Lautstark verliebt. Regina Mars
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Lautstark verliebt - Regina Mars страница 21

Название: Lautstark verliebt

Автор: Regina Mars

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783962556884

isbn:

СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      »Wenn ich's schaffe«, schnurrte er, »darf ich dir dann zeigen, was ich mit meinem Mund noch alles anstellen kann?«

      Was?

      »Nein!« Kor rückte von ihm ab. »Nein, ich … Nein danke. Das ist sehr freundlich von dir, aber … Bitte nicht.«

      »Schade.« Nathan schüttelte bedauernd den Kopf.

      Aber er bedrängte Kor nicht, sondern stand auf und schlenderte in die Küche. Als Kor ihn das nächste Mal sah, lehnte er engumschlungen mit einer fülligen Blonden an der Flurwand und küsste sie. Kurz darauf waren sie verschwunden.

      Kor blieb. Irgendwann fand er, dass er sich genug bemitleidet hatte und ging in die Küche. Marcel und Sheron erzählten ihm von einem legendären Konzert, bei dem sie sich versehentlich gegenseitig die Nasen gebrochen hatten.

      Dann leerte es sich auch hier. Sie setzten sich an den Tisch und Sheron schlief an seine Schulter gelehnt ein. Kor traute sich nicht, sich zu bewegen, bis sie eine Stunde später wieder aufwachte.

      Und schließlich war der Morgen da und mit ihm der erste Bus und er konnte endlich nach Hause fahren.

      1.9 Kor

      Gähnend schloss er die Haustür auf. Der vertraute Geruch der Wohnung schlug ihm entgegen. Eine Mischung aus Parkettpolitur und Frühlingstraum-Weichspüler. Die Luft hier war stickig, aber angenehm warm.

      Endlich ausruhen, dachte er. Endlich verkriechen und sich ausheulen, weil er so blöd gewesen war, zu denken, dass …

      »Korbinian!« Seine Mutter stand im Flur. »Wo warst … Was hast du da an?«

      »Äh.« Schreckstarr sah er sie an. Was machte sie hier? Sie hatten doch bis nachmittags wegbleiben wollen. »Papas Jacke?«

      »Das sehe ich.« Ihre perfekt gezupften Augenbrauen hoben sich. »Und der Rest?«

      »Gekauft«, murmelte er. Trotzig. »Ich …«

      »Schatz, es ist alles gut!«, rief sie ins Wohnzimmer hinein. »Er ist zurück!«

      Sein Vater streckte den Kopf in den Flur.

      »Das will ich ihm auch geraten haben … Ist das meine Jacke? Ich hatte ganz vergessen, wie gut die aussieht … Äh, was fällt dir ein, die einfach mitzunehmen?«

      »Tut mir leid«, sagte Kor. »Echt, aber …«

      »Junge.« Sein Vater verschränkte die Arme und seine Mutter tat es ihm gleich. »Weißt du, wie viele Sorgen wir uns gemacht haben? Wir sind eben angekommen und du warst nicht da. Wo hast du dich rumgetrieben?«

      »Ich …«

      Er wollte sich wieder entschuldigen, aber … Er war in der letzten Nacht überfallen worden, hatte sein erstes Konzert erlebt, hundert neue Eindrücke ins Gesicht geklatscht bekommen und Charles hatte ihm das Herz gebrochen. Eigensinn wallte in ihm auf. Er konnte nicht mehr.

      »Ich bin neunzehn«, knurrte er. »Ich kann nachts wegbleiben, wenn ich will.«

      Energisch feuerte er die Jacke an die Garderobe und marschierte an den beiden vorbei. Die starrten ihn mit hängenden Unterkiefern an.

      Als er die Treppe hochstapfte, hörte er sie jubeln.

      »Endlich!«, quietschte seine Mutter. »Ich hatte schon alle Hoffnung aufgegeben, dass er sich mal normal verhält. Natürlich dürfen wir ihm das nicht durchgehen lassen, aber …«

      Er knallte die Zimmertür hinter sich zu und schloss ab. Sein Raum kam ihm mit einem Mal kleiner vor. Bedrückender.

