Seekadett Jack Freimut. Фредерик Марриет
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Название: Seekadett Jack Freimut

Автор: Фредерик Марриет

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788711447666

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      Hierauf liess sich Jack in eine lange Betrachtung ein, welcher Jolliffe und Gascoigne ohne irgend eine Unterbrechung, Mesty aber mit Bewunderung zuhörte — am Schlusse lachte Gascoigne herzlich, Jolliffe aber seufzte.

      „Von wem haben Sie all dies gelernt?“ fragte Jolliffe.

      „Von meinem Vater, der ein grosser Philosoph ist und stets diese Ansichten verteidigte.“

      „Und wünschte Ihr Vater, dass Sie zur See gehen möchten?“

      „Nein, er war dagegen“, antwortete Jack.

      „Als Freund bitte ich Sie, Mr. Freimut“, erwiderte Jolliffe, „Ihre Ansichten so viel als möglich, für sich zu behalten; ich werde schon Gelegenheit finden, mit Ihnen darüber zu sprechen, und Ihnen meine, Gründe dann auseinander setzen.“

      Kaum war Herr Jolliffe mit seinen Worten zu Ende, als Vigors und O’Connor, welche die Nachricht von Jacks Ketzerei vernommen hatten, herunterkamen.

      Jack, der die Höflichkeit selbst war, stand auf und verbeugte sich; die Eintretenden aber setzten sich nieder, ohne den Gruss zu erwidern. Vigors glaubte nach allem, was er von Jack gehört und gesehen hatte, einen vor sich zu haben, mit dem er sein Spiel treiben könne, und begann nun ohne Umstände.

      „So, mein Bursche, Sie sind an Bord gekommen, um mit Ihrer Gleichheit eine Meuterei anzustiften? In des Kapitäns Kajütte kamen Sie schussfrei weg, aber so gut wird es Ihnen in der Kadettenkajütte nicht gehen. Einige müssen niedergeknüppelt werden, und von denen sind Sie einer.“

      „Wenn Sie glauben, Sir“, entgegnete Jack, „dass ich mich niederknüppeln lasse, so kann ich Ihnen versichern, dass Sie im Irrtum sind. Nach demselben Grundsatze, wonach ich nie den Tyrannen derer spielen würde, welche schwächer sind als ich, werde ich jede Unterdrückung, wo sie versucht würde, züchtigen.“

      „Na, mein Junge, da werden wir bald Ihr Metall auf die Probe stellen.“

      „Soll ich daraus den Schluss ziehen, dass ich wich nicht im Zustande der Gleichheit mit meinen Tischgenossen befinde?“ fragte Jack, Herrn Jolliffe anblickend. Dieser gab keine Antwort, dagegen fiel Vigors ein:

      „Allerdings, Sie sind im Zustande der Gleichheit, insofern nämlich, dass Sie das gleiche Recht auf die Schlafstätte haben, wenn Sie nicht hinausgeworfen werden wegen Ihrer Unverschämtheit gegen Ihre Herren. Sie haben ferner einen gleichen Anteil an allem, was für den Tisch erforderlich ist, zu bezahlen und ein gleiches Recht, Ihre Portion davon zu bekommen, wenn Sie sie nämlich kriegen können; auch haben Sie ein gleiches Recht mitzusprechen, vorausgesetzt, dass man Sie nicht das Maul halten heisst. Kurz und gut, Sie haben ein gleiches Recht, wie jeder andere, zu thun, was Sie können, vorausgesetzt, dass Sie können, denn hier muss der Schwächste in ein Mauseloch schlüpfen, und das ist unsere Gleichheit. Verstehen Sie nun das alles, oder brauchen Sie eine angewandte Beleuchtung?“

      „Ich muss hieraus schliessen, dass die Gleichheit hier ebenso sehr vernichtet ist, als nur irgend unter den Wilden, wo der Starke den Schwachen unterjocht und die Keule das einzige Gesetz spricht.“

      „Da sind Sie, glaube ich, auf einmal recht daran.“

      Die Mannschaft wurde durch den Ruf „Segel gekürzt“ auf das Deck beschieden und somit dem Streite für den Augenblick ein Ende gesetzt.

      Da unser Held keinen Befehl erhalten hatte, Dienst zu thun, so blieb er mit Mesty unten.

      Sobald die Wache aufgerufen war, kamen Vigors, O’Connor, Gosset und Gascoigne wieder herab. Vigors, der mit Ausnahme Jolliffes der stärkste war, hatte hierdurch nach und nach eine anerkannte Herrschaft erlangt, sich auf dem Verdeck über die Frechheit Freimuts geäussert und die Absicht ausgesprochen, ihn zur Vernunft zu bringen. Deshalb kamen die anderen herunter, um den Spass mitanzusehen.

