Название: Wyatt Earp Paket 2 – Western
Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Wyatt Earp Paket
isbn: 9783740953843
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Ike lief dunkelrot an vor Zorn. Er brauchte all seine Nervenkraft, um sich zu beherrschen und nicht zum Colt zu greifen, wie er es bei solchen Anlässen gewohnt war.
»Du hast einen meiner Leute um tausend Dollar betrogen, Short. Wir können die Sache noch friedlich abmachen. Spuck die Bucks aus – und wir gehen auseinander.«
Hell schallte das Lachen des Riesen über die Allenstreet. »Du bist anscheinend ein Scherzbold, Clanton. Wo und wann habe ich einen deiner Boys auch nur um einen Cent betrogen?«
»Stell dich nicht dümmer als du bist, Short. Rück die Bucks raus, sonst kracht’s!«
»Wie du meinst, Clanton. Hoffentlich sind deine Brüder darüber instruiert, wo du begraben sein möchtest.«
Ike biß die Lippen zusammen. Dann preßte er heiser hervor: »Du nimmst das Maul ziemlich voll, Tex! Wenn ich will, blasen dich meine Männer in einer Sekunde aus.«
»Es ist ein guter Gedanke für mich, Ike, zusammen mit dir zur Hölle zu fahren!« erwiderte der Abenteurer gelassen.
Ike brüllte: »Du bildest dir doch nicht ein, daß du auch nur den Schimmer einer Chance gegen uns fünf Männer hast?«
»Männer?« kam es plötzlich von den Lippen des Texaners. »Wenn du die Gestalten da neben dir Männer nennst, tust du mir leid!«
»Dreckiger Tex – ich…«
In der rechten Faust des Texaners blinkte der Revolver. »Du mußt dir unbedingt deine Worte besser überlegen, Clanton, sonst ist unsere Unterhaltung gleich zu Ende.«
Der Revolver flog wieder in den Lederschuh zurück.
Ike schluckte vor Wut. »Wir sind schon mit anderen Burschen fertig geworden, Short.«
»Sicher. Wenn man so mutig ist wie du und sich vier Männer mitbringt, weitere drei an der Vorbauecke stehen läßt, für alle Fälle, dann muß man schon einen Mann vor sich haben, wenn man trotzdem Pech haben will.«
»Ah – und du bildest dir ein, daß wir Pech haben?«
»Wir? Hm, du auf jeden Fall. Und du kannst mir jetzt sagen, wen du gern mit auf die lange Reise nehmen möchtest. Schätze, das Käsegesicht da drüben, das seine rechte Pfote viel besser etwas vom Colt wegnehmen würde, ist dein Bruder. Er wird mitreisen. Und wenn du deinen Freund Frank McLowery mitnehmen möchtest, ist mir das auch recht. Vielleicht schicke ich den Burschen da mit dem hübschen Brotmesser auch noch mit dir auf die Fahrt. In der Hölle gibt’s dann Gesellschaftsermäßigung für euch. Vielleicht tröstet dich das.«
Die Clantons waren so verdutzt, daß sie im Augenblick nicht wußten, was sie sagen sollten.
Frank McLowery, der Intelligenteste der Bande, fauchte. »Gib das Zeichen, Ike. Wir durchsieben den Kerl!«
Phin war blaß geworden. Er warf einen raschen Blick zu seinem Bruder hinüber.
Frank Stilwells Gesicht war kalkig.
Auch Curly Bill hatte etwas von seiner dunklen Hauttönung eingebüßt.
Und der Bandenchief Isaac Clanton mußte pötzlich daran denken, daß man sich die tollsten Dinge von diesem Luke Short erzählte. Er erinnerte ihn plötzlich an Wyatt Earp und an den vertrackten Doc Holliday. Er hatte irgendwie von beiden etwas. Von Wyatt Earp die Haltung und von Doc Holliday die Kälte und den Spott.
Heavens, vielleicht schoß der Bursche so schnell wie die beiden Dodger!
Ike schnarrte heiser. »Es ist dir also einerlei, wenn du in einer Minute hier tot im Straßenstaub liegst, Short?«
»Dir scheint es ja auch einerlei zu sein, Clanton.«
»Ich kann überleben!«
»Ausgeschlossen. Meine erste Kugel fährt in deine Brust, Amigo. Und sei ganz sicher: Die kann ich immer abgeben. Ich garantiere dir sogar drei Schüsse. Wenn ich eine gute Minute erwische, sind es sogar vier oder fünf.«
»Großmaul!«
»Gib das Zeichen!« krächzte Frank McLowery.
»All right!«
Da sprang ein Mann vom Vorbau.
John Clum.
»Ike! Was soll das. Sie sind kaum eine halbe Stunde in der Stadt und müssen wieder einen Feuerzauber loslassen. Es ist eine ganz unfaire Partie: fünf Männer gegen einen!«
»Er ist Luke Short!« rief der Bandenführer, ohne in diesem Augenblick daran zu denken, welche Blöße er sich mit diesem Satz gab.
»Und…? Luke Short! Er ist ein einzelner Mann, wie Virgil Earp ein einzelner Mann war!«
»Gib dich nicht mit dem Zeitungsschmierer ab!« hetzte Frank McLowery.
»Well, Luke Short!« schrie Ike wieder. »Es geht los!«
Phin zog den Colt.
In den Schuß hinein bellte der Revolver des Texaners und riß dem zweiten Clanton Brother den Colt aus der Hand.
Den zweiten Schuß hatte Billy Claiborne unfairerweise oben vom Vorbau abgegeben.
Der Texaner erwischte auch ihn.
Und als die anderen Revolver losgehen wollten, hämmerte ein brüllendes Stakkato von schweren Revolverschüssen dicht hinter Luke Short über die im Dämmerlicht liegende Straße.
Frank McLowery, Ike Clanton und Curly Bill hatten keine Waffen mehr in den Händen. Frank Stilwell wurde durch eine weitere Kugel entwaffnet. Die anderen standen wie erstarrt da.
Langsam wandte der Texaner den Kopf.
Wenige Yards hinter ihm an der Vorbaukante, stand ein Mann. Hochgewachsen, dunkel, im schwarzen Anzug.
Er hielt in der linken Faust einen überlangen sechskantigen Revolver. In der rechten einen kurzen Fünfundvierziger.
Luke Short stieß ein dröhnendes Lachen aus. »All thousand devils! Wyatt Earp! Ausgerechnet Sie müssen die schöne Höllenfahrt abbremsen!«
Langsam kam der Dodger Marshal vom Vorbau herunter. Er ging noch vier Schrittte an dem Texaner vorbei und blieb furchtlos vor Ike Clanton und den andern stehen. »Hallo, Ike!«
Der Bandenführer starrte den Marshal aus flimmernden Augen an.
»Wyatt Earp!« fauchte der Desperado. »Well, Sie haben ihn herausgehauen, aber…«
»Was aber!?« donnerte ihn der Marshal an. »Pack deine Bleispritze, Isaac Clanton, pack deinen Bruder und deine anderen Halunken, und sieh zu, daß du in den Sattel kommst!«
Metallen dröhnten die Worte über die Straße und schnitten den Outlaws in die Nerven.
Ike СКАЧАТЬ