Seekadett Jack Freimut. Фредерик Марриет
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Название: Seekadett Jack Freimut

Автор: Фредерик Марриет

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788711447666

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СКАЧАТЬ den Dienst in viel günstigerem Lichte vor, als ich hätte thun sollen. Alles, was er von mir gehört zu haben vorgibt, habe ich ihm gesagt, und ich bin es also, der den jungen Mann in Irrtum versetzt hat. Herr Smallsole handelte tyrannisch und ungerecht; er strafte den Jungen, ohne dass dieser ein Verbrechen begangen hatte, so dass ich nun, was den Steuermann und mich betrifft, in peinlicher Verlegenheit bin. Wenn ich den Jungen strafe, so geschieht es mit dem Gefühle, dass ich ihn mehr für meine eigenen Fehler und für die Fehler anderer strafe, als für die seinigen. Wenn ich ihn aber nicht strafe, so lasse ich eine offenbare und unbestrittene Verletzung der Manneszucht ungerügt hingehen, was für den Dienst höchst nachteilig sein würde.“

      „Er muss gestraft werden, Sir“, antwortete Sawbridge.

      „Lassen Sie ihn rufen“, sagte der Kapitän.

      Jack erschien mit einer sehr höflichen Verbeugung.

      „Mr. Freimut, da Sie voraussetzten, die Kriegsartikel enthalten alle Regeln und Bestimmungen des Dienstes, so will ich annehmen, dass Sie aus Unwissenheit entsprungen ist, aber bedenken Sie, dass, wenn auch Ihr Fehler aus Unwissenheit entsprungen ist, eine solche Verletzung der Manneszucht, wenn sie ungestraft gelassen würde, eine höchst nachteilige Wirkung auf die Mannschaft üben müsste, der durch das Beispiel, welches die Offiziere geben, der Gehorsam eingeschärft werden muss. Ich fühle mich so lebhaft überzeugt von Ihrem Eifer, dass ich wohl glauben darf, Sie werden darin nur meine Gerechtigkeit erkennen, wenn ich den Leuten durch Ihre Bestrafung beweise, wie nötig die Manneszucht ist. Ich werde Sie deshalb anfs Hinterdeck berufen und Sie da im Beisein der ganzen Schiffsmannschaft auf die Mastspitze hinaufschicken, da Sie ja auch in deren Beisein die Weigerung sich zu Schulden kommen liessen.“

      „Mit dem grössten Vergnügen, Kapitän Wilson“, erwiderte Jack.

      „Und für die Zukunft, Mr. Freimut, merken Sie sich’s, dass, wenn irgend ein Offizier Sie straft und Sie ungerecht behandelt zu sein glauben, Sie Ihre Strafe zuvörderst zu erdulden haben und hernach erst Ihre Beschwerde bei mir anbringen können.“

      „Gewiss will ich das, Sir, da ich nun Ihre Wünsche kenne.“

      „Sie werden mich verbinden, Mr. Freimut, wenn Sie auf das Hinterdeck sich begeben und dort warten, bis ich hinaufkomme.“

      „Der alte Jolliffe sagte mir, ich müsse mastkorben“, sprach Jack zu sich selbst, „und er hatte in so weit recht; aber ich will mich hängen lassen, wenn ich nicht die besten Beweisgründe hatte, und das ist’s auch nur, was mich dabei interessiert.“

      Kapitän Wilson liess den Steuermann rufen, tadelte ihn wegen seiner Gewalttätigkeit, da augenblicklich kein Grund zur Bestrafung vorhanden gewesen sei, und verbot ihm, künftighin einen Kadetten zu mastkorben, indem er das Benehmen eines solchen dem ersten Leutnant oder ihm selbst, dem Kapitän, zu melden habe. Dann ging er aufs Hinterdeck, liess Mr. Freimut rufen und erteilte ihm einen recht ernstlichen Verweis. Jack hörte ganz ruhig zu, denn der Kapitän erteilte ihn ja aus purem Eifer, und er nahm ihn ja seinerseits aus purem Eifer hin. Hernach wurde unser Held auf die Mastkorbspitze beordert.

      Jack lüftete seinen Hut, lief in Vollziehung des Befehles drei oder vier Schritte vorwärts — dann kehrte er um, verbeugte sich und fragte, ob er auf die Fock- oder Mittelmastspitze hinauf solle.

      „Auf den Mittelmast, Mr. Freimut“, erwiderte der Kapitän, sich auf die Lippen beissend.

      Jack stieg drei Treppen der Leiter hinauf, als er von neuem anhielt und seinen Hut lüftete.

      „Ich bitt’ um Verzeihung, Kapitän Wilson — Sie haben mir nicht gesagt, ob Sie wünschen, dass ich auf die Stenge oder auf die Bramkreuzhölzer gehen solle?“

      „Auf die Bramkreuzhölzer, Mr. Freimut“, rief ihm der Kapitän zu.

