Ein Lord wie kein anderer. Inka Loreen Minden
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Ein Lord wie kein anderer - Inka Loreen Minden страница 12

Название: Ein Lord wie kein anderer

Автор: Inka Loreen Minden

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783963700705

isbn:

СКАЧАТЬ habe ich meine Sachen ausgeräumt und den ersten Brief an Claire aufgesetzt.« Sie schob der Kleinen ein Karottenstück in den Mund, dann blickte sie wieder zu Daniel. »Meine Freundin besteht darauf, dass ich ihr so oft wie möglich schreibe.« Während sie schnell selbst eine Gabel an den Mund führte und sich kurz über die Lippen leckte, musste Daniel ein Stöhnen unterdrücken. Hoffentlich verbarg die Serviette in seinem Schoß, wie es bald mit ihm stehen würde, wenn er weiterhin so extrem auf sie reagierte.

      Was war denn nur los mit ihm? Niemals zuvor hatte es eine Frau geschafft, ihn derart aus der Fassung zu bringen!

      Zum Glück schien Emily abgelenkt, denn sie kümmerte sich immer wieder um Sophia, die mit ihrem Löffel lieber auf eine Kartoffel einstach, als sie zu essen.

      »Außerdem«, setzte Emily fort, »habe ich mir von Henry das Haus zeigen lassen. Sophia hat die kleine Führung auch gefallen und die Köchin hat ihr sogar einen Keks geschenkt.«

      »Eine Führung von Henry?«, sagte er süffisant und warf dem Diener, der ihm gerade Wein nachschenkte, einen warnenden Blick zu. Der junge Mann zuckte unter seiner Musterung kurz zusammen und sein Gesicht lief knallrot an.

      Daniel hatte sehr wohl mitbekommen, dass sich zwischen der früheren Nanny Lizzy und Henry etwas angebahnt hatte. Er hatte das nicht unterbunden, weil beide weiterhin ihre Arbeit verrichtet hatten. Doch er wollte dessen Hände auf keinen Fall auf Emily sehen. Sie war zwar älter als Henry, was diesen Burschen aber bestimmt nicht davon abhalten würde, sie verführen zu wollen. Schließlich sah Emily außerordentlich gut aus.

      Sie riss ihn aus seinen Gedanken, als sie in lobenden Tönen seine Bibliothek erwähnte. »Ich habe noch nie so viele Bücher an einem Ort gesehen! Sie besitzen eine fantastische Sammlung, Mylord.«

      »Die Sie sehr gerne nutzen dürfen, Mrs Rowland«, antwortete er rau und räusperte sich den Kloß aus dem Hals. Verflucht, es machte ihn heiß, wenn sie ihn formell ansprach.

      »Vielen Dank, Lord Hastings, das ist sehr großzügig von Ihnen!« Sie streckte die Hand aus, um kurz seine Finger zu berühren, woraufhin es ihm vorkam, als würde ihn ein Schlag durchdringen. Dieses elektrisierende Kribbeln schoss direkt in seine Lenden.

      Vielleicht wurde er krank. Nicht einmal Imogen hatte solche Reaktionen bei ihm ausgelöst, und er war den ehelichen Pflichten alles andere als abgeneigt gewesen. Doch diese Gefühle, die er bei Emily verspürte, waren völlig neu für ihn. Neu, aufregend und … absolut unpassend!

      Als Sophia ein lautes »Pfff« von sich gab und den Fleischbrei auf ihrem halben Gesicht verteilte, lachte Emily und wischte das Malheur schnell mit der Serviette weg. Seine Tochter reckte ihr Kinn und schüttelte energisch den Kopf.

      Nun musste auch Daniel grinsen. Sophia hatte wohl nicht nur viel von Imogen, sondern auch einiges von ihm geerbt. Er hatte als Kind dasselbe getan, wenn er seinen Kopf durchsetzen wollte, zumindest laut den Erzählungen seiner Mutter. Sie war niemals müde geworden, ihren Freundinnen solche Peinlichkeiten zu berichten.

      Daniel stutzte. Mutter hatte sich an Vieles erinnert, weil … sie sich täglich eine Stunde für ihn Zeit genommen und manchmal damit für Empörung unter ihren Freundinnen gesorgt hatte, die ihre Kinder kaum fünf Minuten am Tag sahen – so wie er. Dabei war es im Grunde gar nicht so schlimm, seine Tochter bei sich zu haben. Sophia benahm sich auch sofort wieder artig, als Emily ihr ruhig, aber gewissenhaft, zuredete. Es erleichterte Daniel, dass Sophia sie akzeptierte und Emilys Umgang mit ihr routiniert aussah. Offensichtlich hatte sie alles im Griff – sogar sein Personal. Auf einen Wink von ihr hin entsorgte Henry sofort die verschmutzte Serviette und brachte ihr eine neue.

