Soulmates: Ruf der Freiheit. J.L. Langley
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Название: Soulmates: Ruf der Freiheit

Автор: J.L. Langley

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Soulmates

isbn: 9783958235298

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СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      Noch nicht. Ihr Vater hatte Sterling noch nicht geschlagen, aber er würde es tun. Remi stand kurz davor, sich zu übergeben. Sogar jetzt noch, nach all der Zeit, hatte er panische Angst davor, dem alten Sack gegenüberzutreten, und hasste sich selbst für diese Schwäche. Irgendwie hatte er sich selbst eingeredet, dass schon alles in Ordnung kommen würde, wenn er nur der vorbildliche Sohn war. Er hatte versprochen, sich zu benehmen, solange Sterling nicht verletzt wurde, aber jetzt hatte er seinen Bruder aufgrund seiner eigenen Angst in diese Lage gebracht. Er hätte sich den Kleinen schon vor Jahren schnappen und mit ihm weglaufen sollen. Warum hatte er bloß geglaubt, dass das Arschloch seinen Teil der Abmachung einhalten würde?

      Remi schloss die Augen und nahm einen tiefen Atemzug. Ein warmer, frischer Geruch stieg in seine Nase und ein Gefühl der Ruhe überkam ihn. Nein, nicht wirklich Ruhe, er war alles, nur nicht ruhig. Es war seltsam, eher ein Gefühl der Sicherheit, als würde sich seine körperliche Anspannung ein wenig lösen, wenn sich nicht sogar der Nebel um seinen Kopf ein wenig lichtete.

      Eine Hand legte sich auf seine Schulter. »Remi. Ein Glück, dass ich dir hier über den Weg laufe. Ich hab etwas für dich, kannst du mit nach draußen kommen?«

      Remi sah auf und direkt in ein kantiges Gesicht mit fast schwarzen Augen. »Jake, hey, äh…« Es war Jake gewesen, den er zuvor gerochen hatte.

      Mit einem kurzen Blick auf Sterling legte Jake eine Hand um Remis Oberarm und zog daran. »Entschuldigst du uns kurz für einen Moment?«

      Sterling murmelte etwas, aber Remi war zu beschäftigt damit, sich zu fragen, warum Jake ihn von seinem Platz zerrte, um die Worte zu verstehen. Ihm schwirrte der Kopf, sodass er kaum mitbekam, wo oben und unten war. Für einen ausgebildeten Feuerwehrmann eine ziemliche Seltenheit, aber in Anbetracht der Umstände und Jakes Nähe bezweifelte Remi, dass ihm das irgendjemand zum Vorwurf machen konnte. Nicht, dass er irgendjemanden wissen lassen würde, was Jake für eine Wirkung auf ihn hatte…

      Stolpernd kam Remi auf die Füße. Er hatte gar keine andere Wahl, so wie Jake weiterhin an ihm herumzerrte. Was zur Hölle? Warum führte Jake ihn aus dem Diner? Auf halbem Weg zur Tür mobilisierte Remi genug Kraft, um seinen Arm zurückzuziehen.

      »Was –?«

      »Deine Augen. Komm schon.«

      Hä? Seine Augen? Fuck. Alles um ihn herum war schwarz-weiß. Was vermutlich Jakes Schuld war. Jedes Mal, wenn Jake nur noch einen Meter von ihm entfernt stand – Oh Scheiße. Was, wenn Sterling was mitbekommen hatte?

      Er folgte Jake zur Tür hinaus und zu seinem SUV, während er sich gleichzeitig darauf konzentrierte, Farben zu sehen, genau so, wie Keaton es ihm beigebracht hatte.

      Jake öffnete die Wagentür und schob ihn auf den Sitz. Remi setzte sich und sah zu seinem… tja, seinem Freund auf. Während der letzten Monate, seit Remi ein Werwolf geworden war, war Jake zu einem Freund geworden. Trotz seiner Anstrengung, den anderen Mann zu meiden, fand Remi sich in Vollmondnächten für gewöhnlich doch an Jakes Seite wieder und sie gingen zusammen jagen.

      »Wo bist du so plötzlich hergekommen?«

      Den Arm gegen die Tür abgestützt, starrte Jake Remi an. Er nahm die verspiegelte Sonnenbrille, die er ins Haar hochgeschoben hatte, und reichte sie ihm. Verdammt, Jake war so groß... Er nahm die Sonnenbrille entgegen und setzte sie auf, dann schüttelte er den Kopf, um ihn freizubekommen.