      Jack, der es ganz leicht nahm, stieg hinauf; am Hauptmars hielt er, um Atem zu holen, an dem Ende der Stenge, um sich umzusehen, und endlich, als er zu der ihm angewiesenen Stelle kam, setzte er sich, nahm die Kriegsartikel aus der Tasche und las dieselben von neuem durch, um sich Gewissheit darüber zu verschaffen, ob er seine Beweisgründe nicht verstärken könne. Er war übrigens noch nicht über den siebenten Artikel hinausgekommen, als alle Mannschaft aufs Verdeck beschieden wurde. „Anker los“, hiess es, und „alle Burschen herunter“, rief Herr Sawbridge. Jack benutzte den Wink, machte sein Dokument wieder zu und kam so gemächlich herunter, als er hinaufgegangen war.

      Die „Harpy“ ging bald unter Segel und steuerte, so schnell sie nur konnte, nach dem Kap de Gata, wo Kapitän Wilson auf seiner Fahrt nach Toulon einige spanische Fahrzeuge abzufangen hoffte. In Toulon sollte er Befehle vom Admiral empfangen.

      Eine abwechselnde Reihenfolge von leichten Brisen und Windstillen machte die Fahrt sehr langweilig. Die Boote waren beständig ausgesetzt, um längs der Küste auf die Spanier Jagd zu machen, und Jack bat gewöhnlich, dabei verwendet zu werden: er war auch in der That, obgleich er erst kurze Zeit auf der Flotte stand, durch sein Alter und seine Stärke einer der tüchtigsten Seekadetten; übrigens hatte Jack stets unter Kommando gedient und sich dabei immer ganz gut betragen.

      Während die „Harpy“ sich auf der Höhe von Tarragona befand, waren gerade mehrere Erkrankungsfälle auf dem Schiffe eingetreten, und Mr. Asper sowie Mr. Jolliffe gehörten unter die Patienten. Dies verminderte natürlich die Zahl der Offiziere.

      Kapitän Wilson hielt sich ziemlich entfernt vom Ufer, bis der Wind umschlug, und als er glaubte, es sei nun an der Zeit, dass die Fahrzeuge zwischen Tarragona und Rosas herunterkämen, steuerte er auch bei Nacht, um sie aufzufangen Aber es trat wieder Windstille ein, und die Boote wurden deshalb ausgesetzt mit der Weisung, längs der Küste hinzufahren, von der man die Spanier in nicht allzugrosser Entfernung vermutete. Herr Sawbridge führte den Oberbefehl über die Expedition in der Pinasse; der erste Kutter wurde dem Geschützmeister, Herrn Minus, übertragen, und da die anderen Offiziere krank waren, so verlieh Herr Sawbridge, der unseren Jack von Tag zu Tag lieber gewann, diesem auf sein besonderes Ansuchen den Befehl über den zweiten Kutter. Sobald dies Mesty hörte, erklärte er unserem Helden, dass er ihn begleiten wolle, was jedoch ohne vorherige Erlaubnis nicht anging. Jack wirkte aus, dass Mesty an Stelle eines Marinesoldaten mitgehen durfte.

      Um acht Uhr des Abends gingen die Boote vom Schiffe weg, und da es wohl möglich war, dass sie am anderen Tage erst spät zurückkehrten, so nahm jedes die Zwieback- und Rumrationen für einen Tag an Bord, damit die Leute nicht durch Erschöpfung Not leiden sollten. Die Boote fuhren dem Lande zu und ruderten drei Stunden an der Küste hin, ohne etwas zu sehen; die Nacht war schön, aber der Mond schien nicht. Es blieb fortwährend windstill, so dass die Leute schon anfingen, ermüdet zu werden; da sahen sie in Entfernung von ungefähr einer Meile bei einer leichten Brise Handelsschiffe mit gebrassten Segeln an der Landspitze vorbei herunterfahren.

      Herr Sawbridge befahl augenblicklich den Booten, mit Rudern innezuhalten, die Annäherung der spanischen Fahrzeuge abzuwarten und sich zum Angriff zu rüsten.

      Jetzt konnte man die weissen, dreieckigen Segel des Kanonenbootes, das an der Spitze war, von den übrigen, in dessen Kielwasser nachlässig durcheinander fahrenden Schiffen wohl unterscheiden. Herr Sawbridge stellte feine Fahrzeuge so, dass nur eines gesehen werden konnte, und drehte die Schnäbel der Boote nach derselben Richtung hin, um mit einigen Ruderschlägen an Bord gelangen zu können. So günstig war für ihn der Lauf des Kanonenbootes, dass dieses gerade zwischen das Hauptboot auf dem einen und zwischen die zwei Kutter auf dem anderen Bug zu stehen kam, man sah auch unsere Engländer nicht eher, bis sie förmlich längs des Bootes lagen; der Widerstand war unbedeutend, aber einige Gewehr- und Pistolenschüsse wurden gewechselt und Alarmzeichen gegeben. Herr Sawbridge nahm mit der Mannschaft der Pinasse Besitz von dem Boot und brachte es vor den Wind. Da er aber sah, dass СКАЧАТЬ