      Ob ihr bewusst war, dass ziemlich viel von einer Lady in ihr steckte? Sie besaß vorzügliche Manieren und eine hervorragende Ausdrucksweise. Natürlich gab es auch Nannys, die aus sehr gebildeten Gesellschaftsschichten stammten und deshalb beim Adel begehrt waren, doch Emelys Anwesenheit an seinem Tisch blieb hier natürlich niemandem verborgen. Daniel sollte gleich einmal aufkommende Gerüchte zerstreuen.

      Als sein Butler hereinkam, um nachzusehen, ob alles seinen gewohnten Gang ging, sagte Daniel zu ihm: »Smithers, können Sie sich noch an Emily Collins erinnern? Ihre hochgeschätzten Eltern, Sir Richard Collins und Lady Collins, waren einmal unsere Nachbarn.«

      »Wie könnte ich die junge Dame vergessen, Mylord.« Sein Butler deutete eine Verbeugung an, wobei ein leicht spöttisches Funkeln in seinen Augen lag. »Sie kamen mir gleich bekannt vor, Mrs Rowland.«

      »Ich kann mich auch noch gut an Sie erinnern, Mr Smithers.« Emily grinste plötzlich so spitzbübisch wie damals als Kind. Bloß diesmal hatte dieses Lächeln nichts Kindliches mehr an sich, zumindest nicht für Daniel. Er verschluckte sich an einem Stück Fleisch, sodass ihm die Tränen aus den Augen quollen und ihm Smithers ordentlich auf den Rücken klopfen musste.

      »Danke, Smithers, geht schon wieder«, krächzte er und trank gleich noch mehrere kräftige Schlucke Wein hinterher.

      Sophia starrte ihn aus großen Augen an, wobei ihre Unterlippe leicht bebte, und Emily erklärte ihr schnell: »Deinem Vater geht es gut. Er hat sich nur verschluckt.« Dann strich sie seiner Tochter zärtlich über den Kopf.

      Sofort beruhigte sich Sophia und versuchte wieder, selbst zu essen, was ihr auch meistens gelang. Emily lobte sie dafür, was seine Tochter zu animieren schien, weiterhin eigenständig den Löffel zum Mund zu führen.

      Daniel schluckte schwer. Hätte Imogen dasselbe bei ihrem Kind gemacht? Oder hätten er und seine Frau allein am Tisch gesessen, weil sie sich doch der Gesellschaft gebeugt und der Nanny die Erziehungsarbeit überlassen hätten?

      Daniel wusste es nicht. Er hätte es aber schön gefunden, wenn sie als Familie hier zusammengekommen wären. Es war auf jeden Fall amüsanter, als allein zu essen.

      Emily schob sich eine Kartoffel in den Mund und leckte sich, nachdem sie geschluckt hatte, wieder über die Lippen. Smithers hatte mittlerweile mit Henry den Salon verlassen, um den Nachtisch aus der Küche zu holen. Trotzdem flüsterte Emily: »Denkst du, dein Butler erinnert sich noch daran, dass ich ihn einmal mit Kirschen beworfen habe?«

      Daniel schnaubte amüsiert. »Das hat er bestimmt nicht vergessen. Mein Vater musste ihm einen Teil seiner Dienstkleidung ersetzen, weil die Verfärbungen nicht mehr rausgingen.«

      Entsetzt riss sie die Augen auf und legte ihre Hand auf seine. »Oh, Daniel! Warum weiß ich davon nichts? Meine Eltern wären sicher für den Schaden aufgekommen und meine Mutter hätte mir bestimmt einen Monat lang Hausarrest gegeben.«

      »Ich habe die Schuld auf mich genommen«, krächzte er, wobei er auf ihre Finger starrte, die ihn immer noch berührten.

      Schnell zog Emily die Hand weg. »Aber … warum hast du das getan?«

      Er erinnerte sich noch gut an den Tag. Einerseits hatte er Emily nicht in die Bredouille bringen wollen, denn er hatte ihre Aktion selbst lustig gefunden und sie mehr oder weniger dazu angestachelt, andererseits … »Weil ich wusste, dass ich dann für den Rest des Tages in meinem Zimmer bleiben und Mutters musikalischen Abend nicht besuchen musste. Der hätte mich nur furchtbar gelangweilt, und ich wollte lieber lesen.«

      Emily lachte. »Du warst ein richtiger Rebell, Lord Hastings.«

      »Das sagt die Richtige.«

      Verschwörerisch beugte sie sich ein Stück zu ihm, sodass er die Ansätze ihrer Brüste sehen konnte. »Und Mr Smithers hat deinen Eltern nicht die Wahrheit gesagt?«

      Plötzlich СКАЧАТЬ