Название: Wyatt Earp Paket 2 – Western
Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Wyatt Earp Paket
isbn: 9783740953843
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»Ich suche keinen Job.«
»Er wird gut bezahlt.«
»Trotzdem…«
Philby lächelte wieder sein süffisantes Lächeln.
»Ich bin Ole Philby. Wenn Sie länger in der Gegend wären, hätten Sie schon von mir gehört.«
»Es ist mir völlig einerlei, wer Sie sind, Mister. Lassen Sie mich zufrieden.«
»Schade. Sie hätten sich mein Angebot wenigstens anhören sollen.«
Da mischte sich der Salooner ein.
»Yeah, Stranger, Mister Philby hat recht. Ihm gehört das große Sägewerk am Ende der Stadt. Wenn einer einen Job zu vergeben hat, dann er. Und ich höre immer wieder, daß man bei Philby gut verdient.«
Elliot starrte verbissen vor sich hin. Nein, er hatte weiß Gott nicht die Absicht, in einer Sägemühle zu arbeiten. Aber wenn es von hier nach Tomb-
stone hinunter über sechshundert Meilen waren, dann brauchte er Geld. Mehr Geld, als er besaß.
Daß knapp vierzig Meilen von hier eine alte Frau seinetwegen an Kummer gestorben war, hatte er fast vergessen. Aber die Arbeit in einer Sägemühle war weit schlimmer als das Weidereiterhandwerk.
»Ich werde es mir überlegen.«
Ole Philby strich sich schmunzelnd über den Schnurrbart.
»Na also, Sie kommen noch zur Vernunft. Ich wußte es ja. Mit den jungen Kälbern muß man nur Geduld haben.«
Aus den Augen Elliots schoß ein Blitz.
»Wenn Sie irgend etwas mit mir vorhaben, dann drücken Sie sich klarer aus. Ich liebe kein Gerede um den heißen Brei herum.«
Philby blickte amüsiert in das Gesicht des Cowboys.
»Sie gefallen mir, Mann. Wie heißen Sie?«
»Elliot«, kam es mürrisch zurück.
»Nur Elliot?«
»John Elliot.«
»Well, Jonny«, meinte Philby und reichte dem Weidereiter die Hand. »Ich bin ein alter Fuchs. Ich habe sofort erkannt, auf welchem Trail Sie reiten…«
»Auf welchem Trail reite ich denn?«
»Sie suchen irgend etwas. Da dachte ich mir, der Junge sucht einen Job. Auf jeden Fall braucht er einen Job. Einen guten Job.«
Eine Stunde später saßen sie im Büro der Sägemühle.
Der Betrieb hatte schon Feierabend gemacht. Und es war still in dem zweigeschossigen hohen Haus. So still, daß der Cowboy sich darüber wunderte.
Elliot, der kein Freund vom langen Herumreden war, meinte: »Raus mit der Sprache, Philby. Um was für einen Job handelt es sich. Was springt dabei heraus?«
Philby ließ sich auf der Tischkante vor dem Cowboy nieder.
»Sie brauchen doch Geld, Jonny.«
»Natürlich, wer braucht kein Geld?«
»Der Job, den ich Ihnen zu bieten habe, bringt Ihnen mehr Bucks ein, als Sie ein ganzes Jahr auf der Weide gemacht haben, Junge.«
Elliot schickte ihm einen mißtrauischen Blick zu.
Da meinte Philby: »Ich habe Sie tatsächlich beobachtet, vorhin vorm Railway-Saloon. Sie haben eine verdammt schnelle Hand, Elliot. Viel zu schnell für einen Cowboy.«
»Was wollen Sie eigentlich, Philby?«
Der Sägewerkbesitzer ließ sich jetzt in einem Sessel nieder. »Well, ich will mit offenen Karten spielen, Elliot. Aber vorher möchte ich Ihnen noch sagen, daß Sie keine Chance haben werden, irgendwelches Kapital aus dem zu schlagen, was ich Ihnen jetzt sage – wenn Sie nicht mitmachen wollen.«
Mitmachen wollen? Jetzt fiel auch in dem etwas primitiven Hirn des Cowboys die Klappe. Aber er schwieg.
»Es ist eine verdammt mühselige Geschichte, Holz an den Mann zu bringen. Erst muß man es kaufen, und dann verarbeiten, und dann muß man wieder jemanden suchen, der es kauft. Das ist ziemlich anstrengend, Elliot. Ich habe mir die Sache durch den Kopf gehen lassen. Es gibt eine Möglichkeit, die Geschichte erheblich zu beschleunigen.
Vierunddreißig Meilen von hier gibt es eine andere Sägemühle. Der Mann ist eines Tages auf den dummen Gedanken gekommen, die fertigen Bretter in die Städte zu liefern. Auch hierher liefert er. Sie müssen zugeben, daß das unfair ist, weil er mir das Geschäft kaputt macht.«
»Unfair?« knurrte der Cowboy. »Weshalb denn? Er kann seine Bretter doch verkaufen, wo er will. Und wenn Ihr Holz gut ist, werden Sie höchstwahrscheinlich hier in der Stadt genug finden, die es kaufen.«
Philby kniff ein Auge zu.
»Sie sehen das nicht richtig, Junge. McPherson verkauft die Bretter zu einem erheblich niedrigeren Preis, wie ich sie verkaufen kann.«
Das war eine Lüge. Die Sache lag ganz einfach so, daß der Holzhändler Ole Philby gar nicht daran dachte, ernsthaft zu arbeiten.
Er hatte im Gegenteil nicht mehr und nicht weniger vor, als einen Überfall auf den Brettertransport. Und dieser junge Bursche sollte ihm dabei helfen.
Als der Cowboy erfuhr, was Philby also tatsächlich von ihm wollte, nahm er seinen Hut und ging zur Tür.
»Tut mir leid, Mister Philby. Das ist kein Job für mich. Ich habe keine Erfahrung darin. Und dreihundert Bucks, die Sie mir dafür geboten haben, entsprechen keineswegs einem Jahresverdienst eines Cowboys.«
Damit wollte er zur Tür.
Das knackende Geräusch eines Revolverhahns ließ ihn stehenbleiben.
Ganz langsam wandte er sich um.
Ole Philby hatte sich erhoben und hielt in der Rechten einen gespannten Colt vom Modell Peacemaker.
»Nicht so hitzig, Junge. Ich sagte dir doch, daß du keine Chance haben würdest, Kapital aus der Gechichte zu schlagen. Das ist eben dein Risiko.«
»Was soll das heißen, Philby?«
»Daß ich dich jetzt über den Haufen schießen werde, Cowboy, und dem Sheriff dann die betrübliche Mitteilung machen muß, daß du hier einen Überfall auf mich starten wolltest. Ich habe also dann in reiner Notwehr gehandelt. Wie du vorhin vor der Schenke.«
»Sie sind ein ganz verdammter Erpresser, Philby«, keuchte der Bursche. »Sie verlangen von mir, daß ich die zwei Fuhrleute niederschieße, damit Sie in den Besitz einer Doppelladung Bretter kommen.
Sie können mir nichts vormachen. Ich weiß ziemlich genau, was Holz wert ist und kostet. Die beiden großen Wagenladungen bringen Ihnen mehrere tausend Bucks ein. Und mich СКАЧАТЬ