Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Paket 2 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Paket

isbn: 9783740953843

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      »Geben?« Die Falte in der Stirn des Cowboys vertiefte sich noch. »Was soll ich geben?«

      »Du bist köstlich, Junge! Hihi! Er fragt, was er geben soll? Ist er nicht ein Goldstück, Jeff?«

      Jeff Criddy saß etwas schief im Sattel, rechts hinter seinem Boß. Er hatte ein vierkantiges böses Hundegesicht.

      Plötzlich änderte sich der Ton des Kinnbärtigen. »Sag ihm, was er geben soll, Jeff!«

      Criddy richtete sich auf und lehnte sich nach vorn. Während er beide Hände aufs Sattelhorn stützte, sagte er mit näselnder Stimme: »Pro Mann zwanzig, pro Gaul fünf.«

      »Macht fünfundzwanzig«, meinte der Boß. »Und so billig willst du ihn ziehen lassen, Jeff? Das kann doch nicht dein Ernst sein. Der Junge sieht gesund aus und ist noch jung. Er wird die paar Bucks leichter wieder anschaffen als ein Knabe wie ich mit

      fünfzig Lenzen auf dem Buckel. Sagen wir also fünfunddreißig.«

      John Elliot hatte kein Wort begriffen.

      »Na, Boy, wie steht’s damit?«

      Da hatte der Junge aus Nevada, der ausgezogen war, seine schnelle Revolverhand im goldenen Teil des Westens zu erproben, plötzlich seinen Colt in der Hand.

      »Tut mir leid, Alter, aber ich kapiere dich nicht. Solltest du aber Verlangen danach haben, eine oder auch mehrere Stücke glühenden Bleis in deinen mageren Rippen zu verspüren, so sprich dich ruhig deutlicher aus.«

      Verdutzt starrten die Männer auf den Revolver in der Hand des Cowboys. Sie dachten in diesem Augenblick alle das gleiche: Offensichtlich ist der Boß da an den Falschen geraten.

      Aber der ziegenbärtige Grenzgeldjäger Hoster Flavius dachte nicht daran, seinen Beruf so rasch zu wechseln.

      »Siehst du, Junge, das gefällt mir«, meinte er, »du hast eine rasche Auffassungsgabe. Das ist eine Menge wert. Aber nicht genug. Siehst du, ich habe noch sechs Boys hinter mir. Well, du kannst vielleicht einen oder vielleicht sogar zwei von ihnen aus dem Sattel bringen, aber dann haben sie dich doch. Sie sind ja zu sechs.«

      Sich selbst ließ der gerissene Mann ganz aus dem Spiel.

      Aber so schaffte er den Weidemann aus Nevada nicht, der auf seinem Ritt nach Süden schon zwei Tote hinter sich gelassen hatte.

      »Das ist eine schlechte Rechnung, Alter. Du bist der erste, den ich aus dem Sattel hebe. Und um ganz sicher zu gehen, werde ich gleich zwei Kugeln für dich opfern. Ich habe einen ziemlich schnellen Finger. Jeff ist der zweite, und dann werde ich… Na, ich will den dritten und vierten Mann noch nicht bezeichnen. Ihr glaubt doch nicht im Ernst, daß ich etwas für einen Banditentrupp übrig habe.«

      »Banditen?« verwahrte sich Flavius. »Sie sehen das erheblich falsch, Mister. Wir sind doch keine Banditen.«

      »So, was seid ihr denn?«

      »Wir bewachen die Grenze. Und jeder, der hinübergeht, hat eine Art Grenzgeld zu zahlen. Haben Sie noch nichts davon gehört?«

      »Nein – und ich möchte es auch keinem Grenzgeldkassierer raten, mir noch einmal etwas davon zu erzählen.«

      Flavius versucht es von der anderen Seite her. »Für einen Weidereiter sind Sie aber verdammt schnell mit dem Colt zur Hand, Junge.«

      »Meine Sache.«

      Flavius legte den Kopf auf die Seite.

