Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. страница 54

Название: Wyatt Earp Paket 3 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Paket

isbn: 9783740962425

isbn:

СКАЧАТЬ deinem Boß einen Gruß von mir. Wenn wir uns wiedersehen, geht’s euch allen hier an den Kragen!«

      Darridge trollte sich davon.

      Wenige Minuten später setzte der Marshal seinen Ritt fort.

      Er blickte nach Norden und überlegte, daß er die Stadt trotz des mittelmäßigen Pferdes noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen konnte.

      Bei jedem Schritt des Tieres wurde er jedoch so schwer durchgeschüttelt, daß er den Ritt fast noch schlimmer als die Schaukelei in dem Planwagen empfand. Da konnte man wieder einmal sehen, wieviel doch ein gutes Pferd ausmachte und wie es einen doch den Ritt erleichterte.

      Der Graue war ein starker und auch williger Bursche, aber sein Gang erwies sich als eine Qual für einen zerschundenen Mann, wie es der Marshal nach den durchstandenen Strapazen jetzt war.

      Hätte Wyatt seinen windschnellen Falben gehabt, wäre er vielleicht noch vor Einbruch der Dunkelheit und unversehrt nach Tombstone gekommen, wer weiß. Das edle Tier hatte ihn jedenfalls schon aus so mancher Gefahr herausgetragen.

      Etwa sieben Meilen oder etwas mehr hatte er hinter sich gebracht, als er sich mitten in einem Feld hoher Kaktusstauden befand.

      Der Mann im Sattel ritt nicht eben sorglos durch diesen Stachelhain, denn zu viele Dinge waren gerade in diesen Menschenfallen – wie sie im Volksmund genannt wurden – geschehen. Der Überfallene, der diese Kaktusfelder nicht genau kannte, war nicht in der Lage zu fliehen, wenn vor ihm und hinter ihm ein Mann den Weg versperrte. Die Tramps benötigten also praktisch nur zwei Mann, um sogar einem größeren Trupp einen mörderischen Hinterhalt legen zu können.

      Die Overlandstraße führte anderthalb Meilen weiter östlich vorbei, aber der Marshal war dem Weg gefolgt, da er ihn auf geraderem Kurs nordwärts brachte, und weil jede Meile, die er einsparen konnte, einsparte!

      Halbtot und stocksteif wie ein Comanche saß der eisenharte Marshal im Sattel.

      Zu anderer Zeit hätte er das Kaktusfeld bestimmt umritten. Aber da es sich sehr weit nach Osten wie auch nach Westen hinüberzog, hatte er sich entschlossen, auf dem schmalen Weg zu bleiben, der mitten durch die Kakteen führte.

      Weshalb sollten gerade heute Wegelagerer zwischen den stacheligen Stauden lauern? Und weshalb gerade auf ihn, der doch an diesem Tag schon so vieles hatte durchstehen müssen?

      Tief über die schwarze Mähne des grauen Hengstes geneigt, trabte er den gewundenen Pfad entlang, auf dem sich seine Postkutsche nur noch mit Mühe hätte vorwärtsbewegen können, so eng standen die graugrünen Stauden am Weg.

      Irgendwo im Innern des Missouriers war plötzlich das unerklärliche Gefühl, das ihn schon so oft in seinem abenteuerlichen Leben vor nahen Gefahren gewarnt hatte. Schon als jungem Burschen war es ihm oben in Monmouth (Illinois) passiert, daß er plötzlich bei einem nächtlichen Ritt durch die Prärie sein Pferd anhielt und dem neben ihm reitenden Vater in die Zügel fiel.

      »Ich weiß nicht, Vater«, hatte er auf die zornige Frage des Vaters, was das bedeuten sollte, erwidert, »da vor uns ist etwas…« Sie kehrten beide um. Wegelagerer waren da. Colonel Earp, Wyatts Vater, durchsuchte das Gelände noch im Morgengrauen mit mehreren Freunden und entdeckte eine gefährliche Wegfalle, von Tramps gestellt; nur etwa hundert Yard von der Stelle entfernt, an der der junge Wyatt angehalten hatte. Viele Male hatte der unheimliche Mahner in seiner Brust ihn vor Gefahren gewarnt.

