H. G. Wells – Gesammelte Werke. Herbert George Wells
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Название: H. G. Wells – Gesammelte Werke

Автор: Herbert George Wells

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962813628

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СКАЧАТЬ wie­der­hol­te mei­nen Vor­schlag, zu mei­nem Hau­se zu­rück­zu­keh­ren, und dies­mal ver­stand er. Wir hin­gen uns Arm in Arm und er­reich­ten schließ­lich den Schutz des­sen, was mir noch von mei­nem Da­che ge­blie­ben war. Eine Zeit lang sa­ßen wir in Lehn­stüh­len und keuch­ten. Alle Fens­ter wa­ren zer­bro­chen, und die leich­teren Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­de wa­ren in großer Un­ord­nung, aber kein un­wi­der­ruf­li­cher Scha­den war an­ge­rich­tet. Zum Glück hat­te die Kü­chen­tür den Druck dar­auf aus­ge­hal­ten, so­dass alle mei­ne Ton­wa­ren und Koch­ma­te­ria­li­en am Le­ben ge­blie­ben wa­ren. Der Öl­ofen brann­te noch, und ich setz­te das Was­ser für den Tee von neu­em zum Ko­chen auf. Und als das ge­sche­hen war, konn­te ich mich um sei­ne Er­klä­rung an Ca­vor wen­den.

      »Ganz in Ord­nung«, be­harr­te er, »ganz in Ord­nung. Ich hab’s fer­tig ge­bracht, und al­les stimmt.«

      »Aber«, pro­tes­tier­te ich. »In Ord­nung! Kei­ne Scheu­ne kann mehr ste­hen, kein Zaun, kein Stroh­dach, nicht im Um­kreis von zwan­zig Mei­len …«

      »Es stimmt al­les – wahr­haf­tig. Na­tür­lich habe ich den klei­nen Aufruhr nicht vor­aus­ge­se­hen. Mein Geist war mit ei­nem an­de­ren Pro­blem be­schäf­tigt, und ich ver­ges­se die­se prak­ti­schen Sei­ten­er­geb­nis­se leicht. Aber es ist ganz in Ord­nung – –«

      »Mein lie­ber Herr«, rief ich, »se­hen Sie denn nicht, dass Sie für Tau­sen­de von Pfund Scha­den an­ge­rich­tet ha­ben?«

      »O, da werf ich mich auf Ihre Ver­schwie­gen­heit. Ich bin na­tür­lich kein prak­ti­scher Mensch, aber mei­nen Sie nicht, dass man es als einen Wir­bel­sturm an­se­hen wird?«

      »Aber die Ex­plo­si­on – –«

      »Es war kei­ne Ex­plo­si­on. Es ist ganz ein­fach. Nur, wie ge­sagt, ich über­se­he die­se Klei­nig­kei­ten leicht. Es ist die­se Su­suhh-Ge­schich­te in grö­ße­rem Maß­sta­be. Un­be­dach­ter­wei­se habe ich die­sen mei­nen Stoff, dies Ca­vo­rit, in ei­ner dün­nen, wei­ten Schicht …«

      Er un­ter­brach sich. »Es ist Ih­nen ganz klar, dass der Stoff ge­gen die Gra­vi­ta­ti­on un­durch­läs­sig ist, dass er die Din­ge von ge­gen­sei­ti­ger Gra­vi­ta­ti­on ab­schnei­det?«

      »Ja«, sag­te ich. »Ja.«

      »Nun, so­wie er die Tem­pe­ra­tur von 60° Fah­ren­heit er­reicht hat­te und der Pro­zess sei­ner Her­stel­lung vollen­det war, hat­te die Luft dar­über, hat­ten die Tei­le von Dach und De­cke und Bo­den dar­über kein Ge­wicht mehr. Ich glau­be, Sie wis­sen – das weiß heu­te je­der – dass die Luft als ein ge­wöhn­li­cher Kör­per Ge­wicht hat, dass sie auf al­les an der Ober­flä­che der Erde drückt, dass sie in al­len Rich­tun­gen drückt, und zwar mit ei­nem Druck von vier­zehn und ei­nem hal­b­en Pfund auf den Qua­drat­zoll?«

      »Das weiß ich«, sag­te ich. »Nur wei­ter.«

      »Ich weiß das auch«, be­merk­te er. »Nur zeigt dies, wie nutz­los das Wis­sen ist, wenn man es nicht an­wen­det. Sie se­hen, das hör­te über un­sern Ca­vo­rit auf, dort hör­te die Luft auf, ir­gend­wel­chen Druck aus­zuü­ben, und die Luft dar­um und nicht über dem Ca­vo­rit übte auf die­se plötz­lich ge­wicht­lo­se Luft einen Druck von vier­zehn ei­nem hal­b­en Fuß auf den Qua­drat­zoll aus. Ah! Sie be­gin­nen zu be­grei­fen! Die Luft um das Ca­vo­rit dräng­te auf die Luft dar­über mit un­wi­der­steh­li­cher Ge­walt ein. Die Luft über dem Ca­vo­rit wur­de hef­tig auf­wärts ge­trie­ben, die Luft, die nach­stürz­te, um sie zu er­set­zen, ver­lor als­bald ihr Ge­wicht, hör­te auf, ir­gend­wel­chen Druck aus­zuü­ben, folg­te nach, durch­schlug die De­cke, warf das Dach ab …«