      »Suchen Sie vielleicht einen einträglichen Job, Mister?«

      »Bei Ihnen etwa?«

      »Was gibt es da zu feixen, Mister? Bin ich Ihnen vielleicht nicht gut genug?«

      Jetzt mußte der Cowboy denn doch lachen.

      »Sie sind ein Bandit, Mister – daran ist nichts zu deuteln. Und jetzt gebe ich Ihnen einen Rat. Sehen Sie zu, daß Sie mit Ihrem Verein möglichst schnell aus meiner Nähe kommen. Ich bin ein verdammt ungemütlicher Bursche. Sie sehen es schon daran, daß ich allein reite…«

      »Ja, das ist mir auch schon aufgefallen«, suchte Flavius Zeit zu gewinnen. »Aber ich glaube, daß ich Ihnen helfen könnte, Mister.«

      »Ach, machen Sie doch Schluß mit Ihrem Song. Da gibt es ganz andere Leute, die einem wirklich helfen.«

      »So, wie sehen die denn aus?«

      »Jedenfalls anders als Sie, Mister. Ich habe einen Mann auf meinem Ritt dreimal getroffen. Und jedesmal, wenn er aufkreuzte, saß ich irgendwie in der Tinte. Und immer hat er mich rausgehauen.«

      »Komischer Heiliger.«

      »Yeah, und jetzt möchte ich weiter, Mister.«

      Flavius fuhr sich mit dem Mittelfinger durch den Hemdkragen.

      »Leider ist das nicht zu machen, Mister. Es ist unser Beruf, das Grenzgeld zu kassieren, und davon können wir nicht so ohne weiteres ab…«

      Hoster Flavius unterbrach sich selbst. Ein polterndes dröhnendes Geräusch ließ ihn hochschrecken. Er sah sich um und sah, was auch die anderen sahen: Vor einer wahren Staubfontäne her rollte die Overland heran.

      »Verdammt!« stieß Flavius durch die Zähne. »Well, dann ein andermal, Mister.«

      Er hob den Arm, und die wilde Schar stob davon.

      John Elliot wußte nicht, welchem Geschick er da entgangen war. So leutselig und gar humorvoll dieser Hoster Flavius sich auch gegeben hatte, so gefährlich und rücksichtslos war er. Der Cowboy Elliot wäre nicht der erste Reiter gewesen, den er aus dem Sattel geschossen hätte…

      Elliot sah sich um. Die Kutsche kam heran.

      Der Driver riß die Zügel zurück.

      Eine Staubwolke stieg hoch und hüllte alles auf zehn bis fünfzehn Yards hin ein. Als sie sich gesenkt hatte, hörte der Nevadamann die krächzende Stimme des Overlandkutschers.

      »He, Mister, da haben Sie Glück gehabt. Die Burschen, die da drüben davonpreschen, sind nicht zu verachten. Ich wette, daß es Hoster Flavius und seine Halunken waren. Grenzgeldjäger, Banditen, Mörder!«

      Elliot hatte seinen Revolver ins Halfter geschoben. Leider begriff er nicht, wie gefährlich die Grenzgeldjäger wirklich waren.

      »Bleiben Sie lieber bis Short Creek neben dem Wagen!«

      So kam der Cowboy ungeschoren über die Grenze nach Arizona. In Short Creek setzte er seinen Ritt allein weiter fort.

      Längst schon hatte er den Rat seines Retters vergessen, die Wheeler Ranch aufzusuchen, als er plötzlich an einem rostigen Weidezaun ein Schild mit der von Wind und Wetter halbverwaschenen Aufschrift: WHEELER RANCH entdeckte.

      Er hielt an und sah über die Weide. Es war besseres Land als jenes, aus dem er gekommen war. Das Gras stand höher und saftiger. Hier konnte eine dreimal so große Herde, wie der Nevada Rancher Jeff Miller sie besaß, leben.

      John СКАЧАТЬ