Das heitere Lexikon der Österreicher. Georg Markus
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Название: Das heitere Lexikon der Österreicher

Автор: Georg Markus

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783902998521

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СКАЧАТЬ wir zahlen in D-Mark!«

      »Danke, i brauch’s net. I hab genug zum Leben.«

      »Edthofer! Wir zahlen 20 000 Piepen.«

      Der alte Schauspieler, der den Produzenten bisher keines Blickes gewürdigt hatte, wandte sich jetzt seinem Gast zu und sagte lakonisch:

      »Wissen S’ was, mach ma an Kompromiss. Lecken S’ mich in Arsch!«

      Der Schauspieler war berühmt dafür, mit den einfachsten Mitteln die stärkste Wirkung zu erzielen. Und wie so viele Komödianten schrekkte auch Edthofer nicht davor zurück, selbst dann »Kasperl« zu sein, wenn das Thema einer Blödelei kaum würdig schien. Als Helene Thimig eines Tages nach Hause kam, lag ihr Mann reglos und mit verzerrtem Gesicht auf dem Boden des gemeinsamen Hauses. Die Thimig brach schreiend über ihm zusammen: »Toni, um Gottes Willen, Toni, was ist los?«

      Da richtete sich der »Tote« auf und sprach: »Generalprobe!«

      MARIA EIS

       Schauspielerin

      22. 2. 1896 Prag † 18. 12. 1954 Wien. Ab 1918 in Wien, zunächst an der Neuen Wiener Bühne, an der Renaissancebühne und an den Kammerspielen. Gastspielreisen nach Holland und Deutschland. 1926 bis 1932 Engagement in Hamburg, wo sie zur großen Charakterdarstellerin reifte. Danach bis zu ihrem Tod Mitglied des Burgtheaters, wo sie u. a. als Lady Macbeth, Medea und Elisabeth auftrat.

      Am 30. April 1945 nimmt das Burgtheater mit Grillparzers Sappho im Ausweichquartier Ronacher seinen Spielbetrieb nach mehrmonatiger, kriegsbedingter Unterbrechung wieder auf. Maria Eis ist in der Titelrolle zu sehen. Zehn Minuten nach Beginn der mit Spannung erwarteten Vorstellung erhält sie die Anweisung, augenblicklich die Bühne zu verlassen. Der Grund für den Abbruch der Vorstellung: Marschall Blagodatow, der Kommandant der sowjetischen Besatzungsmacht, hat sich verspätet. Als er in seiner Loge Platz nimmt, beginnt das Trauerspiel – zum zweiten Mal an diesem Abend.

      ELISABETH

       Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn

      * 24. 12. 1837 München † 10. 9. 1898 Genf. Die Tochter von Herzog Max in Bayern heiratete 1854 Kaiser Franz Joseph. Setzte sich für den Ausgleich mit Ungarn ein. Da sie am Wiener Hof nie glücklich wurde, intensivierte sie ihre Reisen, besonders nach dem Tod ihres Sohnes Kronprinz Rudolf. Ermordung durch den Anarchisten Luigi Luccheni in Genf.

      Kaiserin Elisabeth versuchte, wie man weiß, die höfische Etikette in möglichst vielen Fällen zu umgehen. Als Papst Pius IX. am 7. Februar 1878 in Rom stirbt, ist die Kaiserin – wie so oft – gesundheitlich nicht auf der Höhe. Weshalb sie es eine Woche lang vermeidet, ihre geliebten Ausritte zu unternehmen. Verschmitzt schreibt sie an den Kaiser: »Da ich nun einige Tage nicht reite, werden die Leute sagen, es sei wegen des Papstes. Das macht sich sehr gut.«

      PRINZ EUGEN VON SAVOYEN

       Feldherr

      * 18. 10. 1663 Paris † 21. 4. 1736 Wien. Bot Österreich 1683 seine Dienste an, nachdem er von der französischen Armee abgelehnt worden war. Ab 1697 Oberbefehlshaber des kaiserlichen Heeres. Große Siege gegen die Türken und im Spanischen Erbfolgekrieg. Wichtiger Ratgeber für Leopold I., Joseph I. und Karl VI. Erbaute Schloss Belvedere und das Winterpalais in der Wiener Himmelpfortgasse.

