G.F. Barner Staffel 4 – Western. G.F. Barner
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Читать онлайн книгу G.F. Barner Staffel 4 – Western - G.F. Barner страница 47

Название: G.F. Barner Staffel 4 – Western

Автор: G.F. Barner

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: G.F. Barner Staffel

isbn: 9783740927240

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СКАЧАТЬ sie müßten hier sein. Du hast Manuel doch genau beschrieben, wo er Ramon zu suchen hat?«

      »Si – si«, knurrte Garcia gereizt. »Immer deine übertriebene Vorsicht und Angst, daß etwas nicht glücken könnte. Du wirst sehen – sie kommen gleich.«

      Maddalena sah zum Hügel, aber dort oben blieb alles stumm und still.

      »Ich weiß nicht«, murmelte sie halblaut. »Ich habe so ein Gefühl wie damals, als du nach San Luis Potosi reiten mußtest. Es war sinnlos, ich sagte es dir. Und dann kam dieses Unglück, das uns die Hazienda, allen Besitz und unseren Vater kostete. Ich habe dasselbe Gefühl.«

      »Pah, deine Gefühle!« lachte Garcia. »Hast du auch Gefühle? Sie hat immer welche, manchmal denke ich, sie sieht alles schwarz. Sie redet immer vom Sterben.«

      Charlton zuckte die Achseln. Es stimmte, Maddalena sprach oft vom Sterben, aber Angst… Angst hatte sie nie gezeigt. Und doch schien sie jetzt etwas wie Furcht zu spüren.

      »Du solltest deine Schwester besser kennen, Felice.«

      »Er… mich kennen?« stieß sie verächtlich heraus. »Er hat mich nie gekannt, Louis – noch nie! Felice, dieses Gefühl… ich fühle, daß etwas nicht in Ordnung ist. Felice, schick noch jemanden los, schnell. Schick einen Mann Ramon und Manuel entgegen. Sie müßten schon hier sein!«

      »Närrin! Sie werden gleich kommen!« knirschte Garcia. »Mach mich nicht verrückt mit deinen Weibergefühlen. Du wirst sehen, heute werden wir die erste Schlacht gewinnen! Und morgen ziehen wir nach Cerralvo, morgen früh sind wir da und jagen die Juaristas zum Teufel. In einem Monat gehört uns die halbe Provinz – und in einem halben Jahr ganz Nordmexiko!«

      »Louis… Louis, sage ihm, daß er einen Mann Ramon und Manuel entgegenschicken soll«, flehte Maddalena furchtsam. »Dieses Gefühl wird immer stärker. Damals, als sie kamen und unsere Hazienda überfielen… ich hatte dasselbe Gefühl, glaube mir. Felice, hör auf mich!«

      »Valgame dios, diese Närrin!« fluchte Garcia. »Ich sage dir, sie werden gleich hier sein. Laß mich in Ruhe! Verschwinde! Du brauchst nicht zu kämpfen – geh ins Haus, los!«

      »Louis…«

      »Wenn er nicht will?« brummte Charlton. »Maddalena, es kann nichts passieren. Wir würden auch mit siebzig oder achtzig Juaristas, ja, auch mit hundertzwanzig, wenn es sein müßte, fertig. Vielleicht war es zuviel für dich, die letzten zwei Tage.«

      Sie ging davon, und Charlton sah ihr kopfschüttelnd nach. Als sie im Haus verschwunden war, trat er an seine Kanone. Seine Hand strich über den glatten, kühlen Lauf hinweg. Er hörte Hufschlag herantrommeln und sah auf die Mündung des Vierpfünders.

      Tod, dachte Charlton, Tod und Verderben wird sie ausspucken. Ich muß nur denken, daß Krieg ist – vielleicht hilft das.

      Charlton stand reglos an der leichten Kanone. Er wußte nicht mal, ob eine halbe Minute oder nur zehn Sekunden vergangen waren, als ein schriller, gellender Aufschrei ihn herumfahren ließ. Der Schrei kam aus dem Haus.

      Es war Maddalena!

      *

      Die Hand wanderte herum, und Concho Hurst folgte ihr mit seinen Blicken. Der Chiricahua deutete kurz zu dem aufgetürmten Heu, das in einem offenen Doppelrechteck lag. Flach an den Boden gepreßt, hatten sie sich beide um die Ecke der Mauer geschoben. Jetzt hob Concho Hurst knapp den Kopf. Und dann sah er es. Das erste Mondlicht fiel auf ein längliches, blankes Rohr, neben dem die Schatten von zwei Rädern und mehreren Männern aufragten.

