Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. страница 198

Название: Wyatt Earp Paket 2 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Paket

isbn: 9783740953843

isbn:

СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      Als er die Treppe zum Obergeschoß erreichte hatte, hörte er das leise unterdrückte Schluchzen von der Küchentür her.

      John Walker stand oben in dem Zimmer, in dem er seine Geldkiste stehen hatte. Er öffnete sie, steckte mehrere Bündel mit Geldscheinen in seine Taschen und ging mit schwerem dumpfem Schritt wieder hinunter.

      Wieder trat die Frau in den Flur. Sie sah, daß er seinen schwarzen Melbahut aufgesetzt hatte und seine Jacke vom Haken nahm.

      Als er schließlich an der Tür die Windchester aus dem Gewehrständer nahm, lief sie ihm nach.

      »John! Wo willst du hin?«

      »Ich muß ihm nach – versteh mich doch…«

      *

      Es regnete.

      Der Himmel hatte seine Schleusen geöffnet; es goß wie aus Kübeln. Von den Vorbaudächern rann es in silberweißen dicken Fäden herab. Und unten am Straßenrand hatte sich schon eine dunkle Rille von mehreren Inches Tiefe gebildet.

      Die Straße sah trübselig und öde aus. Überall standen die großen Lachen und spiegelten den verhangenen Himmel wider. Sulphur war eine der graubraunen Bergstädte, am Ende des großen Rio Blanco Plateaus gelegen, an einem Osthang, wo der Wind den Regen hart und erbarmungslos gegen die Häuser trieb.

      Von Westen her kam ein Reiter in die Mainstreet. Das Pferd stampfte durch die nasse Erde.

      Es war ein mittelgroßer Mann, der da im Sattel saß. Sein Gesicht war gebräunt, gutgeschnitten und regennaß. Sehr wach sahen die gelblichen, etwas zu weit auseinanderstehenden Augen zu den Häusern hinüber, suchten das schmutzige Dunkel der Vorbauten zu durchdringen, um durch den Regenschleier hindurch etwas erkennen zu können.

      Jerry Walker, der Mörder, hatte so viele Meilen zwischen sich und seinen Verfolger gebracht, daß er glaubte, sich hier eine Rast gönnen zu können.

      An einer Ecke entdeckte er einen Saloon. Obgleich es noch Nachmittag war, brannten im Schankraum schon die Lichter.

      Walker lenkte seinen Grauen an den Querholm und rutschte steif aus dem Sattel. Er warf die Zügelleinen mit einer schwerfälligen Bewegung über die Halfterstange und stieg auf den Vorbau.

      Die Nässe triefte nur so von ihm herunter.

      Der Mann trat an eines der Fenster heran, warf einen Blick durch die beschlagenen Scheiben und ging dann auf den Eingang zu.

      Die Tür der Schenke war mit buntem Papier beklebt, wie es in Colorado und in vielen anderen Staaten der kälteren Zonen üblich war.

      Durch ein winziges Loch konnte Walker in den Schankraum blicken. Er war voll besetzt. An der langen schmalen Theke drängten sich die Männer. Unter den drei Kerosinlampen lag eine weißlich-blaue Tabakwolke.

      Walker wischte sich den Regen aus dem Gesicht und öffnete die Tür.

      Das wilde unrhythmische Hämmern eines verstimmten Pianos, das er durch das Rauschen des Regens vor der Tür gar nicht gehört hatte, schlug ihm entgegen.

      Walker schloß einen Moment die Augen, um das Regenwasser daraus zu vertreiben.

      Dann blickte er zur Theke hinüber.

      Das erste, was er sah, war ein fünf-zackiger Stern aus gestanztem Silberblech.

      Walker wischte sich noch einmal durch die Augen, um festzustellen, ob er auch nicht etwa träumte. Nein, der Stern blieb. Und auch der Mann, an dessen Brust er befestigt war.

      Aber der Mann lehnte mit dem Rücken gegen die Theke und starrte zu den Tischen hinüber. Für die Tür hatte er keinen Blick.

      Es war ein junger Mann, fünfunddreißig vielleicht, mit frischem rotem Gesicht und hellen Augen.

      Jerry Walker ging zur Theke. Er quetschte sich sogar genau in die winzige Lücke, die zwischen dem Sheriff und einem anderen Mann an der Bordwand der Theke klaffte.

      »Einen Fire Point!« rief er dem Keeper zu.

      Auch der schwitzende knorrige Salooner sah nicht auf; er war zu beschäftigt.

      Und obgleich der rote Feuerpunkt, den der Fremde da bestellt hatte, nicht gerade ein Getränk war, das wie die anderen Sachen, Whisky und Brandy und Bier, laufend bestellt wurden, griff er mit einer mechanischen Geste hinter sich, angelte sich die dickglasige kleine vierkantige Flasche heran und goß ein kleines Glas bis zur Hälfte mit der rubinroten Flüssigkeit voll.

      Jerry Walker blickte einen Moment auf den funkelnden Spiegel, in dem ihm sein eigenes Gesicht winzig klein entgegenzitterte.

      Sein Gesicht, in einem blutroten Siegel!

      Und dann bemerkte er, daß der Mann neben ihm den Kopf gewandt hatte, der Mann mit dem Stern.

      »He, Mister, gibt’s da was Besonderes zu sehen in dem Glas?«

      Walker hob den Kopf und sah dem Sheriff ins Gesicht.

      »Ich weiß nicht. Sie müssen sich einen Fire Point bestellen, vielleicht sehen Sie es dann auch.«

      Joe Watson, der Sheriff von Sulphur, lachte und bleckte dabei sein großes weißes Gebiß.

      »All right, Jeff, gib mir auch einen Roten!«

      Als der Gesetzesmann sein Getränk hatte, hob er es an und starrte hinein.

      »He, ich sehe nichts weiter als mein dämliches Gesicht.«

      »Das ist verdammt wenig«, meinte Walker und kippte seinen Drink hinunter.

      Watson schoß ihm einen schnellen Blick zu und leerte dann auch sein Glas.

      »Wo kommen Sie her?«

      »Aus Tulsatown.«

      »Ah, aus der Ecke. Da haben Sie ja einen ordentlichen Ritt hinter sich, Mann. Schon ein Quartier gefunden?«

      »Nein.«

      »Verstehe, erst einen Blick in den roten Fire Point werfen, das ist wichtiger.« Watson lachte breit. »Hm, ich glaube, Jonny Carol hier hat noch ein Zimmer. Stimmt’s, Jonny?«

      Der Salooner warf den Kopf hoch, während er zwei Flaschen von der Theke wegräume. »Was gibt’s, Sheriff?«

      »Ich sagte, Sie haben doch noch ein Zimmer frei?«

      Der Salooner richtete seinen Blick nur für den Bruchteil einer Sekunde auf Jerry Walker.

      »Nein – alles besetzt.«

      Watson wandte sich um und sah Carol an. »Das ist doch nicht Ihr Ernst, Carol. Sie haben da oben drei Zimmer. Wer wohnt denn da drin?«

      »Sie sind besetzt«, entgegnete der Wirt knurrend, wandte sich ab und führte die Whiskyflasche blitzschnell über fünf nebeneinanderstehende Gläser.

      Watson wandte sich wieder um, stützte sich auf die Ellbogen und starrte grimmig zu den Spieltischen СКАЧАТЬ