Die großen Erfinder. Hubert Weitensfelder
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Название: Die großen Erfinder

Автор: Hubert Weitensfelder

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия: marixwissen

isbn: 9783843800679

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СКАЧАТЬ eine Pistole in ihre Einzelteile. Als Halbwüchsiger studierte er ein Buch über Naturwissenschaft und erzeugte eine galvanische Batterie sowie Schießpulver. 1829 arbeitete er in einer Textilfabrik, danach studierte er an der Akademie in Amherst (Massachusetts) und heuerte anschließend als Schiffsjunge nach Indien an.

      Auf dieser Reise dürfte Colt erstmals Waffen mit rotierenden Munitionstrommeln erblickt haben, welche britische Soldaten in Indien verwendeten. 1813 hatte Elisha Collier aus Boston eine solche Trommel erfunden und diese 1818 in England patentieren lassen. Allerdings mussten die Kammern mit der Hand weitergedreht werden. Colt entwarf nun eine Trommel mit sechs Öffnungen, bei welcher der Zylinder mechanisch weiterbewegt wurde. Damals gab es noch keine Patronenhülsen aus Metall, daher musste jede Kammer mit Schießpulver und einer Bleikugel gefüllt werden. Betätigte der Schütze dann den Abzug, schlug der Hammer auf ein Zündhütchen – eine damals relativ neue Erfindung –, wodurch sich das Pulver entzündete und das Projektil aus dem Lauf trieb. Was Colt zur Entwicklung der Automatik veranlasste, ist unbekannt. Möglicherweise hatten ihn die Schaufelräder eines Dampfboots oder der Anblick einer Ankerwinde dazu angeregt. Nach seiner Rückkehr in die USA ließ er jedenfalls einen Prototyp seiner neuen Konstruktion anfertigen.

      Um Geld aufzutreiben, ging er 1832 als Schausteller unter dem Namen »Dr. Coult of New York, London and Calcutta« auf Reisen und verabreichte seinen Zusehern Lachgas. Er hatte damit guten Erfolg, verbrauchte aber mehr Geld, als er einnahm. 1836 erhielt Colt ein US-Patent auf seine Waffe; nun brachte er mit 35 Investoren die ansehnliche Summe von 230.000 Dollar auf und gründete in der damals aufstrebenden Industriegemeinde Paterson (New Jersey) die Patent Arms Manufacturing Company, um Pistolen und Gewehre zu erzeugen. Er versuchte, für die Firma Großaufträge vom Militär zu erhalten, und betätigte sich in Washington als Lobbyist, wobei er auch nicht davor zurückscheute, Beamte zu bestechen. Tests bei der Armee führten jedoch zu unterschiedlichen Urteilen, und in Florida starb ein Soldat beim Erproben einer von Colts Waffen. Militärische Einheiten in Florida und Texas erwarben Produkte seines Unternehmens, aber wegen einer Wirtschaftskrise ging das Geschäft bergab. Colt wurde sogar wegen Schulden verhaftet und kam nur gegen Kaution frei. 1840 stoppte die Patent Arms Manufacturing Company ihre Produktion. Sie hatte insgesamt rund 3000 Pistolen und 1500 Gewehre erzeugt.

      1842 ließ er sich in New York nieder, studierte Bücher über Chemie und Mechanik und tat sich mit Erfindern, Naturwissenschaftlern und Künstlern zusammen. So schloss er Freundschaft mit Samuel Morse, der sich mit der Entwicklung des elektrischen Telegrafen befasste. Colt betrieb weiterhin Lobbying und bezahlte Geld für positive Erwähnungen in der Presse; ferner experimentierte er mit Unterwasserminen. 1846 bescheinigte ihm der für seine militärischen Erfolge berühmte Ranger Samuel Walker die Effizienz seiner Produkte im Kampf gegen Indianer und Mexikaner. Die beiden entwarfen eine neue Waffe, und Ende 1846 erhielt Colt endlich 25.000 Dollar zur Produktion von 1000 Trommelrevolvern für die US-Armee. Hektisch suchte er nun einen Erzeugungsort und fand ihn in Whitneyville (Connecticut) bei Eli Whitney Junior. Im Oktober 1847 führte Walker mit Colt-Revolvern einen erfolgreichen Angriff gegen mexikanische Truppen in Huamantla, wobei er den Tod fand. Die USA gewannen aber den Krieg gegen Mexiko und vergrößerten dadurch ihr Territorium erheblich: Sie erhielten ganz Texas bis zum Rio Grande, New Mexico, Kalifornien, Teile von Utah, Nevada, Arizona und Colorado. Colt übernahm einen weiteren Auftrag über 1000 Pistolen und eröffnete eine eigene Werkstatt in Hartford.