      »Hallo Cherry«, sagte er.

      Cherry stand an der Wand und bewegte sich nicht.

      »Ich war … Ich habe … Charles mag mich doch nicht. Aber ich hatte einen schönen Abend, irgendwie. Teilweise. Ich …«

      Er schluchzte leise. Dann nahm er sie und drückte sie an sich. Als er sich ausgeweint hatte, begann er, zu spielen. Lange.

      Er versuchte, in Tönen auszudrücken, was er nicht erklären konnte. Wie er Charles auf ein Podest gestellt hatte und der einfach heruntergehüpft war, um sich mit einem wunderhübschen Mädel aus Dortmund zu vergnügen. Wie anders er sich fühlte, wie … Er wollte etwas erschaffen, das so ähnlich klang wie die Lieder gestern. Wie Doomsday Destruction. Es klappte nicht, aber irgendwie mochte er die schräge Melodie, die dabei herauskam. Er nannte sie »Smokes«, weil ihm nichts Besseres einfiel.

      Nach ein paar Stunden, als seine Finger wehtaten, lud er jedes Album von Domspast herunter, das er finden konnte. Mitten im zweiten Album (»Ehrlos in Ehrenfeld«) schlief er ein.

      1.10 Charles

      Als Charles morgens aus seinem Zimmer torkelte, saß Nathan schon am Küchentisch und schüttete Kaffee in sich hinein. Komplett angezogen. Sein enger Pulli schaffte es nicht, die frischen Knutschflecke an seinem Hals zu verbergen.

      Charles hörte leises Schnarchen hinter Nathans Zimmertür. Weibliches Schnarchen, wenn er sich nicht täuschte.

      »Heute mal ein Mädel?«, fragte er und schleppte sich zur Kaffeemaschine.

      Der gestrige Abend saß ihm noch in den Knochen. Und im Kopf. Der gesamte gestrige Abend. Kor, der Auftritt, das Bier, Kor, Mariella, Kor … vor allem Kor. Dessen dunkle Augen hatten ihn bis in seine Träume verfolgt.

      Am liebsten wäre er gar nicht aufgestanden. Aber Bella würde ihn sofort feuern, wenn er nicht zur Arbeit erschien. Was gerade der einzige Grund war, aufzustehen. Und die Arbeit würde ihm guttun. Arbeit war Ablenkung.

      Er stützte sich schwer auf die Anrichte. Sie war kühl unter seinen Handflächen. Die ganze Bude war zu kalt. Und er trug nichts als Boxershorts. Immerhin schlängelte sich köstlicher Kaffeeduft in seine Nasenlöcher. Er ignorierte den Stapel schmutzigen Geschirrs neben seinem Kopf und durchwühlte den Schrank.

      »Hm«, brummte Nathan. »Ja, ein Mädel. Und bei dir?«

      »Mariella. Ist schon wieder weg.«

      Je weniger er darüber sprach, desto besser. Er fühlte sich dreckig. Und feige. Und absolut erbärmlich.

      Charles goss Kaffee in seine »Radioactive Raider«-Tasse und setzte sich neben Nathan. Rieb sich durchs Gesicht. Sein bester Freund betrachtete ihn mit einem verdammt seltsamen Ausdruck.

      »Hat's funktioniert?«, fragte er. »Hast du den Kleinen vergessen?«

      »Deshalb habe ich nicht …« Als ob er Kor vergessen könnte. Nie. Er wünschte, er könnte es. »Machst du mir etwa Vorwürfe, weil ich jemanden abgeschleppt habe? Du?«

      »Aber nein.« Nathan schlürfte seinen Kaffee. »Das würde ich nie tun. Übrigens habe ich gestern mit deinem Süßen geredet.«

      »Ah.« Charles gab sich Mühe, nicht zusammenzuzucken. »Und?«

      »Hm.« СКАЧАТЬ