Rob. Regina Mars
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Название: Rob

Автор: Regina Mars

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Club der dichten Dichter

isbn: 9783969877937

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СКАЧАТЬ Weg könnte dich die Idee für eine furchtbare Milliardärs-Entführungs-Romanze anfallen. Das werde ich verhindern.«

      Rob hatte ein Notizbuch voll Milliardärs-Entführungs-Ideen, aber das sagte er Zebulon nicht. Ungewohnt harmonisch torkelten sie über das Pflaster. Zebulon gähnte, stolperte und prallte gegen Rob. Wieder fiel dem der Zartbitterduft auf. Er schnupperte an Zebulons straßenköterblonden Strähnen. Im Licht der Straßenlaterne wirkten sie grau.

      »Was ist das?«, fragte er. »Kann man das kaufen?«

      »Was laberst du, Schnulzenschreiberling?«

      »Dein Parfüm? Oder ist das irgendein Räucherstäbchen?«

      »Ich schmücke mich nicht mit fremden Düften«, sagte Zebulon hoheitsvoll und stolperte schon wieder. »Pass doch auf.«

      »Pass du auf.« Rob schnüffelte noch einmal an Zebulons Kragen. »Willst du mir erzählen, dass du die ganze Zeit schon so riechst?«

      »Hör auf, mich zu beschnüffeln.« Zebulons Hand griff Robs Schulter und drückte ihn weg.

      »Freu dich doch, dass du mal von einem Alpharüden beschnüffelt wirst, Kleiner.« Rob grinste.

      »Kleiner.« Zebulon lachte. »Ich bin größer als du. Und ich habe nicht mal Schuhe an.«

      »He, du hast recht.« Rob legte den Arm um Zebulons Nacken und packte ihn. »Und jetzt?«

      »Lass das, du Luder!«

      »Sag bitte, Kleiner.«

      Stattdessen griff Zebulon in Robs Hemd und warf sich nach vorne. Straßenlaternen und Häuserwände rauschten an Rob vorbei, bis sie plötzlich verkehrt herum um ihn aufragten. Hä? Verwirrt setzte er sich auf. »Wie hast du das gemacht?«

      »Das war der Wurf des lästigen Hundes. Der erste Wurf, den mein Sendho mir beibrachte.« Zebulons Gesicht nahm einen verklärten Ausdruck an. »Sendho könnte man mit ›Meister‹ übersetzen. Von ihm lernte ich die uralte Kampfkunst Tul-Amarh, die fast in Vergessenheit geraten ist. Nur noch knapp hundert Mönche praktizieren sie in einem entlegenen Kloster …«

      »Oh, verdammt, wird das ein Vortrag?«

      Es wurde ein Vortrag. Er dauerte, bis sie in Robs Wohnung ankamen, wo der die Schuhe abstreifte und sich in die Küche flüchtete. Dahin, wo der Whisky stand.

      »Rette mich, Whisky«, flüsterte Rob. Der besoffene Schotte auf der Flasche zwinkerte ihm liebevoll zu. Der Kühlschrank brummte beruhigend und der Zitronenduft des Allzweckreinigers besänftigte seine Nerven.

      »Aber es geht nicht darum, jemandem zu schaden«, schwadronierte Zebulon hinter ihm. »Es geht um so viel mehr. Um den Einklang von Körper und Geist, darum, die unterdrückten Instinkte, die innere Gottheit zu spüren, die uns allen innewohnt.«

      »Whisky?«, fragte Rob.

      »Ja, bitte.«

      »Für so einen Körper-Seele-Biolatschen-Fanatiker trinkst du ganz schön viel.« Rob füllte zwei Gläser.

      »Es ist ein Irrglaube, dass Alkohol schadet. Zumindest in gesunden Mengen erweitert er den Geist«, behauptete Zebulon, der eine höchst ungesunde Menge Alkohol intus hatte. Er sah sich um und wirkte irritiert. »Deine Küche ist sauberer als ich dachte.«

      »Warst du noch nie hier?«

      Anscheinend nicht. Interessiert wanderte Zebulons Blick über die schmalen, weißen Schränke, die blitzende Spüle und den schwarzweiß karierten Boden. Einige der Kacheln waren gesprungen, aber Rob schrubbte sie jeden Sonntag, wenn er den samstäglichen Kater verarbeitet hatte. Vor dem einzigen Fenster stand Olli, Robs Orchidee. Gerade blühte sie weiß und hob sich von der finsteren Nacht hinter der Scheibe ab.

