H. G. Wells – Gesammelte Werke. Herbert George Wells
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу H. G. Wells – Gesammelte Werke - Herbert George Wells страница 146

Название: H. G. Wells – Gesammelte Werke

Автор: Herbert George Wells

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962813628

isbn:

СКАЧАТЬ könn­te man weg­kom­men.«

      »Wie?«

      »Das weiß ich nicht. Wie soll ich das wis­sen? Man könn­te eine Fa­ckel tra­gen, man könn­te eine Lam­pe ha­ben. – Die an­de­ren – sie be­grif­fen viel­leicht.«

      Er stand einen Mo­ment mit ge­senk­ten Hän­den und kläg­li­chem Ge­sicht da und blick­te über die Wüs­te hin, die ihm trotz­te. Dann wand­te er sich mit ei­ner Ges­te des Ver­zichts und mit Vor­schlä­gen zu ei­ner sys­te­ma­ti­schen Su­che der Sphä­re zu mir.

      »Wir kön­nen wie­der­kom­men«, sag­te ich.

      Er blick­te um sich. »Zu al­ler­erst wer­den wir auf die Erde kom­men müs­sen.«

      »Wir könn­ten Tra­glam­pen und Klet­te­rei­sen und hun­dert not­wen­di­ge Din­ge mit zu­rück­brin­gen.«

      »Ja«, sag­te er.

      »Wir könn­ten ein Zeug­nis des Er­folgs in die­sem Gold mit­neh­men.«

      Er blick­te mei­ne gol­de­nen He­be­stan­gen an und sag­te eine Zeit lang nichts. Er stand mit hin­ter dem Rücken ge­ball­ten Hän­den da und starr­te über den Kra­ter. Schließ­lich seufz­te und sprach er! »Ich habe den Weg hier­her ge­fun­den, aber einen Weg fin­den, heißt nicht im­mer, Herr ei­nes We­ges sein. Wenn ich mein Ge­heim­nis auf die Erde zu­rück­brin­ge, was wird ge­sche­hen? Ich sehe nicht, wie ich mein Ge­heim­nis auch nur ein Jahr be­wah­ren kann, auch nur einen Teil ei­nes Jah­res. Frü­her oder spä­ter muss es her­aus­kom­men, selbst wenn an­de­re Men­schen es von neu­em ent­de­cken. Und dann … Die Re­gie­run­gen und Mäch­te wer­den hier­her­zu­kom­men rin­gen, sie wer­den ge­gen­ein­an­der kämp­fen und ge­gen dies Mond­volk; das wird nur Krieg ver­brei­ten und die An­läs­se des Krie­ges ver­meh­ren. In kur­z­er Zeit, in sehr kur­z­er Zeit wird die­ser Pla­net, wenn ich mein Ge­heim­nis sage, bis in sei­ne tiefs­ten Ga­le­ri­en hin­ein mit mensch­li­chen Lei­chen be­sät sein. An­de­re Din­ge sind zwei­fel­haft, aber das ist si­cher … Es ist nicht, als ob der Mensch ir­gend et­was mit dem Mond an­fan­gen könn­te. Was könn­te der Mond den Men­schen nüt­zen? Selbst aus ih­rem ei­ge­nen Pla­ne­ten ha­ben sie nichts ge­macht als ein Schlacht­feld und einen Schau­platz un­end­li­cher Narr­heit. So klein sei­ne Welt ist, und so kurz sei­ne Zeit, trotz­dem hat er noch in sei­nem klei­nen Le­ben da un­ten weit mehr, als er tun kann. Nein! Die Wis­sen­schaft hat sich zu lan­ge ab­ge­plagt, Waf­fen zum Ge­brauch für Nar­ren zu schmie­den. Es ist Zeit, dass sie in­ne­hält. Mag er es sel­ber wie­der­fin­den – nach ein paar tau­send Jah­ren!«

      »Es gibt Metho­den des Ge­heim­nis­ses«, sag­te ich.

      Er blick­te zu mir auf und lä­chel­te. »Im Grun­de –«, sag­te er, »warum soll­te man sich pla­gen? Dass wir die Sphä­re fin­den, dazu ist we­nig Aus­sicht vor­han­den, und da un­ten brau­en die Din­ge. Es ist eben nur die mensch­li­che An­ge­wöh­nung zu hof­fen, bis man stirbt, wenn wir an Rück­kehr den­ken. Un­se­re Mü­hen be­gin­nen erst ge­ra­de. Wir ha­ben die­sem Mond­volk Ge­walt ge­zeigt, wir ha­ben ihm un­se­re Art zu kos­ten ge­ge­ben, und un­se­re Aus­sich­ten ste­hen etwa so gut wie die ei­nes Ti­gers, der los­ge­kom­men ist und im Hy­de­park einen Men­schen ge­tö­tet hat. Die Nach­richt von uns muss von Ga­le­rie zu Ga­le­rie hin­un­ter­lau­fen, hin­un­ter zu den zen­tra­len Tei­len … Kei­ne ver­nünf­ti­gen We­sen wer­den uns je die Sphä­re auf die Erde zu­rück­neh­men las­sen, nach­dem sie so viel von uns ge­se­hen ha­ben.«

      »Wir ver­bes­sern un­se­re Aus­sich­ten nicht«, sag­te ich, »wenn wir hier sit­zen blei­ben.« Er stand ne­ben mir auf.

