Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas Brandhorst
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband) - Andreas Brandhorst страница 74

Название: Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband)

Автор: Andreas Brandhorst

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Taschenbuch

isbn: 9783845331966

isbn:

СКАЧАТЬ jede Kuppel eine. Manche Leute sind total drauf abgefahren. Sind bei jeder Gelegenheit runtergestiegen und haben die Kryos angeglotzt. Krank, wenn du mich fragst. Uncold krank.

      Die Leute, denen die Kryokomben gehörten, haben irgendwann sogar angefangen, Eintritt zu verlangen. Ich selber hab' immer Abstand gehalten. Fühlt sich nicht richtig an, künstlich zu schlafen. Und die Typen, denen die Kryokomben gehört haben ... sahen aus wie 'ne Art Vorschau auf das Ende. Knochengestelle mit Glatzen, neben denen Terraner richtig speckig aussehen, und die immer in weißen Kitteln ...

      DOLSON: Augenblick. Diese »Gestelle«, nannten sie sich selbst Aras?

      YUN: Könnt' sein. Hab' ich schon mal gehört, den Namen.

      DOLSON: [Macht sich eine Notiz.] Ich danke dir für den Hinweis. Wir werden der Sache nachgehen. Aber zurück zu Felton. Shon und du, ihr habt ihn aus dem Kälteschlaf geholt?

      YUN: Yep. Was halt von ihm übrig war. Und meinst du, der Typ hätte für 'ne Flocke Schnee Dankbarkeit gezeigt? Geschimpft hat er, fieser als 'ne Bande Tring zirpt. Dabei war die Sache 'n teures Vergnügen. Hab' gesehen, wie Shon bezahlte. Musste 'n paarmal schlucken.

      Feltons Kohle war schon vor Jahren ausgegangen. Kleines Wunder, dass sie ihn nicht längst zum Auftauen vor die Kuppel gekippt hatten. Entweder das, oder die Aras hatten gewittert, dass man mit ihm noch 'n Geschäft machen kann. So 'ne Art Wette. Du drosselst die Kryoeinheit auf Minimum runter und wartest, ob wer aufkreuzt, der bereit ist, für deine Frostbeule in Eisfach 146 richtig Galax zu latzen. Und Felton ... immerhin war er einer der Ersten von der ENCORE. Werden ja auch nicht mehr, die alten Leute.

      Na ja, so lief's. Shon legt das Geld auf den Tisch, und dieser Ara führt uns in die Kryokombe. »Zu unseren Leichen im Keller!«, gackert er und stupst Shon mit seinem spitzen Ellenbogen an, als hätt' er den coldsten Scherz gemacht, seit der erste Eisklumpen im Universum zusammengefroren ist. Widerlich, gegen dieses Gestell ist Frostie 'n echter Kumpeltyp.

      Ich hätt' dem Gestell gleich eins in die Fresse gegeben, aber Shon wollt' nicht. »Später, Yun, okay?«, bettelt er. Hab' mich drangehalten, auch wenn's schwer fiel. Aber was soll's. Auf dem Rausweg hat es den Ara monstermäßig auf die Schnauze gehauen. Hat ihm wer ein Bein gestellt. Kam nie raus, wer. Vielleicht der Geist von einer seiner Leichen. Haha.

      Hat in der Kryokombe auf jeden Fall genug gegeben, die dafür in Frage kamen. Paar tausend minimum. Kommt raus, dass die Verlierer, die ich mit Prinzessin in die Kuppeln kutschiert habe, nicht im Ewigen Eis landen. Na ja, nicht in dem Eis, das ich dachte. Wenn die Typen ihre Luftrechnung nicht mehr zahlen können, gibt man ihnen die Wahl. Raus aufs Eis oder ab in die Kryoeinheit. Achtzig von hundert gehen in Kryoschlaf, erzählt uns der Ara und reibt sich die Hände. Ist besser, als von den Killerrobben gefressen zu werden. Die Viecher haben längst kapiert, dass bei den Kuppeln regelmäßig leichte Häppchen serviert werden, und warten nur drauf. Allein und ohne Ausrüstung hält 'n Terraner vielleicht 'nen Tag durch. In der Kryoeinheit zehn Jahre, minimum. Vielleicht kommt ja wer in der Zeit und holt ab, was noch übrig ist ... he, Spezialist, habt ihr die Kryokomben auch evakuiert?

      DOLSON: Ich ... glaube nicht. In den Unterlagen sind keine derartigen Anlagen verzeichnet.

      YUN: Klar. Was hast du gedacht? Hätte der Liga nicht gefallen, was da vorging. Wetten? Also habt ihr sie bei der Evakuierung eben übersehen. [Zuckt mit den Achseln.] Uncold, aber was soll's. Wer da lag, war sowieso schon tot. Mal ehrlich ... wer würd' schon einen Haufen Kohle dafür latzen, sich einen Verlierer ans Bein zu binden? Außer Shon, meine ich.

      DOLSON: [Schluckt.] Dann war Felton ein Verlierer?

