Plötzlich Prinzgemahl. Regina Mars
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Название: Plötzlich Prinzgemahl

Автор: Regina Mars

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783962553883

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СКАЧАТЬ Damen kreischten. Die drei Männer und Gwenna kamen auf sie zu, alle mit gezogenen Schwertern, die im Sternenlicht schimmerten. Der Kutscher griff an seine Hüfte, wo sein Schwert baumelte. Aber als Robarth auf ihn zusprang, riss er die Hände in die Höhe.

      »Schon gut«, krächzte das Männlein. »Ich ergebe mich.«

      »Gut.« Robarth hielt ihm seine Schwertspitze unter das Kinn. »Dann mal her mit deinem Zahnstocher.«

      »Meinem was?«

      »Deinem Schwert«, sagte Nat.

      Mit zitternden Händen öffnete der schmächtige Kutscher seinen Gurt und warf Robarth seine Waffe vor die Füße. Der hob sie in einer blitzschnellen Bewegung auf.

      »Meins«, sagte er grinsend.

      Der gierige Hund. Das Ding war mehr wert als ihre vier schartigen Klingen zusammen. Nat atmete tief ein. Egal. Wenn das funktionierte, würde er sich hundert solcher Schwerter leisten können.

      Robarth dirigierte den Kutscher zu den Damen hinüber, die sich wimmernd aneinander klammerten. Ihre Augen waren riesig. Schreckgeweitet. Für einen Moment hatte Nat ein schlechtes Gewissen.

      »Alles gut soweit.« Robarth grinste selbstgefällig. »Dann ziehen wir unser Plänchen mal durch, was?«

      »Äh.« Nat starrte ihn an. Er hörte Gwenna neben sich wütend stöhnen. »Da ist ein Problem.«

      »Was für ein Problem?«, fragte Robarth, im selben Moment, in dem Gwenna »Du Idiot, ich hab gewusst, dass das schiefläuft« sagte.

      »Es sind zwei Frauen.« Nat deutete auf die puderperückigen Damen. Beide jung, beide vermutlich hübsch, aber bis zur Unkenntlichkeit geschminkt. »Es sollte noch ein Mann dabei sein.«

      »Ja, und?« Robarths Stirnwulst verschob sich fragend. War er wirklich so blöd?

      »Wir brauchen ihre Klamotten«, flüsterte Gwenna ihm zu. »Um in den Palast einzudringen. Soll Nat sich etwa das Kleid von der da anziehen?« Sie deutete auf die größere der beiden Damen.

      »Ach, scheiße.« Robarth knurrte leise. Er drängte sich an den Frauen vorbei und spähte ins Innere der Kutsche. »Leer. Scheiße.«

      »Ja.« Gwenna fuhr sich durch die Haare. Sie schloss die Augen. Als sie Nat und Robarth wieder ansah, wirkte sie wie eine Todeskandidatin, die sich mit ihrem Schicksal abgefunden hatte. »Gut, dann … muss ich das alleine durchziehen.«

      »Was?« Nat schüttelte vehement den Kopf. »Auf gar keinen Fall! Das ist viel zu gefährlich.«

      »Was sollen wir denn sonst machen? Wir sind fest davon ausgegangen, dass wir ein Männer- und ein Frauenkostüm haben würden.«

      »Ja, aber …« Nat fuhr herum und wandte sich an das Dreiergrüppchen, das neben der Kutsche kauerte und sie ängstlich anstarrte. »He! Ihr! Warum habt ihr keinen Mann dabei? Ihr solltet doch euren Bruder Goran mitbringen, oder nicht?«

      »E-er ist krank geworden. Heuhusten.« Die Größere der beiden schob sich bebend vor ihre Schwester. Von ihrem Informanten wusste Nat, dass sie Doraliy von Dübelknecht war. Die Kleinere war demnach Coraliy. Die lugte hinter den Puffärmeln ihrer Schwester hervor und schob die hauchdünnen Augenbrauen zusammen.

      »Wir wollen auf den Frühlingsball«, zischte sie. »Ich war erst zweimal in der Hauptstadt und erst einmal im Blauen Schloss. Und ich muss den Prinzen heute treffen! Er wird sich in mich verlieben, auf den ersten Blick, und …«

      »Fresse!«, brüllte Robarth und sie verschwand hinter dem breiten Rücken ihrer Schwester.

