Название: Wyatt Earp Paket 2 – Western
Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Wyatt Earp Paket
isbn: 9783740953843
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Wie ein Stier hatte der Cowboy sich zu ihm durchgeboxt, hieb ihm den Revolverkolben auf den Unterarm, packte das Gelenk und zerrte es hoch. Dann hatte er die Karte in der Hand.
»Hier, Leute, Kreuz As. Der Mann ist ein Betrüger!«
Aber diesmal gab es keinen Sheriff.
Der professionelle Gambler Jonas Hillay hatte ein ganzes Quintett von Helfern bei sich. Den Mann mit der Eisenstange hatte Elliot ausgeschaltet, aber dafür drangen die vier anderen Helfer des Gamblers auf ihn ein.
John Elliot war zu schwach, zu ausgemergelt und zu gehandicapt, durch den schweren Schlag auf die Schulter, als daß er auch nur die Spur einer Chance gegen die vier ›Kartenritter‹ gehabt hätte.
Schwerste Faustschläge warfen ihn hin und her, schleuderten ihn gegen ein Fenster, so daß er schwerbespickt zurücktaumelte, in einen Fußtritt lief und von einem weiteren Schlag in die Knie geworfen wurde.
»Verdammter Tramp!« brüllte der Gambler. »Hat der Hund alles verloren und bezichtigt mich des Falschpiels. Macht ihn fertig, Boys.«
Wieder droschen die vier Rowdies auf den unseligen Nevadamann ein.
Der Cowboy John Elliot war ganz sicher nicht aus einem weichen Holz geschnitzt. Aber unter den prasselnden Hieben knickte er doch in sich zusammen.
Instinktiv hob er noch die Hände über den Schädel und suchte sich einem der Angreifer nach vorn in die Schienbeine zu werfen, als er ganz plötzlich und unerwartet Luft bekam.
Ein Fremder hatte draußen Halt gemacht, den Tumult gehört und war an die Saloontür gekommen. Mit einem raschen Blick übersah er die Szene und handelte augenblicklich.
Wie von Titanenfäusten gepackt flogen zwei der Gambler Boys zur Seite. Der dritte, der den neuen Gegner anspringen wollte, fiel unter einem harten Handkantenschlag, und den vierten warf ein langer Jab so hart neben das Fenster, daß er mit dem zertrümmerten Rahmen hinaus auf den Vorbau stürzte.
Völlig verdutzt sah Jonas Hillay seine Helfer plötzlich am Boden liegen. Da zuckte seine Rechte zur Westentasche, krallte den Lauf seines Derringers und riß die Waffe heraus.
Aber gedankenschnell flog in die linke Hand des Fremden ein großer Revolver, der von der Hüfte des Mannes her aufbrüllte.
Die Kugel stieß Hillay den Derringer aus der Hand.
Und der Gambler Boy, den der Fremde vorhin zur Seite geworfen hatte, und der jetzt halb hinter ihm plötzlich wie ein Gespenst hochfederte, bekam den sechskantigen Lauf des schweren Revolvers vor die Stirn.
Und dann hatte der Fremde auch in der Rechten noch einen Revolver.
»Steh auf, Cowboy. Es gibt Arbeit für dich.«
Elliot, der wie durch einen Schleier hindurch nur die Beine der Männer gesehen hatte, hob langsam den Kopf und riß die Augen weit auf.
Heavens! Das konnte doch nicht wahr sein. Wie durch Nebelschwaden sah er die hochgewachsene Gestalt des Fremden aus dem Goshute Valley vor sich…
Wie von Zauberhand gezogen kam er wieder auf die Beine.
»Sie?« stammelte er.
Wyatt Earp sah ihn nicht an. Er behielt Hillay und die anderen im Auge.
»Nimm den Boys die Eisen weg, Cowboy.«
Elliot kam dieser Aufforderung nach, und als er die Waffen der Banditen eingesammelt hatte, gebot der Marshal ihm: »Und jetzt nimmst du dem Spieler den Cloverleaf aus der linken Jackentasche.«
Die Männer im Saloon waren blaß vor Verwunderung, als Elliot dem Gambler tatsächlich einen Revolver des von dem Fremden bezeichneten Fabrikats aus der Jacke zog.
Wyatt Earp rief dem Salooner zu: »Holen Sie den Sheriff!«
In diesem Augenblick richtete sich der Mann, der durch das Fenster gestürzt war, auf. Er war gerade aus seiner Benommenheit zu sich gekommen und hatte das Wort ›Sheriff‹ gehört.
Der Missourier richtete den Bunt-line Special auf ihn, ohne die anderen aus den Augen zu lassen.
»Bleib ganz ruhig stehen, Amigo, sonst brauchst du einen Sarg.«
Der Salooner rannte hinaus. Und wenige Minuten später kam er mit dem Sheriff zurück.
Hillay und seine Helfershelfer wurden dahin gebracht, wo schon der Kreole mit seinem Partner saß.
Wyatt Earp hatte die Schenke verlassen. Er machte sein Pferd in dem Augenblick vom Zügelholm los, als Elliot aus der Schenke kam.
»Wo wollen Sie eigentlich hin, Mister?« rief er dem Marshal zu.
»Siehst du, Cowboy, das wollte ich dich auch schon lange fragen.«
»Ich will nach Arizona.«
»Dann einen guten Ritt, Amigo. Und wenn ich dir einen Rat geben darf, bleib aus den Spielsaloons weg. Da paßt du nicht hin. Drüben hinter der Grenze beginnt ein schönes Land. Es ist bestes Weidegras, das sich bis hinunter an die Hurrikane Hills zieht. Gleich am Antilope Creek ist Frank Wheelers Ranch. Er kann sicher noch einen guten Cowboy gebrauchen. Vor allem einen Mann, der was von Pferden versteht. Und Leute aus Nevada verstehen ja etwas von Pferden.«
John Elliot sah den Fremden an, der ihn fast um Haupteslänge überragte.
»Yeah«, sagte er nur, »kann sein.«
Wyatt Earp zog sich in den Sattel.
»So long, Cowboy. Vielleicht sehen wir uns einmal wieder. Und vergessen Sie es nicht: Wheelers Ranch am Antilope Creek.«
*
Elliot ritt noch am gleichen Abend, nachdem er sich gestärkt und Proviant eingekauft hatte, weiter.
Am nächsten Spätnachmittag leuchteten am südöstlichen Horizont die Zinnen der Vermillon Cliffs über die Savanne.
Das Landschaftsbild änderte sich mehr und mehr. Buschgruppen tauchten auf, Hügelzüge, kleine Bergkuppen, Täler und Waldungen belebten das Bild.
Und plötzlich tauchte aus einer Talsenke ein Reitertrupp vor ihm auf. Sieben Männer.
Je näher sie kamen, desto unbehaglicher wurde Elliot zumute. Es waren hartgesichtige Burschen mit staubigen Hüten und Anzügen.
Voran ritt ein kleiner spitzgesichtiger Mensch mit Luchsaugen und Knebelbart. Er hatte einen breitrandigen Quäkerhut auf, trug einen schwarzen langschößigen Rock und eine gestreifte Hose. Er hatte sogar ein weißes Hemd und eine grünseidene Krawatte an.
Der Trupp hielt vor dem einzelnen Reiter an. Der Zwickelbart legte den Kopf auf die Seite und grinste.
»Hallo, Mister, wo kommen wir denn her?«
Elliot hatte die steile Falte zwischen den Brauen stehen.
»Aus Nevada – und ihr?«
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