G.F. Barner Jubiläumsbox 9 – Western. G.F. Barner
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Название: G.F. Barner Jubiläumsbox 9 – Western

Автор: G.F. Barner

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: G.F. Barner Box

isbn: 9783740934231

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СКАЧАТЬ während er sich eine Gabel Bohnen in den Mund geschoben hatte, hatte die Unruhe Big John aufstehen lassen. Er hatte aus dem Fenster geblickt, die beiden Pferde vor dem Haltebalken zwischen Stellmacherei und Schmiede stehen, aber nichts mehr von Lacy Campbell gesehen. Im selben Moment war Big John losgerannt, hatte sein Gewehr an sich gerissen und aus der Tür gestürmt.

      Der verstörte Archie Slater besaß jenen sechsten Sinn, den ein Mann wie Big John im Verlauf vieler Jahre erworben hatte, noch lange nicht.

      John Warren feuerte, als Campbells Fünfundvierziger auf ihn zeigte. Die Kugel war kaum heraus, als Campbells Revolverlauf eine grau­schwarze Pulverwolke ausstieß. Das Pfeifen der Kugel ging über Big Johns Kopf hinweg. In Rossmans Saloon zerplitterte eine Fensterscheibe, die Scherben regneten herunter, und ihr Klirren vermischte sich mit Campbells zweitem Schuß.

      Der Killer taumelte um die Ecke des Schuppens auf die Straße. Es sah aus, als wollte er auf Big John zulaufen und ihn dabei niederschießen.

      Die zweite Kugel schlug vor dem Sheriff in den Staub. Sie riß eine Fontäne hoch. Die dritte Kugel verpuffte zwischen Big John und Campbell und die vierte und letzte jagte unmittelbar vor Campbells staubigen Hosenbeinen in die Straße. Dann knickte der Killer ein, stützte sich nach dem Sturz einen Moment auf die linke Hand und brachte die rechte noch einmal hoch. Er schien wieder schießen zu wollen und vergessen zu haben, daß sein Fünfundvierziger nur sechs Schuß in der Trommel gehabt hatte.

      Big John Warren stand still. Sein Gewehr zeigte auf Campbell. Aus der Mündung kräuselte eine dünne Rauchfahne. Irgendwo weit hinten hörte John den Schrei Noras, und er ging langsam los. Campbell fiel in dieser Sekunde auf die Brust, krümmte sich zusammen und wälzte sich auf die Seite. Sein Colt lag neben ihm.

      »Nun?« fragte Big John düster. Er blickte auf den Mann hinab, der sich auf den Rücken wälzte. »Nun, Campbell, so schnell stirbt es sich. Wer hat dich geholt, Mann?«

      Campbell sah ihn mit flatternden Lidern an. Seine Hände preßten sich auf die rechten unteren Rippen. Zwischen seinen Fingern quoll langsam dunkles Blut über seine dunkelgraue Weste und die von der Kugel zerfetzte Uhrkette.

      »Nachricht… Er hat mir – Nachricht nach Santa Rita geschickt – schon vor Wochen«, sagte Campbell stockend.

      Big John beugte sich hinab, denn der Killer sprach immer leiser und in größeren Abständen.

      »Wer hat dir Nachricht geschickt?«

      Warren hörte, wie Leute heranliefen, sah aber nicht hoch. Der Mann starb vielleicht zu schnell und würde nichts mehr sagen können.

      »Wer hat dir Nachricht geschickt, daß Walsh hier zu finden sei?« wiederholte Big John scharf. »Rede, Campbell, rede – den Namen! Wer hat dich geholt?«

      »Car – Carpenter – Angus Carpenter«, flüsterte Campbell mühsam.

      Doc Maydland kniete sich nieder, sah Big John an und schüttelte dann unmerklich den Kopf.