      Als Prinz Eugen das prunkvolle Schloss Belvedere, ein Meisterwerk Lukas von Hildebrandts, 1723 mit einem gigantischen Fest eröffnete, erregten zwei Gäste Aufsehen mit einer Wette, in der es darum ging, wer von den beiden in der wertvolleren Robe erscheinen würde. Der Erste kam in einem mit Brillanten übersäten Kostüm. Als sich der andere, ein Graf, in schlichtem, grauen Tuch zeigte, und man ihn spöttisch nach den besonderen Vorzügen seiner Kleidung fragte, öffnete er den Mantel. Nun wurde sichtbar, dass dieser mit einem unschätzbar wertvollen Gemälde des Malers Antonio Correggio gefüttert war.

      Der Graf hatte die Wette gewonnen. Prinz Eugen aber hat die beiden Snobs nie wieder eingeladen.

      Am Liebreiz der Frauen in keiner Weise Gefallen findend, gestand der in Paris »Madame Simon« genannte Prinz ganz offen, er »incommodiere sich nicht mit Damen, ein paar schöne Pagen wären besser meine Sache«.

      Im Belvedere unterhielt Eugen eine Menagerie, in der Affen, Hirsche, Gazellen, Antilopen und viele andere Tiere untergebracht waren, darunter auch ein Steinadler, den der Prinz über alles liebte. Der Vogel überlebte seinen Herrn und wurde, als Napoleon 1809 in Wien einzog, dem Korsen als besondere Attraktion gezeigt. Kurz nach dem hohen Besuch ging das fast hundert Jahre alte Tier plötzlich ein. Die Wiener munkelten, der Steinadler habe es nicht ertragen, dass ein anderer Feldherr seinen eigenen an Pracht und Herrlichkeit überstrahlt hätte.

      RICHARD EYBNER

       Schauspieler

      * 17. 3. 1896 St. Pölten † 20. 6. 1986 Wien. Begann als Kabarettist, absolvierte anschließend das Reinhardtseminar. 1931 bis 1972 Engagement am Burgtheater, auch danach noch Gastauftritte. Populär geworden durch seine Darstellung komischer Nestroy-Rollen sowie durch Film und Fernsehen. Vortragskünstler, besonders mit Texten von Josef Weinheber.

      Eybner spielte Anfang der dreißiger Jahre im Burgtheater in Wallensteins Tod den Bürgermeister von Eger. Es war eine winzige Rolle, die aus nur vier Worten bestand. Auf Wallensteins Frage »Wie war doch euer Name, Herr Bürgermeister?«, hatte Eybner zu antworten: »Bachhelbel, mein erlauchter Fürst.«

      Womit der Auftritt auch schon wieder vorüber war.

      Dem großen Werner Krauß, der die Titelrolle spielte, tat Eybner dermaßen Leid, dass er ihn in jeder Vorstellung dreimal um seinen Namen fragte. Und der junge Eybner antwortete jedesmal: »Bachhelbel, mein erlauchter Fürst!«

      Womit die Rolle auf immerhin zwölf Worte angewachsen war.

      Mit den legendären Worten »I bin’s, dei Präsident!« nahm der Wiener Polizeichef Josef »Joschi« Holaubek im Herbst 1971 einen Gangster fest, der aus der Strafanstalt Stein ausgebrochen war. Der überaus populär gewordene Satz veranlasste Eybner – in seiner Freizeit Präsident der Katzenfreunde – Jahre danach zu einer eigenen Auslegung des Zitats. Bei einer Prämierung wurde ihm ein schwarzes Kätzchen gereicht, das ihn sofort, wie wild geworden, zu kratzen und zu beißen begann. Eine Zeit lang versuchte der Kammerschauspieler das Tier zu beruhigen, dann gab er ihm einen Klaps und sagte in strengem Tonfall: »Jetzt hörst aber auf! I bin’s, dei Präsident!«

      EDMUND EYSLER

       Operettenkomponist

      * 12. 3. 1874 Wien † 4. 10. 1949 Wien. Eigentlich Edmund Eisler. Begann seine Laufbahn als Klavierbegleiter der musikalisch-literarischen Abende im Salon Bertha von Suttners, der er auch sein erstes gedrucktes Werk, »Friedensklänge«, widmete. Seine bekanntesten Operetten: »Bruder Straubinger« (1903), »Schützenliesl« (1905), »Der lachende Ehemann« (1912), »Die goldne Meisterin« (1927).

      Edmund Eysler dürfte den Text seines berühmtesten Schlagers, Küssen ist keine Sünd, relativ ernst genommen СКАЧАТЬ