Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Paket 2 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Paket

isbn: 9783740953843

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СКАЧАТЬ drein. Noch niemals hatte einer von ihnen erlebt, daß Doc Holliday mit einem Gewehr in einen Kampf gehen wollte. Aber da sie ihn genau kannten und wußten, daß er nichts Unüberlegtes tun würde, nahm Virg zwei schwere Schrotgeschosse aus dem Vorratskasten.

      Der Georgnier schob sie in die Läufe, packte das Gewehr am Kolbenhals und sah Wyatt an.

      »Von mir aus kann’s losgehen.«

      Die vier Männer traten auf den Vorbau. Die Straße war nach wie vor leer.

      Virgil blieb stehen und drehte sich um.

      »Ich bin der Marshal von Tombstone und bin von einer Verbrecherbande zum Gunfight aufgefordert worden. Ich ernenne euch zu meinen Gehilfen. Dich, meinen Bruder Wyatt, den Marshal von Dodge City, dich, Morg, den Marshal von Santa Fé und Sie, Doc Holliday, als Wyatts Freund.« Die drei anderen hatten das leise Beben in Virgils Stimme nicht überhört, aber in ihren harten, verschlossenen Gesichtern rührte sich kein Muskel.

      Virgil und Wyatt gingen voran. Doc Holliday folgte Wyatt – und Morgan seinem Bruder Virg.

      Und nun begann der Marsch hinauf zum O.K. Corral. Es war ein kurzer, stummer Weg.

      Wyatt und Virgil bogen an der Ecke zur Fourthstreet ein und gingen das kurze Stück hinauf zur Fremonstreet. Als sie die erreicht hatten, formierten sie sich zu einer Reihe.

      Dod Holliday zog mit einer ruhigen Bewegung seine Uhr. Es war wenige Minuten vor halb drei.

      Und so gingen sie nebeneinander: Links Virgil, neben ihm Morgan, dann Wyatt und rechts außen Holliday.

      Sie hatten kaum die Hälfte der Strecke bis zum Corraleingang durchmessen, als ihnen von dort ein Mann entgegengestürmt kam: Jonny Behan. Er schrie unentwegt:

      »Sie sind unbewaffnet! Sie sind unbewaffnet.«

      »Ich werde mich davon überzeugen«, entgegnete Virgil rauh.

      Er schob Behan zur Seite und ging mit den anderen weiter.

      Eine Minute später hatten sie den Eingang zum Corral erreicht.

      Morgan blieb links stehen, und die anderen formierten sich so, daß Doc Holliday wenige Yards vor der rechten Kante des Eingangs stand.

      Mit bleichen Gesichtern verharrten die beiden McLowerys wenige Yards hinter dem Eingang. Rechts an der Mauer von Flys Galery stand Ike Clanton; auch er war blaß geworden. Wenige Yards gegenüber von Doc Holliday lehnte Billy Clanton mit verzerrtem, kalkigem Gesicht am Torpfeiler.

      Bill Claiborne, der etwas weiter zurück bei den Pferden gestanden hatte, wich bei dem Anblick der tödlich entschlossenen Männer im Krebsgang in die Tiefe des Corrals zurück, stolperte über ein herumliegendes Wagenrad, stürzte, raffte sich auf und verkroch sich hinter der Rückwand von Flys Galery, so daß er keinen der acht Männer mehr sehen konnte.

      Der ›große‹ Ike Clanton spürte zum erstenmal in seinem Leben, wie ihm sein ›Löwenherz‹ urplötzlich und unaufhaltsam aus der Verankerung zu rutschen schien. Er hätte sich verwünschen können, daß er die Earps zu diesem irrsinnigen Fight gezwungen hatte. Als er Wyatts Gesicht mit einem kurzen Blick streifte, stockte ihm der Atem, und als er in die eisigen Augen Doc Hollidays sah, schnürte es ihm die Kehle zu.

      Virgil Earp trat an den Eingang.

      Die beiden McLowerys wichen wie Schemen zurück auf die fünf Pferde zu, die an der Wand standen.

