Название: Wyatt Earp Paket 3 – Western
Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Wyatt Earp Paket
isbn: 9783740962425
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Sie begrüßten sich mit lauter Herzlichkeit. Dann zerrte Luke Short den Marshal mit der Rechten und den Spieler mit der Linken zur Theke.
»Whisky! Laban…, he!« Er sah den am Flaschenbord wie schlafend lehnenden Keeper an. »Ach, den hab’ ich ja eingeschläfert, als er mir seine Billardkugel entgegenstreckte. Schade. Macht nichts, wir helfen uns selbst!« Mit einem weiten Satz jumpte er über die Theke und brachte eine Flasche zum Vorschein, an deren verstaubten Hals er schmunzelnd roch.
»Na, ist das ein Tropfen, Doc? Da wird sogar der liebe Wyatt einen Schluck nicht verachten!«
Dann wurde das tiefbraune Gesicht des Texaners plötzlich ernst. Er sah die Männer, die noch wie betäubt vor der Flurtür standen. Sofort richtete er sich zu voller Größe auf und brüllte mit einer wahren Stentorstimme:
»He, ihr Galgenvögel! Was steht ihr noch da herum! Haben wir euch etwa vergessen! Wartet, das gibt eine Nachspeise mit Pfeffer und Senf!«
Er warf dem Spieler die Flasche zu, die der geschickt auffing, sprang über die Theke zurück – und schon huschten die Banditen wie Ratten aus der Tür hinaus.
Die drei Freunde waren allein.
›Onkel‹ Luke lachte dröhnend. Es war typisch für den einunddreißigjährigen Texaner, daß er sich selbst gern Onkel nannte; überhaupt alles, was er bis jetzt getan hatte, war typisch für ihn.
Plötzlich war der Keeper, der sich an einer vorspringenden Kante des Flaschenbords verfangen hatte, zu sich gekommen und wollte sich davonmachen.
Wyatt Earp blitzte ihn an.
»Riskieren Sie das ja nicht, Knochenmann! Diesmal könnte es Ihnen passieren, daß ich Ihren Schädel packe und daran zerre, um festzustellen, ob er echt ist!«
Arthur Pinkerton war erledigt. Und er wußte es. Diesmal gab es kein Entrinnen mehr.
»Wir hätten euch fertiggemacht, ihr Hunde!« keuchte er.
Luke, der drei Gläser herangefischt und den ersten Probeschluck genommen hatte, deutete mit der Flasche, die in seiner Riesenpranke wie ein Spielzeug wirkte, auf den Keeper.
»Hat der gehustet?«
»Scheint so«, versetzte Holliday.
Wyatt Earp senkte seinen Blick in die tückischen Augen des Banditen.
»Sie haben Sheriff Ahslan ermordet!«
»Nein!«
»Ich werde es Ihnen beweisen.«
»Das müssen Sie auch, und es wird Ihnen schwerfallen.«
»Der quakt ja tatsächlich«, meinte der Texaner, während er sich mit der Flasche den Hut aus der Stirn schob. »Sagen Sie doch endlich, daß ich ihn zur Briefmarke schlagen soll, Wyatt!«
Der Marshal schüttelte den Kopf.
»Lassen Sie nur, Luke. Als Briefmarke wäre er viel zu klein für den Galgen.«
»Für den Galgen!« Der Verbrecher lehnte sich plötzlich über die Theke, wo noch sein falscher Schnauzbart lag, den der Gambler ihm abgerissen hatte.
»Mich wollen Sie hängen? Das wird Ihnen nicht gelingen, Earp! Sie elender H…«
Es war eigentlich nur ein Wischer – oder hatte doch jedenfalls nur einer sein sollen – der Hieb – mit dem der Texaner ihn zurückstieß; aber er hatte das Brustbein des Outlaws doch so hart getroffen, daß er nach Luft rang und in die Knie ging.
»Ist er so klein nicht schon sehr viel lustiger, der Junge«, meinte der Riese.
»Warum haben Sie Sheriff Ahslan ermordet?« Metallen scharf traf die Frage des Marshals das Ohr des Röchelnden.
»Ich war… es nicht!«
Da setzte Wyatt über den Tresen wie vorhin Luke Short, riß den Banditen vom Boden hoch und fuhr ihn an:
»Warum? Mach die Zähne auseinander, Boy, sonst brauchen wir tatsächlich keinen Galgen mehr.«
»Jeder…, der uns angreift…, muß sterben«, keuchte der Desperado mit verzerrtem Gesicht.
»Ah, und weil Sheriff Ahslan es gewagt hat, euch anzugreifen, war er fällig?«
»Jeder ist fällig…«
Wyatt stieß ihn so hart gegen das Bord zurück, daß die Flaschen darauf gefährlich zu tanzen begannen.
»Mörder!«
Mit diabolischer Wut schrie der Knochenmann plötzlich:
»Ja, ich habe ihn ausgelöscht, den Sternschlepper, wie jeder ausgelöscht wird von euch! Ihr Würmer, ihr habt ja keine Ahnung…«
Da stellte Luke die Flasche so hart ab, daß der Whisky herausspritzte.
»Wyatt, wenn dieser hustende Stacheldraht jetzt noch ein schiefes Wort zu Ihnen sagt, frikassiere ich ihn, daß er auf eigenen Füßen nicht mehr zum Galgen kommt. Wo nehmen Sie bloß die Geduld mit diesem Kleiderständer her?«
Pinkerton zuckte zusammen. Er traute dem Rauhbein durchaus zu, daß er ihm noch eine zusätzliche Tracht Prügel verabfolgen würde, dennoch hatte der abgebrühte Bandit die Stirn zu brüllen…
»Auch Sie, Short, werden fällig, als Helfer dieses Sternschleppers, als…«
Da flog der riesige Mann aus Texas wie ein Ball über die Theke und stand neben dem Marshal.
»Was war das eben?« fragte er bedrohlich leise.
»Hast du mieser in die Länge gezogener Hundekuchen eben meinen schönen Namen zwischen deine dreckigen Zähne genommen?«
»Ich… n… nein!« keuchte der Keeper da plötzlich, doch von panischer Angst vor den sehr schmal gewordenen grünen Augen des Texaners erfaßt.
Luke hielt ihm seinen großen Zeigefinger mit der Außenseite vor die Nase.
»Nimm dich in acht, Sonny, sonst gibt’s Kaktusstacheln mit Sauerampfer zum Abendbrot. Ich vertrage eine ganze Portion Spaß. Aber du stinkst mir, Amigo!«
Während Doc Holliday den Keeper im Auge behielt, ging der Marshal zur Tür, um die Verbarrikadierung wegzuräumen.
»Nicht doch, Wyatt!« rief ihm der Texaner nach, der eben noch einmal einschenken wollte.
»Machen Sie sich doch nicht so viel Arbeit, das ist doch sowieso nur noch Kleinholz.«
Er sprang vor, versetzte dem langen Tisch, auf dem mehrere andere Tische und Stühle standen, einen so gewaltigen Fußtritt, daß er gleich nach vorn durch die Tür wie ein Barrikadenwagen auf den Vorbau hinausschoß.
»Das macht Luft!« lachte der Riese.
Holliday СКАЧАТЬ