      »Du hast sogar Blumen.« Zebulon wirkte ehrlich verwirrt.

      »Hab ich im Müll gefunden«, sagte Rob. Dass er der Blume einen Namen gegeben hatte, würde er Zebulon nicht unter die nervige Nase reiben.

      »Und gesundgepflegt?« Eine dunkelblonde Augenbraue hob sich.

      »Das war einfach.« Rob schnaubte. »Meine Nachbarn haben ihn weggeworfen, weil er nicht mehr geblüht hat. Dabei ist es ganz leicht, ihn wieder dazu zu bringen. Man muss nur warten, bis das Substrat ganz trocken ist und ihn dann mit schwarzem Tee gießen …«

      »Ihn?«

      Mist. »Er heißt Olli.« Rob nippte an seinem Whisky. »Haben deine Pflanzen keine Namen?«

      »Natürlich haben sie Namen. Meine Sukkulente heißt ›Freiheit‹ und der Kaktus ›Weite‹.«

      »Klingt bekloppt.«

      »Für einen Kleingeist wie dich vielleicht.«

      »Pff.« Rob genoss den scharfen Geschmack des Whisky. Das Raucharoma breitete sich auf seiner Zunge aus und er bereute es, vorher Bier getrunken zu haben. So einen Whisky sollte man genießen, vor allem, wenn man ihn sich eigentlich nicht leisten konnte. Seine Lektorin hatte ihm die Flasche geschenkt, als sein erstes Buch sich 5000-mal verkauft hatte. »Eine Sukkulente und ein Kaktus, ja? Fehlt dir der grüne Daumen, Zebulon?«

      »Ich bin selten da.« Zebulon schwenkte die goldgelbe Flüssigkeit in seinem Glas. »Alles andere würde verdorren. Dabei würde ich wirklich gern …« Er brach ab.

      »Was würdest du gern?«

      »Nichts.«

      »Komm schon, Zebi. Ich hab dir Ollis Namen verraten.«

      Zebulon sah ihn nicht an. »Meine Mutter hat mir ein Veilchen geschenkt, aber ich musste es bei ihr lassen. Ich hätte mich nicht darum kümmern können. Und an Haustiere ist gar nicht zu denken.« Er packte das Glas fester. »Aber erzähl mir nicht, dass ich weniger unterwegs sein sollte. Ich liebe es, unterwegs zu sein. Man muss halt die Vor- und Nachteile in Kauf nehmen, die das freie Leben mit sich bringt.«

      »Da bin ich ganz bei dir, Zebulon.« Rob lehnte sich neben ihn gegen den Kühlschrank. Der Zartbittergeruch war zurück. Selbst durch das Raucharoma des Whisky, das sonst alles wegbrannte, roch er es. »Hey, ich fühle mich auch ab und zu einsam. Aber es ist besser so. Das weiß ich. Nur, weil es auch ein paar Nachteile hat … Ich meine, jeder Weg hat Steine. Das heißt nicht, dass er nicht der richtige ist.«

      Stille. Als er sich Zebulon zuwandte, merkte er, dass der ihn anblickte. Sein Mund stand halb offen, und als er ausatmete, roch Rob den Whisky, der ihm selbst auf der Zunge brannte. Zebulons Augen waren grau. Grau wie alte Schieferdächer. Grau wie das Meer vor einem Sturm, hatte irgendein Verehrer unter eins von Zebulons Instagram-Fotos geschrieben. Wer immer das gewesen war. Rob wusste nicht einmal, ob es ein Mann oder eine Frau gewesen war.

      »Was ist, Zebi?« Rob räusperte sich.

      »Das war erstaunlich tiefsinnig.« Zebulon zuckte zusammen. »Für ein oberflächliches Romantikluder, meine ich.«

      »Danke, Zebi.« Nur, um ihn zu ärgern, beugte Rob sich zu ihm vor. »Aber verlieb dich deshalb nicht in mich, ja? Ich gehöre nicht nur einem Mann.«

      »Was laberst du für einen Scheiß?« Zebulon wich keinen Millimeter СКАЧАТЬ