      YUN: Machte am Anfang den Eindruck. Fluchte, schrie und biss und kreischte und was weiß ich was. Als würden wir ihn umbringen. Wir haben nicht drauf gehört. Haben ihn zu dritt auf 'ne Antigravliege gepackt, der Ara hat das Fesselfeld und den Prallschirm eingeschaltet, und dann war Ruhe. Sah zum Wegwerfen aus, wie Feltons durchsichtige Birne rot anlief und ihm Schaum vor den Mund stieg. Wir haben ihn in Prinzessin verstaut und Spezialkonzentratnahrung für Säuglinge eingekauft.

      »Das klappt nie«, schüttl' ich den Kopf, als Shon voll bepackt mit dem Zeug aus dem Laden kommt. »Der alte Sack würgt den Brei nie runter.«

      »Wirst schon sehen!«, sagt Shon nur. Und so kam's dann auch. Spezialist, ich hab' schon 'ne Menge fieses Zeug mitgekriegt. Wer einmal 'ne Robbe geschlachtet hat, den kann nichts mehr schrecken, hab' ich immer gesagt. Aber Shon ... er bietet Felton das Essen an. Der dreht den Kopf weg wie so'n trotziges Kind. Shon bietet es noch mal an. Nützt nicht. Und dann – Mann, Shon war schneller auf dem Alten, als ich gucken konnte. Sah aus, als würden zwei Tring sich 'ne Schlägerei liefern, mehr Schemen als sonst was. Am Ende hat Felton 'nen Schlauch in der Speiseröhre stecken, durch den Shon ihm den Brei 'reinpumpt.

      DOLSON: Wirklich ... äh ... eindrucksvoll. Und Felton hat sich den Schlauch nicht einfach wieder rausgezogen?

      YUN: Nein. Hat mich auch gewundert, Felton hat ab da brav seinen Brei geschluckt. Hat kapiert, dass er besser dran ist, wenn er tut, was Shon will.

      »Cold, Mann«, sag' ich hinterher zu Shon und mein' es auch so. »Der Alte isst. Aber was soll das bringen? Ist doch nur ein Verlierer wie die ganzen übrigen Kryotypen.«

      Da hast du's, Spezialist. Verlierer, ich hab's tatsächlich gesagt. War nicht fair, aber ich hab's getan. Konnt' ja nicht ahnen, was hinter Felton steckt.

      »Felton ist kein Verlierer«, sagt Shon. »Wie kommst du darauf?«

      »Na ja«, drucks' ich herum. Ist irgendwie uncold, anderer Meinung als Shon zu sein. »Unter der Kuppel liegen ein paar tausend Verlierer und verrecken in Extremzeitlupe. Was soll an Felton anders sein?«

      Shon schüttelt den Kopf. »Ganz einfach, Yun. Er ist freiwillig in den Kälteschlaf gegangen. Der Ara hat mir die Logdaten gezeigt. Felton ist der Einzige, der sich dazu entschlossen hat, seit es diese Kryokombe gibt.«

      Das bläst mich weg wie 'n Schneesturm. Freiwillig? Quatsch. Robbenschiss. Kupplerfurz. Ich kann mir nicht vorstellen, wie irgendwer so blöd sein kann und sich freiwillig eindosen lässt. Ich mein, wenn du genug vom Leben hast und 'n eisiges Ende suchst, mach dir keinen unnötigen Stress. Latsch' einfach aus der nächsten Schleuse aufs Eis. Frostie schickt dir 'nen Schneesturm oder 'n Killerrobbenrudel. Garantiert. Oder wenn dir das nicht gefällt, reiß dir die Klamotten runter. Mit 'ner Schneeschippe Glück bist du erfroren, bevor die Robben dich kriegen.

      Aber es stimmt, Felton hat sich freiwillig eingedost. Shon hat einen Haufen Ausdrucke mitbekommen. War im Preis drin. Felton hat sich vor dreiundsechzig Terrajahren einfrieren lassen, als einer der Ersten überhaupt. Als hätte er's kaum erwarten können. Und hatte sogar cold vorgesorgt. Hatte seine gesamte Kohle in einen Fonds gesteckt. Bombensichere Anlage, hat es Shon genannt. Kenn' mich nicht aus mit so was, aber Shon meinte, eigentlich hätte nichts schief gehen dürfen. Felton hatte Anteile an einem Dutzend Frachtflotten.

      Hatte sich also richtig kuschlig eingerichtet. Konnte nur nicht ahnen, dass eines Tages die Hyperimp... die Hyperimetanz ... du weißt schon ... dass eben eines Tages erstmal gut ist mit Raumschiffen durch die Gegend kutschieren. Pffft! Weg war die Kohle.

      DOLSON: Das ist faszinierend. Ich habe einmal davon gelesen, dass es in der frühen Raumfahrtphase von Terra schon einmal Kryoschlaf gegeben hat. Die ganze Sache war aber nur ein Spuk, der schnell vorüber war. Es stellte sich heraus, dass sich vor allem psychisch Kranke und Menschen, die mit ihrem Leben nicht klar kamen, einfrieren ließen. Sie hatten die wahnwitzige Hoffnung, dass ihre Probleme zurückbleiben würden, wenn sie sich in ein paar Jahrhunderten oder Jahrtausenden wieder auftauen ließen.

      YUN: СКАЧАТЬ