzig Joints davon zu drehen. Eines von Amerikas andauernden Missständen — das grundlegende Desinteresse an erschwinglichen und anständigen Wohnmöglichkeiten für alle (einschließlich sauberem Wasser und Freiraum) — war damals nicht so ein Problem. Das heißt, das Zündstoffgemisch aus Habgier und politischer Korruption hatte das Recht auf erschwingliche Behausungen für normale Leute noch nicht zerstört. Sicherlich war die Lower East Side ein Bereich, in dem Armut vorherrschte, aber das Leben im Hamsterrad war zu der Zeit nur eine Fantasie Rechtsgesinnter, von der nur wenige glaubten, es jemals selbst erdulden zu müssen.

      Eine der grundlegenden Visionen, die uns damals inspirierte, war die Errettung der amerikanischen Stadt. In meiner Dichtung nannte ich es Goof City, eine Stadt der Freiheit, in der alle entspannt sein konnten, in der Armut vertrieben war und Wohlstand wahrhaftig geteilt wurde. Es war die Kultur, nach der es Charles Olson hungerte, wenn er von »einer Welt, die es wert ist, erschaffen zu werden« sprach.

      Die Lower East Side schien der perfekte Ort zu sein, um Goof City zu erschaffen. Seit dem Krieg von 1812 und dem darauffolgenden Bevölkerungswachstum war sie ein Slum, denn die wohlhabenden Bewohner waren aus ihren Häusern ausgezogen. Die Häuser fielen in die Hände von Immobilienmaklern und Pensionswirten. Die großen Räume in den Gebäuden wurden in kleinere Zimmer unterteilt, ohne Licht, ohne Fenster. Hinterhof-Mietskasernen wurden dort gebaut, wo sich einst holländische Gemüsegärten befanden.

      Dann und wann konnte man in den Sechzigern noch einen Hahn krähen hören und wir erfuhren, dass im Neunzehnten Jahrhundert einige Menschen Schweine im Keller gehalten hatten. Erst 1867 wurde das Halten der Unrat fressenden Schweinen verboten und es gab deswegen Proteste und Aufruhr. 1869 ordnete die Gesundheitsbehörde unter dem Druck der Reformer an, dass aus Gründen der Belüftung und der Gesundheit, und auch als Schutzmaßnahme gegen Schlafzimmer-Sittenlosigkeit im Dunkeln, sechsundvierzigtausend Fenster in die innen gelegenen Zimmer der Lower East Side-Mietskasernen eingebaut wurden. Diese komischen Fenster, überstrichen und für gewöhnlich nicht zu öffnen, benutzten wir in den 60ern als Rahmen für unsere Poster oder Mandalas.

      Einige von uns waren sich sicher, dass wir diejenigen waren, die die Lower East Side als energetische Zone entdeckt hatten, tatsächlich aber erfuhren wir, als wir uns mit der Geschichte befassten, dass sie über zweihundert Jahre lang wieder und wieder entdeckt worden war von den Geschlagenen, den Gebrochenen, den Rebellierenden, den Radikalen, den Sozialisten, den Anarcho-Gewerkschaftern, den Suffragetten und Feministinnen, den Trotzkisten und zu unserer Zeit von den Barden und Haschrauchern, den Jazz-Hipstern, den Psychedelikern, und von all denen, die auf ihrem Weg zu den goldgepflasterten Straßen des amerikanischen Traums vorbeikamen.

       SPIRITUELLER HUNGER

      In den vier Bänden der Tales of Beatnik Glory wollte ich ein Gefühl für den spirituellen Hunger dieser Ära vermitteln, und so findet man hier Geschichten von Geistern, religiöser Leidenschaft und der Suche nach spiritueller Errettung. Darunter sind Geschichten, die die religiösen Sehnsüchte von John Barrett und Cynthia Pruitt aufzeigen, wie die Geister-Geschichte »Sappho in der Siebten Ost«, »Cynthia entkommt dem Gib-mir-Rad« und »Ein Geist in der Zwanzigsten«.

      Diese Ära erblickte die Einführung von LSD und den weitverbreiteten Gebrauch von Marihuana, Peyote und anderen sogenannten weichen Drogen. Aber viele, viele Leben wurden von Heroin und Speed zerstört. Der Leser dieser Geschichten sollte sich daher immer im Klaren darüber sein, dass einige der in diesen Geschichten geschilderten Verhaltensweisen eine Gefahr für die Gesundheit bedeuten können, wenn sie in einer übertriebenen, selbstzerstörerischen Art und Weise vorgenommen werden.

      1973 und 1974, dem Jahr, in dem Miriam und ich mit unserer Tochter Deirdre vom West Village nach Woodstock, New York, umzogen, arbeitete ich kontinuierlich am ersten Band. Ende ’74 rief mich Jeffrey Steinberg von der Stonehill Publishing Company an, um nachzufragen, ob ich daran interessiert wäre, ein Buch über Timothy Leary zu schreiben. Er wollte, dass ich Timothy für einen Monat begleite und darüber schrieb. Ich hatte große Lust, so etwas zu tun und ich erwähnte auch, dass ich die Tales of Beatnik Glory beendet hatte. Er bat darum, es zu sehen und ich schickte ihm das Manuskript. Jeffrey mochte es und zu meiner immerwährenden Dankbarkeit veröffentlichte er es im Herbst 1975.

       BAND II

      Es vergingen einige Jahre, ehe ich mit Band II begann. Wie schon Band I entstand auch er als Ergebnis lang andauernder Recherchen nach einigen Gedichten. Ich hatte angefangen, kleine elektronische Musikinstrumente zu erfinden, die Puls-Lyra, den Talking-Tie und andere, um auf Lesungen meine Dichtung damit zu begleiten.

      1981 entschied ich mich dazu, ein Gedicht in Nachahmung des griechischen Poeten Archilochos aus der Antike zu schreiben, das heißt, ein Gedicht, das teils rezitiert, teils gesungen wird. Das war die Geburt der Geschichte von der »Farbrente Rose« in Band II, in der das Leben einer Gewerkschafts-Rebellenführerin zu Anfang des Jahrhunderts in New York City beschrieben СКАЧАТЬ