Название: Wyatt Earp Paket 2 – Western
Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Wyatt Earp Paket
isbn: 9783740953843
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Und wenn der Marshal so ein hervorragendes Pferd besaß, würde der Doktor todsicher kaum ein sehr viel schlechteres Tier reiten.
Zudem wäre es jetzt direkt auffällig gewesen, zu fliehen. Dann wäre dem Marshal ja alles klar gewesen.
Nein, er mußte warten, so hart und bitter es ihn auch ankam.
Die beiden kamen verhältnismäßig rasch näher.
Sie saßen auf Füchsen. Der eine Mann war mittelgroß, sehr hager, trug graues Tuchzeug und einen schwarzen Chikagohut.
Der andere war sehr groß, breitschultrig, hatte eine massige, ungeschlachte Figur, trug ein schreiendrotes Hemd und eine braune Cordjacke.
Mit zunehmender Erleichterung sah der Mann vom Westcreek ihnen entgegen. Es waren also nicht die beiden höllischen Dodger.
Aber es blieb die felsenfeste Überzeugung des Verbrechers, daß die beiden ihm folgen würden. Wie er Wyatt Earp kannte, würde er nicht zulassen, daß Hilgers so ohne weiteres gehängt wurde.
Die beiden Reiter waren jetzt herangekommen. Als Walker ihre Gesichter sah, erschrak er von neuem.
Welch ein Gesicht hatte der Hagere! Schmal, eingefallen, mit tief in den Höhlen liegenden wasserhellen, scheußlichen Augen. Der Mund war schmallippig wie ein Strich und an den Enden scharf nach unten gezogen, eng und niedrig die Stirn. Ein wahres Galgenvogelgesicht.
Der andere hatte ein volleres
dunkles Gesicht, eine lange fleischige Nase, aber ein Augenpaar, das von seltsam hochwachsenden Fleischwülsten von unten wie von oben eingeengt wurde. Diese Tatsache gab dem Blick dieses Menschen etwas Böses, Gemeines.
Und plötzlich fiel es dem West-creek Man wie Schuppen von den Augen. Er wußte auf einmal, wer diese beiden Männer waren. Hatte doch ausgerechnet Ben Hilgers, der jetzt in Dead West im Jail saß und auf seinen Richter wartete, eindeutig und laut genug von ihnen gesprochen.
So sehr der Gedanke den Sheriffsmörder anfangs erschrak, so gelegen kamen die beiden ihm doch andererseits. Denn er hatte jäh einen Gedanken, den er sofort in die Tat umsetzte.
»Hallo, Gents!« rief er den beiden feixend entgegen. »Ich bin euch entgegengeritten.«
Velo und Norton wechselten einen raschen Blick miteinander.
»Gewartet?« fragte der Holzfäller schließlich.
»Yeah«, log der Verbrecher weiter. »Ich habe auf euch gewartet.«
»Ach, und weshalb, wenn man fragen darf?« wollte Norton weiter wissen, wobei er sich mit dem rechten Ellenbogen auf den Sattelknauf stützte.
»Das will ich euch sagen.« Walker blickte sich vorsorglich um und tischte den beiden dann einen Song auf, der an Gemeinheit nichts mehr zu wünschen übrigließ.
»Ich weiß, daß Sie Jubal Norton sind. Und ich weiß auch, daß Ihr Begleiter Cass Velo ist. Well, ich habe hier auf sie beide gewartet. Mein Name ist Webster, Jerry Webster. Wir Websters stammen aus California. Seit anderthalb Jahrzehnten leben wir aber hier oben in den Bergen Colorados. Mein Großvater war schon Digger…«
Der Köder verfing sofort. »Was heißt schon? Sie sind also auch – Goldgräber?«
»Yeah, das heißt, ich war es, bis vor kurzer Zeit.«
»Was soll das heißen?«
»Nun, ich schuftete in meinen Claims und brachte eigentlich nicht viel zusammen. Bis vor kurzem, da stieß ich eines Abends völlig unvermutet auf eine Ader…«
Die Augen der beiden Tramps wurden groß wie Spiegeleier.
»Sprich weiter!« krächzte Velo mit einer wahren Grabesstimme.
»Well«, suchte der Sheriffsmörder sich umständlich zu geben, »ich stieß also auf die Ader und stellte zu meiner namenlosen Verwunderung fest, daß sie massiv war.«
Norton war rot angelaufen, und auch das bleiche Gesicht des Coltman war dunkel geworden.
»Dieser meiner Entdeckung konnte ich mich allerdings nicht lange freuen. Ich wurde plötzlich von zwei Diggerkids angegriffen.«
»Hatten die beiden denn etwas von deinem Fund bemerkt?« wollte Velo mit einer nicht zu überhörenden Gier in der Stimme wissen.
»Wahrscheinlich. Sie müssen mich beobachtet haben, denn ich kann es mir nicht anders erklären, daß sie sich auf einmal so hartnäckig an einen wildfremden, dreckigen Digger hingen.
Es gab eine fürchterliche Schießerei, bei der ich glücklicherweise unverletzt blieb, aber dann hatte der eine von ihnen eine Bullpeitsche gezogen. Nun – was der Lederriemen mir erzählt hatte, sehen Sie in meinem Gesicht.«
»Devil!« entfuhr es Norton, und er befeuchtete unentwegt mit der Zunge die Oberlippe.
»Und weiter?« krächzte Velo.
»Es kamen Indianer dazu.«
»Indianer?«
»Yeah – Arapahoes.«
Norton stieß einen Pfiff durch seine auseinanderstehenden Schneidezähne. »Ich dachte, diese Brut wäre endlich ausgerottet.«
»Leider noch immer nicht«, log Walker weiter. »Jedenfalls rettete mir das Auftauchen der Indsmen das Leben. Wir flohen alle drei. Und die Arapahoes blieben auf unserer Fährte bis fast hierher.«
»Weshalb bist du nicht nach Dead West geritten?« wollte Norton dann wissen.
»Das bin ich doch, Brother. Aber dann kam der große Regen…«
»Und? Wo sind die Diggerkids geblieben?«
»Sie waren auch in der Stadt. Ich habe sie gestern abend durch die Scheiben einer Bar gesehen. Die Höllenhunde saßen da und warteten den Regen ab – wie ich.«
»Und…?« knurrte Norton ungeduldig.
»Heute vormittag erzählte mir ein Pelztierjägre, Ben Hilgers hieß er…«
»Hilgers?« entfuhr es Norton. »Ist dieses alte Stinktier auch wieder hier? Well, das gibt ja heute abend eine Saufer…« Norton unterbrach sich selbst und sah Velo an.
Der warf den Kopf herrisch vor. »Sprich weiter, Mensch, laß dir doch die Würmer nicht einzeln aus der Nase ziehen!«
Walker nickte.
»Yeah, es war also so: Hilgers erzählte mir von euch beiden. Er sagte mir, daß ihr heute in die Stadt kommen würdet. Und daß ihr beide die einzigen Männer wärt, die es mit den Diggerkids aufnehmen könnten.«
Walker nahm den Hut ab und rieb sich über den Schädel. »Sie werden mir wieder auf den Fersen sein, das ist klar. Bei so einer Ader lassen solche Hunde СКАЧАТЬ