      „Nun ja, Mr. Freimut“, sagte Vigors bei seinem Eintritte. „Sie nehmen es jedenfalls mit Ihrer Pflicht leichtherzig; ich glaube, Sie haben im Sinne, des Königs Rationen zu verzehren und nichts zu thun.“

      Jacks Blut geriet schon in Wallung.

      „Sie werden mich verbinden, wenn Sie an Ihre eigenen Geschäfte denken“, erwiderte Jack.

      „Sie unverschämter Mensch, wenn Sie noch eine Silbe sagen, werd’ ich Ihnen einen tüchtigen Tritt geben und Ihre Gleichheitsgedanken ein wenig hinausknüppeln.“

      „Nun gut“, antwortete Jack, „wir wollen’s probieren.“

      Hierauf zog Jack ganz kaltblütig seinen Oberrock, die Halsbinde und das Hemd aus, zum grossen Erstaunen des Herrn Vigors, den dieser Beweis von Entschiedenheit und Selbstvertrauen nicht sehr erbaute, und noch mehr zur hohen Freude der anderen Kadetten, welche gern eine Wochenration darum gegeben hätten, Vigors tüchtig durchgewalkt zu sehen. Dieser sah übrigens wohl ein, dass er zu weit gegangen war, um zurücktreten zu können; er machte sich also auch schlagfertig.

      Vigors hatte seine angemasste Autorität mehr durch spöttisches Hänseln, als durch Boxen erlangt, und andere fügten sich ihm, ohne einen gehörigen Versuch zum Widerstande gemacht zu haben. Jack hingegen hatte sich seinen Weg in der Schule nur durch harte Gefechte gebahnt. Nach weniger als einer Viertelstunde erklärte sich Vigors, der wie tot am Boden lag, für überwunden, während Jack, mit Ausnahme einiger unbedeutenden Schrammen, nachdem er sich gewaschen hatte, wieder so frisch aussah, als je.

      Die Nachricht von diesem Siege verbreitete sich wie ein Lauffeuer durch das Schiff, und noch ehe Jack seine Kleider wieder angezogen hatte, wurde der Vorfall von Sawbridge dem Kapitän im Vertrauen mitgeteilt.

      „So früh schon?“ rief Wilson lachend; „ich erwartete allerdings, dass eine Kadettenkajütte Wunder thun würde, aber nicht, dass es so schnell kommen könnte. Dieser Sieg ist der erste Schlag für Herrn Freimuts Gleichheitslehre und wird mehr Wirkung thun, als zwanzig Niederlagen. Lassen Sie ihn nun seinen Dienst versehen; er wird bald seine Richtschnur finden.“

      Der Kampf, den Jack mit Vigors bestanden, hatte ihm grosse Achtung und, mit Ausnahme seines Gegners und Herrn Smallsoles, allseitige Teilnahme erweckt. Anstatt von seinen Tischgenossen ausgelacht zu werden, liessen sie sich in freundlichscherzhafte Gespräche mit ihm ein; Jolliffe lächelte zu Jacks sonderbaren Ansichten und suchte ihm dieselben auszureden, die anderen aber liebten Jack um seiner selbst und seiner Freimütigkeit willen, und überdies, weil sie zu ihm, als einem Beschützer gegen Vigors, ihren Verfolger, hinaufblickten. Jack hatte nämlich erklärt, da Macht in der Kajütte für Recht gelte, so wolle er insofern Gleichheit herstellen, dass er, wenn er auch die Stärkeren nicht niederhalten könne, doch jedenfalls die Schwächeren beschütze, wer auch in die Kajütte kommen möge, müsse zuerst über ihn Herr werden, ehe er einen Schwächeren misshandeln könne.

      Auf diese Weise machte Jack von seiner Stärke den besten Gebrauch und wurde so der Vorkämpe und die Zuflucht derer, welche, obgleich länger zur See und erfahrener als er, sich freuten, ein Obdach unter seinem Mut und seiner Gewandtheit zu finden.

      Fünftes Kapitel.

      Die Kriegsartikel.

      Das Schiff hatte ohne besonders erwähnenswerte Ereignisse oder Gefahren Gibraltar erreicht. Da der folgende Tag ein Sonntag war, so wurde die Mannschaft in Abteilungen hinaufbeschieden, und weil ungünstiges Wetter eintrat, statt des Dienstes die Verlesung der Kriegsartikel vorgenommen. Dieser Handlung erwiesen Kapitän, Offiziere und Mannschaft gleichmässig die schuldige Achtung, indem sie trotz des СКАЧАТЬ