Chefarzt Dr. Norden Staffel 4 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Название: Chefarzt Dr. Norden Staffel 4 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Chefarzt Dr. Norden

isbn: 9783740953034

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СКАЧАТЬ auf das Kind im Bett nebenan fiel, schoss ihr die Wahrheit ins Bewusstsein.

      »Fynn, mein Kleiner.« Die Maske vor ihrem Mund blähte sich, als sie sich über ihn beugte. »Wie geht es dir?«

      Eigentlich erübrigte sich diese Frage. Seine Wangen waren knallrot vom Fieber. Die Augen glänzten wie zwei Glaskugeln.

      »Fynni Mütse baucht. Fynni Fuzleug fliegt«, murmelte er.

      Nicht weinen! Nicht weinen! Nicht weinen!, wiederholte Felicitas im Geiste immer und immer wieder. Tränen waren das Letzte, was der Kleine jetzt brauchen konnte.

      »Ich gehe deine Mütze suchen, ja? Hab’ keine Angst. Ich bin gleich zurück.« Fee schickte ihrem Enkel eine Kusshand, ehe sie aus dem Zimmer schlüpfte.

      Ein Fan von Science-Fiction-Filmen wäre auf der Quarantänestation der Behnisch-Klinik auf seine Kosten gekommen. Dieser Ort hatte etwas von einer Raumfahrtkapsel. Überall begegnete sie Menschen in sterilen Overalls, Mund- und Augenschutz im Gesicht. Wahrscheinlich sah sie selbst nicht viel besser aus.

      »Guten Morgen, Frau Dr. Norden«, wurde sie von einem der Astronauten begrüßt. Wenn sie nur gewusst hätte, wer sich hinter der Verkleidung verbarg. Doch bevor sie auf die Idee kam nachzufragen, war er schon hinter einer Tür verschwunden.

      Fee wanderte weiter.

      »Was machen Sie denn schon wieder hier?«

      Diese Stimme erkannte sie sofort.

      »Ich freue mich auch, Sie zu sehen, Kollege Lammers.« Die Haut um ihre Augen kräuselte sich. Aber nur kurz. »Gibt es schon irgendwelche Ergebnisse von meinen Blutproben?«

      »Wir warten darauf.« Lammers setzte seinen Weg fort.

      Fee heftete sich an seine Fersen.

      »Und was ist mit Fynn? Wie geht es ihm?«

      Volker Lammers blieb so abrupt stehen, dass sie beinahe mit ihm zusammengestoßen wäre. Er drehte sich zu seiner Chefin um und musterte sie von oben herab. Was für ein erhebendes Gefühl, sie so hilflos zu sehen!

      »Der Bengel ist ziemlich schwach.«, erwiderte er. »Wenn sich sein Zustand nicht langsam bessert, werden wir ihn in ein künstliches Koma versetzen.«

      »Kommt überhaupt nicht in Frage!« Die Maske dämpfte Fees Stimme. Dafür sprach der Ausdruck in ihren Augen eine klare Sprache. »Dann können wir überhaupt nicht mehr einschätzen, wie es ihm geht.«

      Lammers Augen wurden schmal wie die Klinge eines Messers.

      »Ich bin der behandelnde Arzt, nicht Sie.«

      »Ich verbiete Ihnen dieses Vorgehen.«

      »Sie sind nicht sein Vormund. Oder habe ich da etwas falsch verstanden.«

      Felicitas bebte am ganzen Körper. Warum nur regte sie sich so auf? War das schlechte Gewissen für ihre Verfassung verantwortlich? Schließlich hatte sie Felix und Fynn zusammen gebracht.

      »Glauben Sie im Ernst, Sie bekommen von Danny die Einverständniserklärung?«, fragte sie.

      Wenigstens zitterte ihre Stimme kaum.

      Doch lange konnte sie sich nicht über diesen Triumph freuen.

      Nur ein, zwei Atemzüge später landete eine Patientenakte klatschend vor ihren Füßen.

      »Machen Sie, was Sie wollen«, herrschte Dr. Lammers sie an. »Aber kommen Sie mir später nicht mit Vorwürfen.«

      Seine Schritte verhallten auf dem Flur. Angezogen von dem Lärm steckte Schwester Elena den Kopf aus einer Tür. Mit einem Blick erfasste sie die Situation.

