Isabelle von Bayern. Alexandre Dumas
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Название: Isabelle von Bayern

Автор: Alexandre Dumas

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783966510653

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СКАЧАТЬ zurück. Bernard von Armagnac wurde hingerichtet.

      Der Dauphin, obwohl Generalleutnant des Königs, blieb unter dem Einfluss der Armagnaken, vor allem der mit ihnen verbündeten Anjou Yolantha von Aragon, seiner Schwiegermutter. Inzwischen standen die Engländer kurz vor Paris, viele Städte und Landstriche waren verwüstet. Die Spaltung der königlichen Familie beunruhigte viele.

      1419 traf der Dauphin den Herzog von Burgund auf der Brücke von Montereau und ließ ihm ermorden.

      Karls VI. bezeichnete seinen Sohn als sittenlos und als der Thronfolge unwürdig und enterbte ihm 1420. Durch den Vertrag von Troyes vermählten das königliche Paar ihre Tochter Katharina mit Heinrich V. von England und bestimmten diesen zum französischen Thronfolger des vereinigten Königreiches Frankreich und England.

      Der französische Kronprinz Karl erkannte den Vertrag von Troyes nicht an und führte den Widerstand fort.

      Die bittere Not der Engländer nach der langen Belagerung der Stadt Meaux griff schließlich Heinrichs Gesundheit so stark an, dass er am 31. August 1422 im Schloss Vincennes in der Nähe von Paris an der Ruhr verstarb.

      Am 21. Oktober 1422 starb König Karl VI., am 30. Oktober 1422 ließ sich der Dauphin als Karl VII. in Mehun-sur-Yèvre zum König ausrufen. Ihm gelang mit der Hilfe Jeanne d'Arcs zunächst die Wende im Hundertjährigen Krieg, bevor er 1453 mit der Vertreibung der Engländer aus Frankreich den endgültigen Sieg errang. Frankreich wandelte sich unter seiner Herrschaft von einem großen Lehensverband zunehmend zum Nationalstaat.

      Warum Dumas Isabelle von Bayrn als Titelheldin gewählt hat, mag sein Geheimnis bleiben. Isabeau de Bavière, vermutlich 1370 in München als Elisabeth von Bayern geboren, war eine Prinzessin von Bayern aus dem Hause der Wittelsbacher. Am 17. Juli 1385 wurde sie in Amiens mit dem ebenfalls noch jugendlichen französischen König Karl VI. verheiratet und war bis zu dessen Tod 1422 Königin von Frankreich.

      Isabeau hielt sich in diesen ersten Ehejahren von der politischen Bühne weitgehend zurück und genoss das Leben als französische Königin. Während das Volk hungerte, verursachte ihr Hang zum Luxus erheblichen Unmut.

      Isabeau, die sich mit ihrem Bündnispartner Johann Ohnefurcht in Loyalität übte, versuchte, den Anspruch ihres eigenen Sohnes auf den Thron abzuwehren. Das Verhältnis zwischen Mutter und Sohn war ohnehin nicht das Beste, da ihr der erst vierzehnjährige Dauphin fast täglich Vorwürfe bezüglich ihres schamlosen Lebensstils machte. Letzten Endes bestimmte Karl VII., seine Mutter vom königlichen Hof zu entfernen, und wies ihr Quartier in Tours zu. Später befreite Johann Ohnefurcht die Königin aus ihrem Arrest und geleitete sie zurück nach Paris, womit Karl VI. wieder ihrem verhängnisvollen Einfluss ausgesetzt war.

      1420 erklärte Isabeau, dass ihr Sohn, der Dauphin, keinesfalls den Thron Frankreichs besteigen könne, weil er kein legitimer Sohn König Karls VI. sei. Da ihr geistig behinderter Mann keine Anklage wegen Ehebruchs erheben konnte und sie als Verbündete des Hauses Burgund keinerlei Befürchtungen haben musste, als Ehebrecherin belangt zu werden, erklärte sie ihren Sohn als außerehelich gezeugt. Mit dieser Behauptung setzte sie den Streit zwischen sich und ihrem Sohn fort, dem sie damit die offizielle Thronfolge aberkannte. Viel mehr noch drängte sie ihren Mann, Karl VI., den Vertrag von Troyes zu unterzeichnen.

      Johann Ohnefurcht wurde 1419 ermordet. Isabeau, die somit keinen Verbündeten mehr hatte und auch die Rache der Armagnacs fürchtete, begab sich freiwillig ins burgundische Exil. Am Ende ihres Lebens lebte sie zurückgezogen im Hôtel Saint-Paul in Paris, wo sie im September 1435 starb.

      Vorwort.

