H. G. Wells – Gesammelte Werke. Herbert George Wells
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Название: H. G. Wells – Gesammelte Werke

Автор: Herbert George Wells

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962813628

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СКАЧАТЬ das Ding ist fer­tig. Die in­ne­re Glas­ku­gel kann luft­dicht sein und, ab­ge­se­hen vom Ein­stei­ge­loch, kon­ti­nu­ier­lich, und die Stahl­sphä­re kann in Sek­tio­nen ge­ar­bei­tet sein, so­dass jede Sek­ti­on sich nach Art ei­ner Roll­ja­lou­sie auf­rol­len kann. Die kön­nen leicht durch Fe­dern be­wegt und durch Elek­tri­zi­tät, die durch ins Glas ge­gos­se­ne Pla­tin­dräh­te ge­lei­tet wird, auf und zu ge­rollt wer­den. All das sind le­dig­lich Fra­gen des De­tails. Sie se­hen also, dass das Ca­vo­rit­äu­ße­re der Sphä­re, ab­ge­se­hen von der Di­cke der Ja­lou­sieb­rett­chen, aus Fens­tern oder Ja­lou­si­en be­ste­hen wird, wie Sie sie nen­nen wol­len. Nun, wenn all die­se Fens­ter oder Ja­lou­si­en ge­schlos­sen sind, wird kein Licht, kei­ne Wär­me, kei­ne Gra­vi­ta­ti­on, kei­ne strah­len­de Ener­gie ir­gend­wel­cher Art ins In­ne­re der Sphä­re kom­men, sie wird in ge­ra­der Li­nie durch den Raum flie­gen, wie sie sa­gen. Aber öff­nen Sie ein Fens­ter, stel­len Sie sich vor, eins der Fens­ter of­fen! Dann wird uns so­fort je­der schwe­re Kör­per, der sich ge­ra­de in der Rich­tung be­fin­det, an­zie­hen – –«

      Ich saß da und nahm das in mich auf.

      »Sie ver­ste­hen?«, sag­te er.

      »O, ich ver­ste­he

      »Tat­säch­lich wer­den wir im­stan­de sein, ganz wie wir wol­len, im Raum um­her­zu­la­vie­ren. Uns von die­sem und dem an­zie­hen zu las­sen.«

      »O ja. Das ist klar ge­nug. Nur – –«

      »Ja?«

      »Ich sehe nicht ganz ein, wozu wir’s tun sol­len! Es ist wirk­lich nichts wei­ter als von der Welt weg sprin­gen und wie­der zu­rück.«

      »Si­cher! Man könn­te zum Bei­spiel auf den Mond ge­hen.«

      »Und wenn man hin­käme! Was woll­ten Sie fin­den?«

      »Wir müss­ten se­hen – O! be­den­ken Sie das neue Wis­sen.«

      »Ist Luft da?«

      »Vi­el­leicht.«

      »Es ist eine schö­ne Idee«, sag­te ich, »aber es scheint mir trotz­dem ein et­was großer Auf­trag. Ich wür­de viel lie­ber erst ein paar klei­ne­re Sa­chen ver­su­chen.«

      »Sie kom­men we­gen der Luft­schwie­rig­keit nicht in Fra­ge.«

      »Wa­rum nicht die­se Idee von Fe­der­ja­lou­si­en – Ca­vo­rit-Ja­lou­si­en in star­ken Stahl­be­häl­tern – an­wen­den, um Ge­wich­te zu he­ben?«

      »Sie wür­den nicht ar­bei­ten«, be­harr­te er. »Schließ­lich – in den äu­ße­ren Raum zu rei­sen, ist nicht so sehr viel we­ni­ger, wenn es we­ni­ger ist, als eine Nord­pol­ex­pe­di­ti­on. Man macht Nord­pol­ex­pe­di­tio­nen.«

      »Kei­ne Ge­schäfts­leu­te. Und au­ßer­dem wer­den sie für Nord­pol­ex­pe­di­tio­nen be­zahlt. Und wenn ir­gend et­was ver­kehrt geht, sind die Ret­tungs­ex­pe­di­tio­nen da. Aber dies – da feu­ert man sich ja für nichts von der Welt.«

      »Nen­nen Sie’s Pro­spek­tern.«

      »So wer­den Sie’s nen­nen müs­sen … Man könn­te viel­leicht ein Buch dar­aus ma­chen«, sag­te ich.

      »Ich zweifle nicht, dass Mi­ne­ra­li­en da sind«, sag­te Ca­vor.