      »Was ist denn hier los?« Die Zofe war auch angekommen. Missbilligend betrachtete sie die Kutsche und die beiden Grüppchen davor. »Wo ist der Mann?«

      »Gibt keinen.« Nat klatschte in die Hände. »Also wirst du für mich einspringen müssen.«

      »Was?« Sie wich zurück. »Ich? Auf gar keinen Fall. So war das nicht vorgesehen …«

      »Du musst.« Nat legte seine Hände auf ihre knochigen Schultern. »Gwenna kann da nicht ganz alleine rein. Du kennst dich doch mit den guten Manieren und dem Gehabe und so aus. Viel besser als ich!«

      »Nein!«, kreischte sie. Ihre Stimme hallte von den Bäumen wider. »Niemals mach ich das! Das ist viel zu gefährlich!«

      Ihre Augen waren winzige Stecknadelköpfe in ihrem verbitterten Gesicht. Nat spürte ihre Anspannung unter seinen Fingerspitzen.

      »Aber du musst!« Angst krallte sich in sein Herz. »Wir können Gwenna doch nicht einfach alleine lassen!«

      »Also ich kann das.« Sie kniff die Lippen aufeinander.

      »Ist schon gut.« Sanft nahm Gwenna sein Handgelenk und löste seine Hände von den Schultern der Zofe. »Ich pack das. Und sie kann sowieso nicht in den Palast gehen. Sie hat da gearbeitet, irgendwer würde sie bestimmt erkennen.«

      »Genau!«, keifte die Zofe. »Denkst du, ich begebe mich in Lebensgefahr, nur, damit dein Schwesterherz nicht allein sein muss? So blöd bin ich nicht.«

      »Aber ich.« Nat straffte sich. »Gwenni, ich bin bei dir!«

      »Guuut.« Sie sah ihn fragend an. »Und wie?«

      Nat deutete mit dem Schwert auf die größere der beiden Schwestern.

      »Du da! Ausziehen!«

      »Was?« Sie erbleichte.

      Gwennas Augen wurden groß.

      Zehn Minuten später, als sie sich beide in die aufgebauschten Kleider gezwängt hatten, versuchte Gwenna immer noch, ihm die Sache auszureden. Dabei passte Doraliys Kleid Nat ausgezeichnet. Er war durchaus kräftig und männlich, das hatten ihm genug Frauen versichert. Aber ein Riese war er nicht. Vielleicht war diese Doraliy sogar ein klein wenig größer als er …

      Sein Atem wurde plötzlich aus der Brust gepresst, als die Zofe sein Korsett schnürte.

      »Muss das so eng sein?«, motzte er. »Ich krieg keine Luft mehr.«

      »Du bist immer noch zu breit. Na, aber so solltest du als Frau durchgehen.«

      »Tut er nicht!« Gwenna stöckelte auf sie zu. Sie hatte sich komplett verwandelt. Ihre Mähne war unter einer schwarzen Perücke verschwunden und das Kleid verpasste ihrer athletischen Figur eine Wespentaille. Dafür sorgte vor allem das Korsett, wie Nat am eigenen Leib erfuhr. Er hatte das Gefühl, man könnte ihn mit zwei Händen umfassen, so eng war es.

      Sein Kleid war recht hübsch. Moosgrün schimmernd, mit Puffärmeln und einem Stehkragen. Gottseidank war es hochgeschlossen, Nat hatte nämlich kein nennenswertes Dekolleté.

      »Das machst du auf keinen Fall, Nat«, zischte Gwenna. »Auf gar keinen Fall! Du siehst überhaupt nicht aus wie … Du siehst aus wie ein Kerl in einem Kleid! Das erkennt doch jeder!«

      »Sobald ich ihn geschminkt habe, merkt keiner mehr was.« Die Zofe packte Nats Kinn und drehte es hin und her. »Gut, dass er sich rasiert hat. Na, viel Bartwuchs hatte er von vornherein nicht.«

      Frechheit. СКАЧАТЬ