      Es ist eines der schönsten Vorrechte des Geschichtsschreibers dieses Königs der Vergangenheit, ist es, dass er bei Durchlaufung eines Reiches mit der Feder nur die Trümmer und Leichen berühren darf, um Paläste wieder aufzuführen, Menschen wieder auferstehen zu lassen; auf feine Stimme, wie auf die Gottes, sammeln sich die zerstreuten Gebeine, lebendes Fleisch bekleidet sie, prächtige Gewänder schmücken sie, und in dem ungeheuern Josaphat, in welches drei Jahrtausende ihre Kinder senden, darf der Geschichtsschreiber nur die erwähnen, die feine Laune bezeichnet, ihre Namen nennen, so erheben sie sich im Augenblicke aus dem Grabe, werfen ihr Leichentuch zurück und antworten, wie Lazarus dem Heiland: hier bin ich, Herr, was willst Du von mir?

      Freilich bedarf es eines festen Schrittes, um in die Tiefen der Geschichte hinabzusteigen, einer gewaltigen Stimme, um die Fantome zu befragen, einer Hand, um die Worte niederzuschreiben, die sie diktieren. Die Todesfälle sind zuweilen mit furchtbaren Geheimnissen verbunden, welche der Totengräber mit ihnen in das Grab versenkt. Die Haare Dantes erbleichten bei der Erzählung vom Grafen Ugolino, und seine Augen behielten einen finstern Ausdruck, seine Wangen eine solche Totenblässe, dass die Weiber von Florenz, als Virgil ihn wieder auf die Oberfläche geführt hatte, erkannten, woher der sonderbare Reisende kam; sie zeigten in ihren Kindern und sagten: »Seht Ihr den Mann, der so ernst und traurig vorübergeht? Er ist in die Hölle hinabgestiegen.«

      Auf uns besonders wird dieser Vergleich mit Dante und Virgil anwendbar: das Tor des Gewölbes von Saint Denis, welches sich vor uns öffnen wird, hat wohl was Ähnliches von dem Höllentor; dieselbe Sünde paßt wunderbar auf Beide, und wenn wir die Fackel Dante's trügen und durch die Hand Virgil's geführt würden, so würden wir nicht lange unter den drei königlichen Geschlechtern, welche die Grabgewölbe der alten Abtei bevölkern, zu suchen haben, um irgend einen Mörder zu finden, dessen Verbrechen eben so verdammenswert ist, des Erzbischofs Roger, irgend ein Opfer, dessen Unglück eben so beweinenswert ist, als das des Gefangenen im Hungerturm von Pisa.

      In diesem weiten Beinhause ist besonders ein Grab, vor dem wir nie vorüber gingen, ohne stehen zu bleiben, die Arme zu kreuzen und die Augen zu senken. Es ist in einem Gewölbe zur Linken ein einfaches Denkmal von schwarzem Marmor, auf dem, dicht nebeneinander, zwei Statuen ruhen, die eines Mannes und die einer Frau. Schon seit vier Jahrhunderten ruhen sie so nebeneinander, mit gefalteten Händen betend; denn der Mann bittet Gott um Verzeihung für einen Zorn, die Frau um Gnade für ihren Verrat; denn Ihr müsst wissen, diese beiden Figuren sind die eines Unsinnigen und einer Ehebrecherin; die Narrheit des Einen und die Liebschaften der Andern färbten zwanzig Jahre lang Frankreich mit Blut, und nicht ohne Grund fügte der Griffel den Worten des Grabmales: »Hier ruht König Karl der Vielgeliebte, seines Namens der Sechste, und die Königin Isabelle von Bayern seine Gemahlin« – weiter unten hinzu: »Betet für sie.«

      In Saint Denis also, da wir einmal dort sind, wollen wir die geheimnisvollen Archive der sonderbaren Regierung öffnen, welche, wie einer unserer Dichter sagte: »zwischen der Erscheinung eines Greises und der einer Schäferin stand, und als Denkmal für ihre Dauer nichts hinterließ, als einen bitteren Spott auf das Geschick der Reichen und das Glück der Menschen – das Kartenspiel.«

      Für einige weiße Blätter, die es in diesem Buche gibt, werden wir viele finden, welche rot von Blut, schwarz von Trauer sind; denn Gott wollte, dass hienieden sich alles mit diesen drei Farben färben sollte, die er dem menschlichen Leben als Wappen mit der Devise gab: »Unschuld, Leidenschaft, Tod.«

      Jetzt wollen wir also das Buch, wie Gott das Leben, bei den weißen Blättern öffnen, schnell genug werden wir zu denen des Blutes und der Trauer gelangen.

      Sonntag, den 20. August des Jahres 13891 strömte schon mit Tagesanbruch eine große Volksmenge auf die Straße hinaus, die von Paris nach Saint Denis führt.

      Madame Isabelle, Tochter des Herzogs Stephan von Bayern, und Gemahlin König Karls VI. sollte als Königin von Frankreich ihren ersten feierlichen Einzug in die Hauptstadt des Reiches halten.

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