      »Ich hab dich gewittert, als du reingekommen bist. Ich wollte rüberkommen und kurz Hallo sagen, nachdem ich fertig gefrühstückt hatte, aber dein Geruch hat sich geändert. Also hab ich gedacht, ich versuche besser, dir zu helfen, die Dinge in den Griff zu bekommen.« Stirnrunzelnd sah Jake zum Diner hinüber und dann zurück zu Remi. »Alles okay?«

      Zum Teufel, nein, nichts war okay. Er verspürte nicht länger den Adrenalinrausch, der von seiner Wut angestachelt worden war, aber nun musste er sich gegen seine Erregung zur Wehr setzen. Stöhnend vergrub Remi das Gesicht in den Händen. Verdammter Chay. Hatte ihn in einen Werwolf verwandelt und es geschafft, sein Leben noch komplizierter zu machen.

      Remi hob den Kopf. »Alles gut.«

      »Du wirst immer grundlos innerhalb weniger Sekunden wütend und dann panisch? Ja, klar, verarschen kann ich mich selbst. Was ist los, Remi?«

      Wo er gerade von Arsch sprach… Jakes Arsch war… Und wo zur Hölle kam dieser Gedanke jetzt her?

      Remi seufzte und für einen Moment dachte er darüber nach, Jake alles zu erzählen, aber er tat es nicht. Er hatte noch nie über Dirk gesprochen. Nicht einmal mit seinen Freunden. Auf keinen Fall würde er riskieren, dass noch jemand – insbesondere ein Freund – da reingezogen wurde. Er sah geradewegs in Jakes dunkle Augen und hoffte, dass er es einfach auf sich beruhen lassen würde.

      »Das ist mein kleiner Bruder da drin.«

      Jake wandte den Kopf und blickte zurück zum Diner. »Hab ich mir schon gedacht. Hübsches Kerlchen. Er sieht aus wie du.«

      Remi folgte Jakes Blick und entdeckte Sterling am Fenster, ehe der sich außer Sichtweite duckte und zurück zu ihrem Tisch huschte. Er grinste. Ja, Sterling sah aus wie er, von den Augen mal abgesehen. Sterling hatte Dirks braune Augen. Nein, er hatte die Augenfarbe des Arschlochs. Sterlings Augen waren nicht so verschlagen und tot wie die des Hurensohns.

      »Allerdings hab ich das nicht gefragt.«

      Remi seufzte. War ja klar. Jake würde es nicht auf sich beruhen lassen.

      »Ich will nicht drüber reden.« Er musste sich zusammenreißen und wieder reingehen. Jake zu erzählen, was er für ein Feigling war, wenn es um seinen Vater ging, kam nicht in Frage. Er musste mit seinen eigenen Verfehlungen leben. Das hier war sein Problem und er musste es in den Griff bekommen. Und dazu musste er mit Sterling sprechen. Farben. Konzentrier dich.

      »Blau.«

      »Hm?«

      »Du trägst ein blaues Hemd.« Ein enges, dunkelblaues Hemd, unter dem sich Jakes Brustmuskeln abzeichneten und – Fuck, er sah schon wieder nur schwarz-weiß. Er musste sich auf irgendetwas anderes als Jake konzentrieren.

      Jake lachte leise, ein tiefer, dunkler, sexy Laut. Der Kerl hätte damit ein Vermögen im Radio machen können. »Sie haben sich zurückverwandelt, nicht wahr?«

      »Hat sich mein Geruch wieder verändert?«

      »Japp.«

      Konnten Werwölfe gegenseitige Anziehung riechen? Gott, er hoffte nicht. Er konnte es zumindest nicht. Nein, das stimmte nicht, er konnte alle möglichen Gerüche wahrnehmen, die die Menschen verströmten, aber er wusste nicht, was sie im Einzelnen bedeuteten.

      Er lernte immer noch, die Beute zu wittern und die unterschiedlichen Düfte der Natur auseinanderzuhalten, wenn er jagen ging. Wie peinlich war es bitte, dabei erwischt zu werden, auf einen anderen Kerl scharf zu sein? Er war nicht schwul, verdammt noch mal.

      Remi sah an dem großen Mann vorbei auf das Auto, das neben dem SUV parkte. Welche Farbe hatte es?

      »Lass mich dir helfen, Remi.« Jakes tiefe Stimme klang weich wie eine Liebkosung. »Ich möchte dir helfen.«

      Die Aufrichtigkeit in dem Tonfall war Remis Untergang. Mit geschlossenen Augen ließ er den Kopf nach vorne sinken. Scheiße, einfach unglaublich. Das kleinste Anzeichen von Besorgnis СКАЧАТЬ