      Herrgott im Himmel, dachte Concho bestürzt – hier auch? Der Amerikaner… der Amerikaner! Drei Kanonen… eine oben am Hang, die zweite an den Hütten, die dritte hier… und die vierte?

      Lautlos glitt der Chiricahua zurück hinter die Ecke, und auch Concho schob sich hinter die Mauer. Dort hob der Chiricahua die Hand – vier Finger hoch, dann eine Bewegung zur Mauer.

      »Meinst du, sie steht im Hof?«

      Der Stumme nickte kurz, huschte an der Mauer entlang und machte wieder sein Zeichen – gekreuzte Hände. Er stand jetzt, während Hurst blitzschnell die Hände faltete. Dann stellte Mattare den rechten Fuß in die Handflächen.

      Langsam, dachte Concho, nur nicht, daß er zu weit über die Mauer taucht. Allmächtiger, wenn wir diesen Ramon nicht bemerkt hätten – was dann? Der Kerl lag über uns, ließ uns vorbei und trieb dann sein Pferd an, um uns im Bogen zu überholen. Hatte es höllisch eilig, der Schurke, weil er gesehen hatte, daß wir schnell ritten und es hundert statt dreißig Mann waren, die auf dem Weg hierher waren. Genug Teufel, beinahe zu weit!

      Er hatte den Chiricahua hochgestemmt. Der blickte über die Mauer, zog sich aber nicht auf sie, sondern winkte heftig, so daß ihn Concho herabsinken ließ. Wieder hoben sich Mattares Hände, redeten…

      »Ein Doppelposten… wo? Am Seitenflügel ganz rechts? Wir müssen zurück nach Süden und weiter hinten über die Mauer, wenn sie uns nicht bemerken sollen. Dann schnell, Mattare, schnell! Aber vorsichtig, bleib vorsichtig, hörst du?«

      Das eckige Gesicht vor Concho verzog sich kurz, dann lief der Indianer vor ihm her, blieb stehen und deutete auf die Mauerkrone.

      »Hier sehen sie uns nicht? Gut, dann rüber – du zuerst?«

      Der Chiricahua nickte und schwang sich mit Conchos Hilfe hoch. Auf der Mauer blieb er liegen und half nun Concho. Danach glitten sie herab und standen im Garten der Hazienda. Sofort wandte sich Mattare nach rechts, glitt auf einige Zierbüsche zu. Es ging Richtung Haupthaus zu dessen Rückfront.

      Ohne ihn, dachte Concho, hätte ich es nie geschafft. Er hat sie buchstäblich gerochen. Hier sind also keine Bravados, erst am Seitenflügel, sagte er? Teufel, dieser Ramon, wenn wir den nicht ausgequetscht hätten…

      Mattare kroch jetzt und war schon an der Hauswand.

      Schneller, dachte Concho, mach schneller, Mattare. Wenn Garcia mißtrauisch wird, was dann? Der rechnet bei Einbruch der Dunkelheit mit uns. Es ist jetzt dunkel, die warten, und wir kommen nicht, wir sind längst da. Die Juaristas liegen keine Steinwurfweite von der Haziendamauer entfernt im Südwesten, bereit, beim ersten Schuß von uns über die Mauer zu springen. Eine Gruppe hält drüben im Maisfeld im Rücken der Peonhütten. Wir müssen schnell sein, schnell, Mattare!

      Der Chiricahua war an der Ecke zum Seitenflügel. Nur Steinplatten hier, zwei, drei kleinere Ziersträucher, die kaum Deckung geben konnten. Dazwischen Gras… ein heller Kiesweg. Mattare hob warnend die Hand – in der Hand das Messer. Rechts, zum Gras, dachte Concho. Dorthin? Nun gut!

      Er glitt wie ein Schatten über die Steinfliesen, kroch genau hinter Mattare her von der Mauer fort, lag hinter dem einen Zierstrauch. Mattare blieb reglos vor ihm liegen. Stimmen – zwei Männer, keine zwanzig Schritt entfernt.

      »… werden bald kommen. Was meinst du? Noch mehr Gewehre für uns…«

      »Die Kanonen reißen sie in Stücke, Louis hat es gesagt. Es macht einmal bumm, dann sind sie tot, und dann reiten wir nach Cerralvo, wir werden Beute machen, sage ich dir, Beute!«

      »Ja, sehr viel Beute, bestimmt! Ob sie schreien werden? Was meinst du, ob sie wirklich ersticken müssen?«

      »Felipe sagt es – und was Felipe sagt, das trifft immer ein«, antwortete СКАЧАТЬ