Wyatt Earp Box 15 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Box 15 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Box

isbn: 9783740976538

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СКАЧАТЬ der ledernen Jacke stand immer noch an der Theke, als Holliday eintrat.

      Da stieß ein kleiner, kränklich aussehender Mann den in der Lederjacke an.

      »He, was ist, Mister? Sie haben einen Adler gewettet.«

      Augenblicklich flogen Rede und Widerrede hin und her.

      Der Salooner musterte indes den Gambler und lachte schließlich meckernd wie eine Ziege, indem er sich zu Doc Holliday niederbeugte.

      »Es ist zum Hüpfen, Mister. Hier hat einer eine ganz verrückte Behauptung aufgestellt, und schon setzen die Wetten ein.«

      »Was wurde denn behauptet?«

      »Daß Sie Doc Holliday wären.«

      Der Spieler machte ein verdutztes Gesicht. Und dann brach er plötzlich in ein Lachen aus, in das nach und nach die ganzen Gäste einstimmten, außer dem Mann in der ledernen Jacke. Er nahm einen Goldfuchs aus der Tasche und ließ ihn klimpernd aufs Thekenblech fallen.

      »Damned, ich hätte sogar hundert Dollar gewettet. Sie haben eine geradezu unheimliche Ähnlichkeit mit Doc Holliday.«

      »Ausgeschlossen«, erwiderte der Spieler.

      »Warum?«

      »Weil ich keine Ähnlichkeit mit mir selber haben kann.«

      Die Männer lachten wiehernd, auch der Wirt, doch der brach zuerst ab.

      »He, was hat der Mann da gesagt?«

      In diesem Moment wurde vorn ein Schwingarm der Pendeltür aufgerissen.

      »Doc, kommen Sie!« Es war Wyatt Earp.

      Holliday lief sofort auf ihn zu.

      Als er neben dem Marshal auf dem Vorbau stand und die Straße hinunterblickte, wurden seine Augen, die gerade noch freundlich gelächelt hatten, hart wie Bergkristalle.

      Mehrere Männer kamen die Gasse hinunter.

      Der Gambler zählte sieben.

      In ihrer Mitte ging der schwere, vierschrötige Mann, der vorhin aus dem Mietstall gekommen war, als sie ihn betreten hatten.

      Neben ihm ging ein Mann, der mittelgroß war und auf hagerem Rumpf einen quadratischen Schädel trug. Die untere Hälfte seines Gesichtes war schlecht rasiert, und sein Mund stand offen, weil er höchstwahrscheinlich durch die lange spitze Nase keine Luft bekam. Die hoch an der Nasenwurzel sitzenden Augenbrauen gaben ihm den Anschein, als blicke er verwundert drein.

      »Percy«, sagte Holliday leise.

      »Den Eindruck hatte ich auch«, entgegnete der Marshal. »Abbot hat ihn doch verdammt gut beschrieben.«

      Die Männer waren inzwischen herangekommen.

      Der Untersetzte, dem die beiden Dodger am Mietstalltor begegnet waren, deutete auf den Vorbau.

      »Das sind die beiden Kerle, die mich beschimpft haben, Boys.«

      Die Boys ließen sich nicht lange Zeit. Sie stürmten auf den Vorbau. Der erste war der Mann mit den Prankenhänden. Wyatt stieß ihn mit dem Fuß von der Treppe zurück. Und zwei andere folgten ihm gedankenschnell nach.

      Knackend hieb Doc Holliday einem dritten einen Revolver über den Schädel und wehrte einen vierten mit dem gleichen Hieb ab.

      Da gab Percy Clowsterfield einen Schuß ab.

      »Zur Seite, Leute. Solche Halunken behandelt man anders.«

      Er stieß, ohne klares Schußfeld zu haben, den Revolver vor und feuerte. Die Kugel klatschte dicht neben Wyatts Kopf in einen Vorbaupfeiler. Der Marshal hatte sich zur Seite geworfen und sah zu seiner Verwunderung, daß Holliday langsam die Treppe hinunterging.

      »Hallo, Percy!« rief er mit klirrender Stimme. »Ich bin doch wirklich neugierig, ob du den Nerv hast, hier vor allen Leuten mir eine Kugel in die Brust zu jagen.«

      Clowsterfield sah ihn aus gefährlich flackernden Augen an.

      »Ob ich das wagen werde? Du wirst dich wundern, Halunke! Ich schieße Ed Caldrup nieder, wo ich ihn treffe.«

      Die Hähne der beiden Revolver des Marshals knackten.

      »Ha, Percy…«

      »Ich bin Percy Clowsterfield, und nur für meine Freunde bin ich Percy. Du gehörst nicht dazu, Langer!«

      Clowsterfield hieß er also.

      Wyatt blieb an der Vorbaukante stehen.

      »Du hast einen kalten Nerv, Caldrup!« fuhr Clowsterfield den Gamb­ler an. »Der Mann hier hat dich und deinen Partner vorhin im Mietstall erkannt. Und ich kenne dich ja sowieso.«

      Der Spieler schob die Daumen in die Ausschnitte seiner giftgrünen Weste.

      »Du bist ein Spaßvogel, Percy. Schade, daß du in Santa Fé nicht so gut aufgelegt warst!«

      Der Bandit starrte ihn erschrocken an und sah sich dann nach seinen Helfern um.

      Oben aus der Schenke war der Felljäger gekommen. Die anderen Männer, die an der Theke gestanden und am Spieltisch gesessen hatten, folgten ihm.

      Wyatt überlegte fieberhaft, was Clowsterfield bewogen haben könnte, ihn und Holliday hier so anzugreifen.

      Hatte der Bandit ihn etwa erkannt?

      Nicht ausgeschlossen.

      Und jetzt ritt er die alte Tour. Erkennen eines bekannten Verbrechers. Festnehmen lassen, am besten gleich niederschießen, um sich selbst auf diese Weise rasch Luft zu machen.

      Da rief der Felljäger: »He, Mann, das ist nicht Caldrup! Ich habe Tim Caldrup in Denver gesehen! Dieser Mann ist…«

      »Du hältst das Maul!« brüllte Clow­sterfield dem Mann entgegen.

      Und als der Fellhändler dennoch weitersprechen wollte, hob Clowsterfield blitzschnell den Colt an Holliday vorbei und feuerte eine Kugel zum Vorbau, die dem Jäger sengend den Oberarm verletzte.

      Das war Wyatt zuviel. Mit harten Schritten ging er die Vorbautreppe hinunter an Holliday vorbei und blieb einen halben Yard vor dem Banditen stehen.

      »Clowsterfield! Du kennst mich. Mein Name ist Earp. Wyatt Earp, ich bin aus Dodge City nach Santa Fé gekommen, weil du da…«

      »Lüge!« brüllte der Tramp.

      Wyatt hieb ihm blitzschnell den Colt aus der Faust und stieß ihn zurück, daß er gegen seine Helfer stolperte.

      »Du hältst jetzt deinen Rand, Bandit! Ich bin dir gefolgt, weil du die Saloonerin Jenny Black erschossen hast!«

      Der Tramp wurde weiß wie eine gekalkte Wand. Aber er wagte keinen Widerspruch mehr, da die erste Kostprobe der Entschlossenheit des Marshals ihn über nichts im unklaren gelassen hatte.

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