      »Oh, Fee.« Ihr Seufzen kam aus tiefstem Herzen. »Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee war.«

      *

      »Margeriten sind die Lieblingsblumen meiner Freundin.« Niko Arzfeld legte das abgezählte Kleingeld auf den Tresen der Blumenhändlerin Hanna Bäuml.

      Seit ein paar Jahren schon betrieb sie das Blumengeschäft in der Ladenzeile der Behnisch-Klinik. Ihre Sträuße von romantisch bis modern erfreuten sich großer Beliebtheit und ließen Patientenherzen höher schlagen. Nicht selten kamen die Beschenkten nach ihrer Entlassung wieder und wurden zu treuen Stammkunden. Hannas Art spielte dabei eine nicht unerhebliche Rolle.

      »Ihre Freundin hat einen guten Geschmack. Margeriten stehen für Natürlichkeit und unverfälschtes Glück.« Das Kleingeld klimperte, als sie es in die Fächer sortierte. »Allerdings muss ich Sie warnen. Liebende drücken mit Margeriten auch Unsicherheit aus. Überreichen Sie Ihrer Freundin diesen Strauß mit einer Liebeserklärung! Dann sind Missverständnisse von vornherein ausgeschlossen.«

      Mit diesen Worten im Ohr machte sich Niko auf den Weg zu Silje. Mit welchem Kompliment konnte er ihr eine besonders große Freude machen?

      Er war so vertieft in seine Gedanken, dass er das gedämpfte Klingeln aus seiner Hosentasche überhörte. Am Ziel angekommen, drückte er schwungvoll die Klinke herunter. Und prallte zurück. Blütenblätter regneten zu Boden.

      Eine Schwester eilte herbei.

      »Sind Sie ein Bekannter von Frau Johannson?«

      »Ich bin ihr Verlobter. Was ist hier los? Warum ist die Tür abgeschlossen?«

      »Das verstehe ich nicht.« Schwester Agnes legte den Kopf schief. »Wurden Sie denn nicht angerufen? Na ja, ist ja jetzt auch egal«, winkte sie ab, verschwand kurz und kam mit einem Paket zurück. »Bitte ziehen Sie das hier an.« Sie drückte ihm Overall und Mundschutz in die freie Hand. »Hatten Sie von gestern auf heute Kontakt mit anderen Personen?«

      »Nur mit der Blumenhändlerin.« Niklas wusste nicht, wie ihm geschah.

      »Gut. Darum kümmere ich mich gleich.« Agnes nahm ihm den Strauß ab und sah ihm dabei zu, wie er den Overall über Jeans und Hemd zog. »Es besteht die Möglichkeit, dass sich Ihre Freundin mit Schweinegrippe angesteckt hat. Da auch Sie als Kontaktperson zur Risikogruppe gehören, muss ich Sie bitten hierzubleiben, bis die Ergebnisse aus dem mikrobiologischen Institut vorliegen.«

      Daher also wehte der Wind! Bevor Niko aber auch nur eine Frage stellen konnte, klopfte Schwester Agnes drei Mal an die Tür. Ein Schlüssel drehte sich im Schloss. Die Tür öffnete sich einen Spalt breit.

      Eine Hand packte Niko am Ärmel und zog ihn ins Zimmer.

      »Da sind Sie ja endlich! Ich dachte schon, Sie hätten sich aus dem Staub gemacht«, begrüßte Christine Lekutat ihn in ihrer charmanten Art.

      »Warum sollte ich? Und was ist eigentlich hier los?« Niko trat an Siljes Bett. Unter der Maske lächelte sie. Die Fältchen um ihre Augen verriet es. »Wieso Schweinegrippe?«

      »Ich habe dir doch von Hans Budai erzählt, meinem Kollegen?« Sie tastete nach seiner Hand.

      »Ja. Nein. Kann sein.« Niko erinnerte sich nicht wirklich.

      »Er liegt seit gestern früh mit Schweinegrippe hier auf der Quarantänestation.«

      »Hast СКАЧАТЬ