      »Der andere Mann – wer ist der andere Mann, der auf Lionel McGruder schoß?« forschte John. »War es Angus Carpenter selbst? – Wer feuerte auf McGruder?«

      »Weiß nicht«, lallte Campbell. »Vorgestern nach Dos Cabezas gekommen. Habe nur mit Carpenter gesprochen. War schon Nacht – war allein mit Carpenter, kein anderer…«

      Sein Kopf fiel zur Seite. Er war tot, und Big John richtete sich hastig auf. Dann ging er, ohne auf die Menschen zu achten, in den Hof von Winters. Dort hatte man Howie an das Holz gelehnt. Walsh lag im Schatten, biß sich auf die Lippen und stöhnte: »Howie – Howie hat sich tricksen lassen, Sheriff. Der Narr kannte den Falltrick der Revolverhand nicht.«

      »Ja«, sagte Big John Warren. »Wem hast du erzählt, daß du Ärger mit Campbell gehabt hast? Howie?«

      Walsh nickte. »Er fragte mich, warum ich nicht in New Mexico geblieben wäre, ich…«

      Big John ging schon weiter, blieb vor dem leichenblassen Howie stehen und sah ihn durchbohrend an.

      »Hast du jetzt genug von deiner verdammten Großmäuligkeit, du Taugenichts?« fuhr er ihn an. »Ich denke, Carpenter ist ein guter Freund von dir – oder? Was hast du ihm von Walsh erzählt?«

      »Er fragte mich nach Walsh. Wir redeten nur so. Ich sagte ihm, Walsh hätte Ärger in Santa Rita mit einem Campbell gehabt und sei, um Ärger mit dessen Bruder und anderen Verwandten aus dem Wege zu gehen, davongeritten. Ich wollte Carpenter nur erklären, daß Walsh kein Killer sei, weil er das glaubte. Was – was hat Angus damit zu tun?«

      »Alles, du Idiot!« knirschte John. »ich weiß zwar nicht, warum er Walsh unbedingt aus dem Wege haben wollte, aber ich denke, Walsh war ihm oder jenem Halunken, den er auf deinen Vater schießen ließ, zu gefährlich. Beim nächsten Versuch, deinen Vater zu töten, hätte Walsh den Heckenschützen erwischen können. Denke nach, denke endlich mal, Howie! Welchen Grund kann Carpenter haben?«

      »Das – das verstehe ich nicht«, stotterte Howie. »Angus. Aber – Angus ist mein Freund!«

      »Schöner Freund, der einen Killer herkommen läßt!« knurrte John Warren. »Ihr könnt im Jail liegen, bis dich dein Vater mit einem Wagen abholen kommt. – Archie!«

      »Hier«, meldete sich Slater. »Was gibt es, John?«

      Gott im Himmel, dachte Archie, wie John werde ich nie sein. Wie der aufgesprungen ist und losrannte – das schaffe ich nie. Wie hat er wissen können, daß es knallen würde?

      »Schicke jemand zu Lionel, er soll herkommen und…«

      »Er kann nicht kommen«, sagte Howie stöhnend. »John, er ist nicht zu Hause, er ist am frühen Morgen mit einem Pony und einem Kindersattel fortgeritten. Wohin weiß ich nicht.«

      Archie zuckte zusammen, sah Big John an. Und beide erinnerten sich an das, was ihnen Judy Weiser über den alten Löwen und dessen Enkel Barry erzählt hatte.

      »Was ist?« fragte John scharf. »Lionel ist mit einem Pony und einem Kindersattel… Mit wem ist er unterwegs?«

      »Er – er ist allein los. Er wollte unbedingt allein reiten.«

      »Waaas?« stieß Big John hervor. »Archie, lauf, hol mein Pferd, schnell!«

      »Verflucht!«

      Das war alles, was Slater herausbekam. Dann rannte er wie vom Teufel gejagt davon, während Big John Howie anstarrte.

      »Junge, ist er allein? Zum Teufel mit dem dicken Schädel Lionels! Wie oft habe ich ihm gesagt, er dürfe niemals allein reiten. Du großer Geist, Campbell hier – und wo ist der zweite Mann? Wo ist der Halunke, der immer dann auftauchte, wenn dein Vater allein ritt?«

      Big John Warren warf Howie und Walsh einen finsteren Blick zu. Dann rannte er los und knurrte: »Idioten, allesamt Idioten!«

      In weniger als einer Minute saß er im Sattel und sagte zu Archie: »Der alte Narr ist bestimmt zu Matt geritten. Archie, wenn der zweite Mann unterwegs gewesen ist und die Ranch, wie ich schon früher angenommen habe, beobachtet hat, komme ich zu spät. Er hat dann Lionel McGruder erwischt. Archie, ich reite nach Dos Cabezas und kaufe mir Angus Carpenter. Irgendeinen Grund muß es für ihn geben.«

      »Er СКАЧАТЬ