Название: Wyatt Earp Staffel 12 – Western
Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Wyatt Earp
isbn: 9783740969233
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Als sie draußen auf der Straße waren, blieb er stehen und wandte sich nach den beiden um.
»Well, die Sache scheint erledigt zu sein. Es wäre gut, Jeremias Clanton, wenn Sie recht bald auf die Ranch zu Ihrem Vetter reiten würden.«
»Weshalb?« fauchte Jerry.
»Damit Sie ihm erzählen können, wie Sie sich hier in der Stadt eingeführt haben.«
Jerry stampfte davon zu seinem Pferd.
Luke Short packte Jake Lead an der linken Schulter und schob ihn vor den Missourier hin.
»Und was wird mit der Pappfigur hier, Marshal?«
Wyatts Augen ruhten forschend auf dem Gesicht, das aber jetzt in der Dunkelheit kaum zu erkennen war.
Dafür konnte der Mörder das Gesicht des Marshals im Sternenschein um so deutlicher sehen. Es war hart und so kantig und verriet nichts von dem, was der Missourier dachte.
Wieder war die ungewisse Angst im Nacken des Verbrechers.
»Sie sind nicht über Fairbanks geritten?« Leise sprangen die Worte des Marshals dem Outlaw entgegen.
»Nein, jetzt weiß ich es ganz genau – ich kann es beschwören!«
Wyatt nickte, wandte sich um und ging davon. Luke Short folgte.
Als der Texaner den Marshal erreicht hatte, meinte er:
»Dieses Galgenvogelgesicht gefällt mir ganz und gar nicht. Ich hätte den Burschen am liebsten ins Loch geworfen.«
»Wir hatten keine Handhabe dazu, Luke«, entgegnete der Marshal und ging nachdenklich weiter.
Als sie ins Office zurückkamen, sahen sie Doc Holliday über den Schreibtisch gebeugt. Er hatte eine Depesche vor sich liegen.
Als er den Marshal und Luke Short eintreten sah, richtete er sich auf und meinte: »Ganz interessantes Fahndungsblatt, das da eingetrudelt ist.«
Wyatt nahm die Depesche sofort auf und las die Beschreibung eines Sträflings, der aus Fort Worth entsprungen war.
Dann reichte er dem Sheriff das Blatt.
Der las es durch und warf es kopfschüttelnd auf den Tisch zurück.
»Eine Beschreibung, die todsicher auf jeden dritten Mann paßt.«
»Bis auf das halbe Ohr«, meinte Earp.
»Das ist unser Freund aus Fairbanks«, sagte der Georgier, der jetzt zwischen Tür und Fenster an der Wand lehnte und den rechten Fuß eingezogen hatte.
Luke Short zündete sich die erloschene Virginia wieder an.
»Es steht nur da, daß er aus Fairbanks stammt. Ich kenne allein fünf Städte, die so heißen.«
»Ja, aber es ist das Fairbanks in Arizona«, sagte Wyatt Earp und wies auf das undeutliche A hinter dem Städtenamen. Dann wandte er den Kopf zur Seite und blickte den Spieler an.
»Weshalb haben Sie mit ihm gepokert, Doc?«
Der Spieler zog die Schultern hoch und ließ sie wieder fallen.
»Ich weiß es nicht genau. Vielleicht, weil er mir leid tat wegen seines halben Ohres…«
Dann wies Doc Holliday mit der Linken auf die Depesche und meinte: »Der geflüchtete Lead ist Linkshänder.«
Wyatt Earp nickte: »Ja. Aber sicher gibt es Tausende von Linkshändern in diesem Land.«
Als sich der Marshal seine Zigarre wieder anzünden wollte, hörte er, wie der Spieler zur Tür ging. Er drehte sich um, und als Doc Holliday die Tür erreicht hatte, wandte er noch einmal den Kopf.
»Also, gehen wir?«
Wyatt nickte. »Ja, Doc, wir gehen. Wir müssen mit ihm noch einmal sprechen.«
Luke Short wäre gerne mit ihnen gegangen, aber er mußte wegen der Gefangenen im Office zurückbleiben. Es war zu riskant, das Haus unbewacht zu lassen.
In der fünften Schenke, die der Marshal aufsuchte, entdeckte er am Stirnende der Theke den alten Clanton.
Der stand vornübergebeugt und starrte in sein leeres Glas.
Die Gäste in der Schenke waren zu dieser späten Stunde schon stark angetrunken, wurden aber sichtlich nüchtern, als sie den Marshal erkannten.
Wyatt blieb hinter dem Alten stehen und tippte ihm auf die Schulter.
»Mr. Clanton.«
Der Alte fuhr herum. Seine Augen wurden schmal, als er den Marshal sah.
»Wir sind einander doch schon einmal begegnet?«
»Ich hätte gern Ihren Sohn gesprochen, Mr. Clanton.«
»Jerry? Was wollen Sie von ihm?«
»Das möchte ich ihm gern selbst sagen.«
»Ich weiß nicht, wo er ist.«
»Vielleicht suchen wir ihn dann zusammen, Mr. Clanton?«
Der Alte nickte müde und zahlte seine Zeche, um dann dem Marshal zu folgen.
Als er bemerkte, daß ein Mann hinter ihnen her kam, blieb er stehen. »Marshal, da folgt uns einer.«
Wyatt Earp ging weiter, ohne sich umzudrehen.
»Kommen Sie nur, das ist Doc Holliday.«
»Doc Holliday!« Der Alte fuhr sich mit dem Mittelfinger seiner Rechten durch den Kragen. Ein Gefühl größten Unbehagens hatte ihn erfaßt. Er mußte an die Stunde denken, in der sie daheim in Silver Lake den Brief von Ikes Mutter bekommen hatten.
Billy tot! Der siebzehnjährige Bursche bei dem Fight im O.K. Corral gefallen. Niemand wußte es genau, aber alle waren davon überzeugt, daß er von einer Kugel Doc Hollidays getötet worden sein mußte.
Wochen- und monatelang hatten die Männer in den Saloons von Silver Lake über den aufsehenerregenden Kampf gesprochen. Drei Dutzend Schüsse sollten bei dem Gefecht abgegeben worden sein. Seit fast einem Jahrzehnt war man im Westen davon überzeugt, daß der Spieler John Henry Holliday, Doktor der Wund- und Zahnheilkunde, der schnellste Schütze war, den das Land jemals gesehen hatte. Nicht umsonst nannte man ihn überall den König der Gunfighter.
Wie viele dieser dreißig Kugeln waren auf sein Anteil gekommen? Wie oft hatte der superschnelle Mann abgedrückt?
Der alte Clanton wußte, daß die McLowerys behaupteten, Holliday habe Frank und Tom getötet. Das war eine Behauptung, die niemand beweisen konnte. Es war ein Gunfight, in dem es für jeden um das nackte Leben ging. Frank und Tom McLowery waren selbst schnelle Schützen, und auch Billy Clanton war ein gefährlicher Schießer. Frank, der ältere McLowery, hatte bis zu diesem Tage sogar СКАЧАТЬ