      Es war ein Gefühl wie ein Schmerz.

      Sofort hielt Wyatt jetzt den Grauen an, zog ihn vom Weg und glitt aus dem Sattel.

      Da hörte er vielleicht sechzig oder siebzig Yard vor sich auf dem Pfad die Wutschreie mehrerer Männer.

      »Er ist abgebogen!« schrie eine bärenhafte Stimme. »Der Hund muß Lunte gerochen haben! Los, er ist da links in die Stauden!«

      Wyatt wollte weiter in den stacheligen Busch eindringen, aber die Gewächse standen hier so dicht, daß er sich hinlegen mußte, um unter ihren Armen hindurchzukriechen.

      Aber das Bein machte ihm so stark zu schaffen, daß er nicht weiterkriechen konnte. Er richtete sich auf und spannte die Fäuste um die beiden Revolver.

      Da tauchte schon der erste Mann vorn bei dem Hengst auf.

      »Stehenbleiben!« rief der Marshal ihm entgegen. Er spannte die Colts.

      Der Mann verhielt den Schritt.

      Wyatt, der zuerst nur die Beine des Banditen gesehen hatte, bückte sich tiefer, um unter den Kaktusarmen hindurchsehen zu können.

      Ein glühender Strom schoß beim Anblick des Wegelageres zu seinem Herzen.

      Der Mann hatte ein graues Tuch vorm Gesicht.

      »Komm raus, Joe! Wir holen dich sonst!«

      »Was wollt ihr von mir?«

      »Das wirst du schon erfahren!«

      »Well, dann holt mich!«

      Der Bandit warf sich hin und robte vorwärts.

      Da hörte Wyatt rechts neben sich ein Rascheln im Sand, warf den Kopf herum und blickte in das feixende Gesicht eines Mannes, der einen Revolver auf ihn zustieß. Wie eine Teufelsfratze grinste ihn das Banditengesicht zwischen Bodenkakteen an. Aus den Augen des Wegelagerers flammte ihm Mordlust entgegen. Es war der höllischste, gefährlichste Augenblick, den Wyatt an diesem Unglückstag erlebt hatte.

      Und schon pfiff eine Kugel dicht über seinen Kopf.

      Wyatt schickte sofort einen Schuß zu dem Mann hinüber, hörte einen gellenden Schrei und dann ein ersticktes Röcheln.

      »Hölle, er hat Stones erwischt!«

      »Zurück!« rief eine andere Stimme vom Weg her.

      Die Galgenmänner zogen sich hastig zurück.

      Stones blieb bewegungslos liegen.

      Wyatt hatte einen Einfall, der wahnwitzig scheinen mochte, ihm jetzt aber das Leben rettete. Er kroch zu dem leblosen Körper des Banditen hinüber, nahm ihm den grauen Stetson vom Kopf, die Maske vom Gesicht, zerrte ihm die schwarze Jacke vom Leib, und das gelbe Halstuch nahm er auch an sich. Auch den großen Smith & Wesson Revolver schob er in seinen Gurt. Dann robbte er weiter rechts durch den Sand unter den stacheligen Armen der Stauden hinweg dem Platz zu, an dem die Banditen vorhin auf ihn gelauert hatten.

      Plötzlich sah er drei Pferde vor sich.

      Welches gehörte Stones?

      Da entdeckte er an der linken Flanke eines hochbeinigen Braunen harte Sporenstriche. Stones hatte texanische Sternräder an den Stiefeln gehabt. Es könnte sein Pferd sein!

      Wyatt mußte es riskieren. Ganz dicht schlich er sich an den Weg heran und sah die Banditen etwa fünfundzwanzig Schritte weiter links am Weg kauern.

      Da gab er plötzlich zwei Schüsse ab, sprang auf den Braunen zu, zog sich in den Sattel, gab noch einen Schuß ab und sprengte mit dem Ruf davon:

      »Los, Boys, der Bursche läuft da hinten!«

      »Stones!« СКАЧАТЬ