      »Hebt die Hände hoch, Männer«, gebot der Marshal von Tombstone mit rauher Stimme. »Hebt die Hände hoch, dann passiert absolut nichts. Wir können auf diesen Kampf verzichten, aber es muß endlich Ruhe und Ordnung im County herrschen. Also: Hände hoch!«

      »Sie sind unbewaffnet, Earp!« schrie Jonny Behan, der sich hinter der Vorbautreppe der City Hall verschanzt hatte.

      Langsam bewegten die Desperados die Hände.

      Es war die einzige, letzte Sekunde, in der der Wahnsinnsfight durch die Clantons selbst hätte abgewendet werden können. Im Gegenteil: Jeder von ihnen trug zwei Revolver, vorn tief über den Oberschenkeln.

      Und jetzt täuschten sie die Kapitulation vor, indem sie taten, als wollten sie die Hände heben.

      Es war der unselige Frank McLowery, der Teufel in der Clanton-Crew, der den Funken auf das Dynamitfaß überspringen ließ. Seine Rechte zuckte zum Revolver und riß die Waffe hoch.

      Und es war Wyatt Earp, der am raschesten reagierte. Gedankenschnell flog seine Linke zum Revolver. Der schwere Buntline Special röhrte auf, und fauchend sprang der Schuß den hinterhältigen Verbrecher an. Die Kugel traf den älteren McLowery wie ein Hammerschlag in die rechte Hüfte und ließ ihn zusammenzucken.

      Tom McLowery stieß in rasender Wut den Revolver auf Doc Holliday vor.

      Aber schon schlug ihm wie mit einem Donnerschlag ein Feuerhagel von gehacktem Blei aus dem traumhaft schnell hochgerissenen Schrotgewehr entgegen.

      Schwer in der rechten Brust getroffen taumelte der Outlaw gegen die Wand.

      Er währte eine Minute, eine einzige Minute nur – der Kampf im O.K. Corral und doch sollte sich von dem Sekundenbruchteil an, in dem Frank McLowery die unselige Bewegung zum Revolver machte, bis zum Ende des Kampfes das Echo von neunundzwanzig Schüssen an den Wänden des Corrals brechen.

      Und es geschah so unendlich viel in dieser einzigen Minute, daß es selbst von den Beteiligten kaum einer voll erfaßte.

      Frank McLowery schoß im Fallen Virgil Earp nieder, und Billy Clanton, der ebenfalls auf Virgil gefeuert hatte, wurde um den Bruchteil einer Sekunde vorher von der Ladung aus dem zweiten Lauf des Spielers getroffen.

      Und mitten in diesem fürchterlichen Furioso, in dieser Hölle von Detonationen, Pulverrauch und quellenden Schreien vollzog sich noch ein weiteres Drama. Fast unbemerkt: Ike Clanton, der große Ike Clanton, stand tatenlos da und starrte mit glasigen Augen auf den mörderlichen Fight, sah seinen Bruder und die McLowerys fallen und vermochte keine Hand zu rühren.

      Plötzlich warf er die Arme hoch und schrie etwas Unverständliches.

      Wyatt Earp brüllte ihn durch das Klatschen, Jaulen und Brüllen der Geschosse an.

      »Kämpfe oder verschwinde!«

      Aber Isaac Clanton, der König von Airzona, der größte Bandenführer, den der Westen je gekannt hatte, wandte sich um und rannte, heisere, hysterische Schreie ausstoßend, in die Tiefe und stürmte auf die Stallungen zu, durch die er hindurchhastete, um keuchend die Allenstreet zu erreichen.

      Aber noch war vorn im Corral die entsetzliche Minute nicht zu Ende.

      Frank McLowery schoß im Fallen noch auf den ebenfalls zusammenbrechenden Virgil Earp.

      Billy Clanton, selbst tödlich getroffen, riß, auf den Knien liegend, Morgan von den Beinen.

      Tom McLowery, vorn links an der Wand niederrutschend, feuerte auf Wyatt Earp, fehlte ihn, feuerte weiter und traf immer noch nicht.

      Wie Nebelschwaden lastete der Pulverrauch zwischen den Mauern des Corrals.

      Neunundzwanzig Schüsse knatterten СКАЧАТЬ