      »Sie se­hen«, sag­te er, »sie bil­de­te eine Art at­mo­sphä­ri­schen Spring­brun­nens, eine Art Schorn­stein in der At­mo­sphä­re. Und wenn das Ca­vo­rit nicht sel­ber los ge­we­sen und so in den Schorn­stein in die Höhe ge­so­gen wäre, mer­ken Sie, was da ge­sche­hen wäre?«

      Ich über­leg­te. »Ich ver­mu­te«, sag­te ich, »die Luft wür­de noch im­mer über die­sem höl­li­schen Stück Zeug hin­auf­fe­gen.«

      »Ganz recht«, sag­te er. »Ein rie­si­ger Spring­brun­nen – –«

      »Der in den Raum speit! Gü­ti­ger Him­mel! Ah, er hät­te die gan­ze At­mo­sphä­re der Erde fort­ge­spritzt! Er hät­te die Welt der Luft be­raubt! Es wäre der Tod der gan­zen Mensch­heit ge­we­sen! Das klei­ne Stück Zeugs!«

      »Nicht ge­ra­de in den Raum«, sag­te Ca­vor, »aber eben­so schlimm – prak­tisch. Es hät­te die Lust von der Welt ge­schnellt, wie man eine Bana­ne schält, und es hät­te sie Tau­sen­de von Mei­len fort­ge­schleu­dert. Sie wäre na­tür­lich zu­rück­ge­fal­len, aber auf eine er­stick­te Welt! Von un­se­rem Stand­punk­te aus sehr we­nig bes­ser, als wenn sie nie zu­rück­käme.«

      Ich mach­te wei­te Au­gen. Bis jetzt war ich noch zu ver­blüfft, um zu mer­ken, wie all mei­ne Er­war­tun­gen ver­nich­tet wa­ren. »Was den­ken Sie zu tun?«, frag­te ich.

      »Zu­nächst, wenn ich mir eine Gar­ten­schau­fel bor­gen kann, will ich ei­ni­ges von die­ser Erde ent­fer­nen, in die ich gehüllt bin, und wenn ich mich dann ih­rer häus­li­chen Vor­rich­tun­gen be­die­nen kann, will ich ein Bad neh­men. Da­rauf wol­len wir uns mehr in Muße be­re­den. Es wird klug fein, glau­be ich« – er leg­te mir eine lehm­be­deck­te Hand auf den Arm – »wenn von die­ser Af­fä­re au­ßer uns nie­mand et­was er­fährt. Ich weiß, ich habe großen Scha­den an­ge­rich­tet – viel­leicht wer­den auf dem Lan­de hier und dort so­gar Wohn­häu­ser zer­stört sind. Aber an­de­rer­seits kann ich für den Scha­den, den ich an­ge­rich­tet habe, un­mög­lich zah­len, und wenn die wirt­li­che Ur­sa­che von all dem ver­öf­fent­licht wird, wird es nur zu Groll und zur Hin­de­rung mei­ner Ar­beit füh­ren. Man kann nicht al­les vor­aus­sehn, wis­sen Sie, und ich kann kei­nen Au­gen­blick zu­ge­ben, zu mei­nem Theo­re­ti­sie­ren noch die Last prak­ti­scher Er­fah­run­gen hin­zu­zu­fü­gen. Spä­ter, wenn Sie mit Ihrem prak­ti­schen Sinn Mit­ar­bei­ten, und das Ca­vo­rit vom Sta­pel ge­las­sen ist – vom Sta­pel las­ten ist das Wort da­für, oder nicht? – und wenn es al­les er­reicht hat, was Sie ihm pro­phe­zei­en, dann kön­nen wir die Sa­che mit die­sen Leu­ten in Ord­nung brin­gen. Aber nicht jetzt – nicht jetzt. Wenn kei­ne an­de­re Er­klä­rung ge­bo­ten wird, wer­den die Leu­te bei dem ge­gen­wär­ti­gen un­ge­nü­gen­den Stan­de der me­teo­ro­lo­gi­schen Wis­sen­schaft all dies ei­nem Wir­bel­sturm zu­schrei­ben; viel­leicht wird so­gar eine öf­fent­li­che Sub­skrip­ti­on ver­an­stal­tet, und da mein Haus ein­ge­stürzt und ver­brannt ist, wür­de ich in dem Fall einen be­trächt­li­chen An­teil der Ent­schä­di­gung er­hal­ten, was bei der Fort­set­zung un­se­rer Un­ter­su­chun­gen eine große Hil­fe wäre. Aber wenn es be­kannt wird, dass ich dies ver­ur­sacht habe, wird kei­ne öf­fent­li­che Sub­skrip­ti­on ver­an­stal­tet, und je­der­mann wird är­ger­lich sein. Prak­tisch wür­de ich nie wie­der Aus­sicht ha­ben, in Frie­den ar­bei­ten zu kön­nen. Mei­ne СКАЧАТЬ