      »Schließ­lich«, sag­te er, »müs­sen wir uns tren­nen. Wir müs­sen auf die­sen ho­hen Dor­nen hier ein Ta­schen­tuch be­fes­ti­gen und das zum Zen­trum neh­men und den Kra­ter durch­su­chen. Sie müs­sen nach Wes­ten ge­hen und nach der un­ter­ge­hen­den Son­ne hin Halb­krei­se hin und her schla­gen. Sie müs­sen erst mit dem Schat­ten rechts ge­hen, bis er mit der Rich­tung Ihres Ta­schen­tuchs einen rech­ten Win­kel bil­det, und dann mit Ihrem Schat­ten auf der lin­ken Sei­te. Und ich wer­de das glei­che nach Os­ten tun. Wir wol­len in jede Spal­te bli­cken, jede Fel­sen­klip­pe un­ter­su­chen; wir wol­len tun, was wir kön­nen, um mei­ne Sphä­re zu fin­den. Wenn wir Se­le­ni­ten se­hen, wol­len wir uns, so gut wir kön­nen, vor ih­nen ver­ber­gen. Zum Trin­ken müs­sen wir Schnee neh­men, und wenn wir das Be­dürf­nis füh­len zu es­sen, so müs­sen wir, wenn wir kön­nen, ein Mond­kalb tö­ten und es­sen, was es an Fleisch hat – roh – und so wird je­der sei­nen ei­ge­nen Weg gehn.«

      »Und wenn ei­ner auf die Sphä­re stößt?«

      »So muss er zu dem wei­ßen Tuch zu­rück­keh­ren und sich da­ne­ben auf­stel­len und dem an­de­ren si­gna­li­sie­ren.«

      »Und wenn kei­ner von bei­den – –«

      Ca­vor blick­te zur Son­ne auf. »Wir su­chen wei­ter, bis uns die Nacht und die Käl­te über­fal­len.«

      »Wenn aber die Se­le­ni­ten die Sphä­re ge­fun­den und ver­steckt ha­ben?«

      Er zuck­te die Schul­tern.

      »Oder wenn sie nun kom­men, um uns zu ja­gen?«

      Er gab kei­ne Ant­wort.

      »Sie soll­ten lie­ber eine Keu­le mit­neh­men«, sag­te ich.

      Er schüt­tel­te den Kopf und starr­te über die Wild­nis von mir fort.

      Aber einen Mo­ment lang ging er noch nicht da­von. Er blick­te sich heim­lich nach mir um. »Au re­voir«, sag­te er.

      Ich fühl­te einen un­ge­heu­ren Stich der Rüh­rung. Ein Ge­fühl da­von, wie wir ein­an­der ge­är­gert hat­ten, über­kam mich. »Zum Hen­ker!«, dach­te ich, »wir hät­ten Bes­se­res tun kön­nen!« Ich stand im Be­griff, ihn zu bit­ten, mir die Hand zu schüt­teln – denn das war ge­ra­de mei­ne Stim­mung – als er die Füße zu­sam­men­tat und nach Nor­den von mir fort­sprang. Er schi­en wie ein to­tes Blatt durch die Luft zu schwe­ben, fiel leicht auf und sprang wei­ter. Ei­nen Mo­ment blieb ich ste­hen und sah ihm nach, dann wand­te ich mich wi­der­stre­bend nach Wes­ten, nahm mich zu­sam­men, wähl­te, etwa mit dem Ge­fühl ei­nes Man­nes, der in ei­si­ges Was­ser springt, einen Spring­punkt aus und tauch­te nach vorn, um mei­ne ein­sa­me Hälf­te der Mond­welt zu durch­for­schen. Ich sank ziem­lich plump mit­ten zwi­schen Fel­sen nie­der, rich­te­te mich auf und blick­te um mich, klet­ter­te auf eine Fel­sen­spal­te und sprang wei­ter …

      Als ich mich bald dar­auf nach Ca­vor um­sah, war er mei­nen Au­gen ver­bor­gen, aber das Ta­schen­tuch hing wa­cker auf sei­ner Höhe, weiß im Son­nenglanz.

      Ich be­schloss, was auch ge­sche­hen moch­te, das Ta­schen­tuch nicht aus den Au­gen zu las­sen.

      19 – Mr. Bedford allein

      Nach СКАЧАТЬ