      Colt verstand es, fähige Leute zu gewinnen. Aus seinen Kontakten mit den Waffenherstellern im Tal des Connecticut-Flusses, in dem damals hochentwickelte Gewerbebetriebe angesiedelt waren, übernahm er ferner ein neues Herstellungsverfahren, nämlich die Fertigung austauschbarer Teile. Um die dafür erforderliche Präzision zu erlangen, setzte er Spezialmaschinen zum Schmieden, Bohren, Drehen usw. ein; diese wurden gut überlegt in einer Produktionslinie angeordnet. In der Folge erledigten Maschinen 80 Prozent der Arbeit. Die von diesen gefertigten Teile wurden von qualifizierten Handwerkern mit Feilen nachbearbeitet und mit Präzisionslehren auf ihre Passgenauigkeit untersucht. Colt war der erste Hersteller, der mit diesem System einen großen Absatz seiner Produkte sicherte. 1859 kostete ein Revolver aus seiner Produktion 19 Dollar und war damit um zwei Drittel billiger als jene Waffen, welche die Patent Arms Manufacturing Company erzeugt hatte. Die Erzeugnisse fanden mannigfachen Gebrauch durch Cowboys, Siedler, Gesetzeshüter, Sicherheitskräfte, Goldgräber, Mormonen und andere. Colt erfand auch wirkungsvolle Slogans für seine Produkte, wie z.B.: »There is more law in a Colt six-gun than in all the law-books«. Er verteilte tausende Broschüren und etablierte ein ausgeklügeltes System von Zwischenhändlern und Repräsentanten. Ferner beschäftigte er Graveure und andere Spezialisten zur Dekorierung seiner Waffen sowie Zeichner und Maler, welche Abenteurer im Grenzgebiet ins rechte Bild setzten. Seine Unterschrift gebrauchte er als Warenzeichen und ließ die Kunden vor Nachahmungen und Fälschungen warnen. Damit erfand er im Prinzip die moderne Markenstrategie.

      Um seine Waffen auch international an den Mann zu bringen, reiste Colt viel und überredete u.a. Osmanen und Russen, seine Produkte zu kaufen. Prunkvolle Ausführungen waren auf vielen internationalen Messen vertreten, manche von ihnen wurden öffentlich an Herrscher europäischer Länder überreicht. Auf seine Neuerungen erhielt er Patente in England, Frankreich, Belgien, Preußen und Österreich. 1851 erregte er auf der Londoner Weltausstellung großes Aufsehen, im Jahr darauf eröffnete er dort als erster Amerikaner jenseits des Atlantik ein Werk, das er aber schon 1856 nach dem Krimkrieg wieder schloss. Damals beschäftigte er in einem neuen Produktionsgebäude in Hartford 1000 Personen. Es war die größte private Waffenfabrik der Welt. 1856 ging am Ufer des Connecticut-Flusses Coltsville in Betrieb, eine ganze Fabriksiedlung mit einer großen Villa für Colt, dazu Arbeiterhäuser, Schulen, Obstgärten, eine Tabakwarenhandlung, eine Farm sowie ein Wasser- und ein Gaswerk zur Selbstversorgung, mit Anschlüssen an einen Hafen und die Eisenbahn. Speziell für seine deutschen Arbeiter, die er besonders schätzte, ließ er außerdem einen Biergarten errichten und spendierte Blasinstrumente sowie Uniformen für eine Musikkapelle.

      1857 heiratete Colt die elf Jahre jüngere Elisabeth Jarvis, die Tochter eines Geistlichen. Mit ihr hatte er fünf Kinder, von denen aber vier schon früh starben. Er produzierte zu Lebzeiten rund 600.000 Schusswaffen und starb mit nur 47 Jahren als einer der reichsten Männer der Vereinigten Staaten. Bald danach setzte die Legendenbildung um seine Person ein; sie wurde wesentlich von seiner Witwe vorangetrieben, die ihn um 43 Jahre überlebte.

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