Der Rundfunk von der Antike bis zur Gegenwart. Jürgen Tiedmann
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СКАЧАТЬ also ein Unterwasserkabel.

      E. Marshal in Schottland veröffentlicht zum ersten Male den Gedanken zu einem elektrischen Telegrafen. In einem mit E. M. unterzeichneten Brief aus Renfrew rät der Verfasser, 21 Drähte von einer Station zur anderen, mit welcher man in einen Gedankenaustausch treten will, zu verlegen. Vor jeden Draht soll ein kleines, mit einem Buchstaben bezeichnetes Kügelchen aus Holundermark gelegt werden, und die Drähte sollten unterwegs durch Träger von Glas oder Harz isoliert werden. Werde auf der einen Station ein Draht mit Elektrizität geladen, so ziehe sein zweites Ende auf der anderen Station das unter ihm liegende Holundermarkkügelchen an und auf diese Weise wäre es möglich, Worte und Sätze schnell zu telegrafieren. Statt der Holundermarkkügelchen könne man auch kleine Glöckchen auslösen und erklingen lassen. Es handelte sich also um einen elektrischen Telegrafen.

      Abbé Claude Chappe, späterer französischer Techniker und Geistlicher, wird in Brûlon (Maine) geboren.

      Der Engländer Edgeworth baut sich einen Telegrafen zu seinem Privatgebrauch zwischen London und Newmarket. Welcher Hilfsmittel sich dieser vermutlich optische Telegraf bediente, ist nicht bekannt. Professor Bergsträßer in Hanau zeigt in seiner Synthematografik, wie man in einem Lager von 200.000 Soldaten allen Generalen zugleich, und jedem gerade so viel, wie er wissen solle, und zwar ohne großen Aufwand, bei Tag und Nacht Befehle erteilen könne und bringt die Einrichtung einer solchen Signalpost, wie er sie nannte, von Leipzig nach Hamburg in Vorschlag.

      James Watt baut die erste praktisch verwendbare Dampfmaschine.

      Der englische Weltumsegler James Cook, der Entdecker der Ostküste Australiens, berichtet in seinem Tagebuch von der besonders ausgebildeten Rauchtelegrafie der Ureinwohner Australiens, deren Bedeutung er aber nicht erkannte.

      Thomas Young wird in Milverton (Somersetshire) geboren. Er erfand 1807 das erste Gerät zur Tonaufzeichnung.

      Der französische Naturforscher Jean Baptiste Biot, der um 1835 die Drehung der Polarisationsebene des Lichtes entdeckte und zusammen mit dem französischen Physiker Félix Savart das Biot-Savartsche Gesetz aufstellte, wird in Paris geboren.

      Der Privatgelehrte Georges-Louis Le Sage in Genf konstruiert einen elektrischen Telegrafen nach den Vorschlägen von E. Marshal, indem er zwischen zwei Stationen 21 Drähte spannte, mit deren Hilfe durch statische Elektrizität kleine Holundermarkkügelchen in Bewegung gesetzt werden. Jedes Kügelchen entspricht einem Buchstaben des Alphabetes. Er verwendet dazu isolierte Leiter. In dieser Zeit und bald danach beschäftigten sich viele Physiker mit derselben Aufgabe und machten verschiedene Vorschläge. Von besonderem Interesse sind die Vorschläge von Lemond und von Boeckmann, die beide statt der 24 umständlichen Drähte Marshals nur einen oder zwei anbrachten und durch Kombinationen von Zeichen die Buchstaben signalisieren wollten. Boeckmann schlug die Anziehung eines Holundermarkkügelchens oder das Überspringenlassen eines Funkens durch Entladung einer Leidener Flasche vor. Dieses Prinzip tauchte später beim Nadeltelegrafen und auch beim Morseapparat wieder auf.

      Der französische Naturforscher und Mathematiker André Marie Ampère wird in Lyon geboren. Er war Professor an der École Polytechnique in Paris. Bekannt wurde er besonders durch seine grundlegenden Entdeckungen auf dem Gebiet der Elektrizität. Er untersuchte die Einwirkung elektrischer Ströme untereinander, fand die Richtung des Magnetfeldes eines Stromes, die Erklärung des Magnetismus durch Molekularströme, die elektrodynamische Theorie und schlug 1820 vor, durch elektrische Ströme Signale zu geben.

      Der Mathematiker und Sternforscher Carl Friedrich Gauß wird in Braunschweig geboren. Außer unzähligen anderen Entdeckungen und Forschungen erfand er mit dem Physiker Wilhelm Weber 1833 den elektromagnetischen Telegrafen.

      Der dänische Physiker Hans Christian Oersted, der 1820 das Prinzip des Elektromagnetismus entdeckte, wird in Rudkøbing geboren.

      Wolfgang von Kempelen baut eine vielumstrittene Sprechmaschine zur Nachahmung der menschlichen Stimme. Sie gab durch Tastendruck einige Laute.

      Kästner und J. T. Mayer unternehmen neue Messungen der Schallgeschwindigkeit mit Hilfe eines in einigen Kilometern Entfernung aufgestellten Geschützes und stellen für diese eine solche von 310 m/s fest.

      Der schwedische Chemiker Jöns Jakob Berzelius, der 1817 das Selen entdeckte, das später in der Telefonie verwendet wurde, wird in Väversunda bei Linköping in Schweden geboren.

      Luigi Galvani entdeckt zufällig durch Experimente mit Froschschenkeln die Kontraktion von Muskeln, wenn diese mit Kupfer und Eisen in Berührung kommen. Kupfer und Eisen mussten dabei verbunden sein. Er stellte unwissentlich einen Stromkreis her, bestehend aus zwei verschiedenen Metallen, einem Elektrolyten („Salzwasser“ im Froschschenkel) und einem „Stromanzeiger“ (Muskel).

      Der Cisterziensermönch Émiland Marie Gauthey schlägt vor, durch Kombination von Hammerschlägen Klopfsignale durch lange Rohrleitungen zu senden.

      In Frankreich versucht der Journalist Simon Nicolas Henri Linguet durch einen Vorschlag für einen optischen Staatstelegrafen seine Freiheit aus der Bastille zu erlangen. Am 30.5.1782 macht er im Journal de Paris und am 8.6.1782 im Mercure de France anonyme Vorschläge hierfür.

      William Sturgeon wird in Whittington, Lancashire (England) geboren. Er stellte später den ersten Elektromagneten vor.

      Halle weist in seiner Magie darauf hin, dass man das reflektierte Sonnenlicht zum Telegrafieren verwenden könne.

      In Deutschland schlägt Johann Andreas Benignus Bergsträsser zu Hanau einen optischen Telegrafen zwischen Hamburg und Leipzig vor, dem er den Namen Synthematograf gab und den er in seinem in diesem СКАЧАТЬ