      »Zum Bei­spiel?«

      »O! Schwe­fel, Erze, Gold viel­leicht, wo­mög­lich neue Ele­men­te.«

      »Trans­port­kos­ten«, sag­te ich. »Sie wis­sen, Sie sind kein prak­ti­scher Mensch. Der Mond ist ’ne Vier­tel­mil­li­on Mei­len ent­fernt.«

      »Mir scheint, es wür­de nicht viel kos­ten, ir­gend­wel­ches Ge­wicht ir­gend­wo­hin zu schaf­fen, wenn man’s in Ca­vo­rit­kis­ten ver­pack­te.«

      Da­ran hat­te ich nicht ge­dacht. »Lie­fe­rung frei an Kopf des Emp­fän­gers, eh?«

      »Auch nicht, als ob wir auf den Mond be­schränkt wä­ren.«

      »Sie mei­nen – –?«

      »Da ist der Mars – kla­re At­mo­sphä­re, neue Um­ge­bung, er­he­ben­des Ge­fühl der Leich­tig­keit. Es könn­te hübsch sein, da­hin­zu­ge­hen.«

      »Ist Luft auf dem Mars?«

      »O ja!«

      »Scheint, man könn­te ihn als Sa­na­to­ri­um auf­tun. Ne­ben­bei, wie weit ist es bis zum Mars?«

      »Zwei­hun­dert Mil­lio­nen Mei­len ge­gen­wär­tig«, sag­te Ca­vor leicht­hin, »und man kommt dicht an der Son­ne vor­bei.«

      Mei­ne Fan­ta­sie raff­te sich auf. »Im Grun­de«, sag­te ich, »ist was dran, an die­sen Din­gen. Das Rei­sen – –«

      Eine au­ßer­or­dent­li­che Mög­lich­keit kam mir in den Geist ge­stürzt. Plötz­lich sah ich wie in ei­ner Vi­si­on das gan­ze Son­nen­sys­tem mit Ca­vo­rit-Boo­ten und Sphä­ren de lu­xe durch­zo­gen. »Vor­kaufs­rech­te«, kam mir in den Kopf ge­schwom­men – pla­ne­ta­ri­sche Vor­kaufs­rech­te. Ich ent­sann mich des al­ten spa­ni­schen Gold­mo­no­pols in Ame­ri­ka. Durchaus nicht, als ob es sich ge­ra­de nur um die­sen oder den Pla­ne­ten ge­han­delt hät­te – es han­del­te sich um alle. Ich starr­te Ca­vors ro­tes Ge­sicht an, und plötz­lich sprang und tanz­te mei­ne Fan­ta­sie. Ich stand auf, ich ging auf und ab; die Zun­ge war mir ge­löst.

      »Ich fan­ge an zu be­grei­fen«, sag­te ich, »ich fan­ge an zu be­grei­fen.« Der Über­gang vom Zwei­fel zur Be­geis­te­rung schi­en kaum über­haupt Zeit in An­spruch zu neh­men. »Aber dies ist un­ge­heu­er!«, rief ich. »Dies ist kai­ser­lich! Von sol­chen Din­gen hab ich mir im Traum nichts bei­fal­len las­sen.«

      Als ein­mal das Eis mei­nes Wi­der­stan­des ge­schmol­zen war, ließ er sei­ner ei­ge­nen, lan­ge ein­ge­schlos­se­nen Er­re­gung Spiel­raum. Auch er stand auf und schritt hin und her. Auch er ges­ti­ku­lier­te und rief. Wir be­nah­men uns wie in­spi­rier­te Men­schen. Wir wa­ren in­spi­rier­te Men­schen.

      »All das wol­len wir schon er­le­di­gen!«, sag­te er als Ant­wort auf eine ge­le­gent­li­che Schwie­rig­keit, die mir den Zü­gel an­ge­legt hat­te. »All das wol­len wir in Kür­ze er­le­di­gen! Wir wol­len die Zeich­nun­gen für die For­men noch heu­te Abend be­gin­nen.«

      »Wir wol­len so­fort be­gin­nen«, ant­wor­te­te ich, und wir lie­fen zum La­bo­ra­to­ri­um, um die­se Ar­beit als­bald in die Hand zu neh­men.

      Ich war die gan­ze Nacht hin­durch wie ein Kind im Wun­der­land. Die Mor­gen­däm­me­rung fand uns bei­de noch an der Ar­beit – wir ach­te­ten des Ta­ges nicht und lie­ßen СКАЧАТЬ