Wyatt Earp Staffel 11 – Western. William Mark D.
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Staffel 11 – Western - William Mark D. страница 53

Название: Wyatt Earp Staffel 11 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783740958466

isbn:

СКАЧАТЬ Kugel traf Darridge, als er gerade das drittemal den Ladebügel durchgerissen hatte, stieß ihn zurück und ließ das Gewehr aus seinen Händen gleiten.

      Er preßte die Linke an die getroffene Schulter.

      »Elender Wolf!« röhrte der Verbrecher. »Zweimal hast du mich jetzt gestoppt! Aber es hilft dir nichts! Der Boß bringt dich doch zu Fall.«

      Keuchend kauerte der Missourier zwischen dem schroffen Gestein, den rauchenden Revolver in der rechten Faust. Er zog sich am Fels hoch und humpelte vorwärts. Seine Augen suchten unauffällig nach dem Ausgang des Stollens.

      Und er fand ihn auch! Drüben, unweit von der Felsnase gähnte ein schmaler schwarzer Spalt im Gestein.

      Hier endete also der Schacht, der drüben auf der Ranch hinterm Brothaus begann.

      Wyatt lehnte sich gegen einen riesigen Felsbrocken und rang nach Atem.

      »Steh auf, Darridge!«

      Mit wutverzerrtem Gesicht richtete sich der Bandit auf.

      »Los, pack das Gewehr am Lauf und komm her!«

      Nur zögernd folgte der Mann dieser Aufforderung.

      Wyatt nahm das Gewehr und stützte sich mit der Rechten darauf, während er den Colt in die Linke nahm.

      »So, Darridge, und nun kannst du zur Ranch zurücklaufen. Ich möchte bloß wissen, wie du aus der Höhle am Backhaus herausgekommen bist und so rasch hierhergefunden hast!«

      Damit wollte er den Banditen in Sicherheit wiegen, was das Geheimnis des Stollens anbetraf.

      »Verschwinde und bestelle deinem Boß einen Gruß von mir. Wenn wir uns wiedersehen, geht’s euch allen hier an den Kragen!«

      Darridge trollte sich davon.

      Wenige Minuten später setzte der Marshal seinen Ritt fort.

      Er blickte nach Norden und überlegte, daß er die Stadt trotz des mittelmäßigen Pferdes noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen konnte.

      Bei jedem Schritt des Tieres wurde er jedoch so schwer durchgeschüttelt, daß er den Ritt fast noch schlimmer als die Schaukelei in dem Planwagen empfand. Da konnte man wieder einmal sehen, wieviel doch ein gutes Pferd ausmachte und wie es einen doch den Ritt erleichterte.

      Der Graue war ein starker und auch williger Bursche, aber sein Gang erwies sich als eine Qual für einen zerschundenen Mann, wie es der Marshal nach den durchstandenen Strapazen jetzt war.

      Hätte Wyatt seinen windschnellen Falben gehabt, wäre er vielleicht noch vor Einbruch der Dunkelheit und unversehrt nach Tombstone gekommen, wer weiß. Das edle Tier hatte ihn jedenfalls schon aus so mancher Gefahr herausgetragen.

      Etwa sieben Meilen oder etwas mehr hatte er hinter sich gebracht, als er sich mitten in einem Feld hoher Kaktusstauden befand.

      Der Mann im Sattel ritt nicht eben sorglos durch diesen Stachelhain, denn zu viele Dinge waren gerade in diesen Menschenfallen – wie sie im Volksmund genannt wurden – geschehen. Der Überfallene, der diese Kaktusfelder nicht genau kannte, war nicht in der Lage zu fliehen, wenn vor ihm und hinter ihm ein Mann den Weg versperrte. Die Tramps benötigten also praktisch nur zwei Mann, um sogar einem größeren Trupp einen mörderischen Hinterhalt legen zu können.

      Die Overlandstraße führte anderthalb Meilen weiter östlich vorbei, aber der Marshal war dem Weg gefolgt, da er ihn auf geraderem Kurs nordwärts brachte, und weil jede Meile, die er einsparen konnte, einsparte!

      Halbtot und stocksteif wie ein Comanche saß der eisenharte Marshal im Sattel.

      Zu anderer Zeit hätte er das Kaktusfeld bestimmt umritten. Aber da es sich sehr weit nach Osten wie auch nach Westen hinüberzog, hatte er sich entschlossen, auf dem schmalen Weg zu bleiben, der mitten durch die Kakteen führte.

      Weshalb sollten gerade heute Wegelagerer zwischen den stacheligen Stauden lauern? Und weshalb gerade auf ihn, der doch an diesem Tag schon so vieles hatte durchstehen müssen?

      Tief über die schwarze Mähne des grauen Hengstes geneigt, trabte er den gewundenen Pfad entlang, auf dem sich seine Postkutsche nur noch mit Mühe hätte vorwärtsbewegen können, so eng standen die graugrünen Stauden am Weg.

      Irgendwo im Innern des Missouriers war plötzlich das unerklärliche Gefühl, das ihn schon so oft in seinem abenteuerlichen Leben vor nahen Gefahren gewarnt hatte. Schon als jungem Burschen war es ihm oben in Monmouth (Illinois) passiert, daß er plötzlich bei einem nächtlichen Ritt durch die Prärie sein Pferd anhielt und dem neben ihm reitenden Vater in die Zügel fiel.

      »Ich weiß nicht, Vater«, hatte er auf die zornige Frage des Vaters, was das bedeuten sollte, erwidert, »da vor uns ist etwas…« Sie kehrten beide um. Wegelagerer waren da. Colonel Earp, Wyatts Vater, durchsuchte das Gelände noch im Morgengrauen mit mehreren Freunden und entdeckte eine gefährliche Wegfalle, von Tramps gestellt; nur etwa hundert Yard von der Stelle entfernt, an der der junge Wyatt angehalten hatte. Viele Male hatte der unheimliche Mahner in seiner Brust ihn vor Gefahren gewarnt.

      Es war ein Gefühl wie ein Schmerz.

      Sofort hielt Wyatt jetzt den Grauen an, zog ihn vom Weg und glitt aus dem Sattel.

      Da hörte er vielleicht sechzig oder siebzig Yard vor sich auf dem Pfad die Wutschreie mehrerer Männer.

      »Er ist abgebogen!« schrie eine bärenhafte Stimme. »Der Hund muß Lunte gerochen haben! Los, er ist da links in die Stauden!«

      Wyatt wollte weiter in den stacheligen Busch eindringen, aber die Gewächse standen hier so dicht, daß er sich hinlegen mußte, um unter ihren Armen hindurchzukriechen.

      Aber das Bein machte ihm so stark zu schaffen, daß er nicht weiterkriechen konnte. Er richtete sich auf und spannte die Fäuste um die beiden Revolver.

      Da tauchte schon der erste Mann vorn bei dem Hengst auf.

      »Stehenbleiben!« rief der Marshal ihm entgegen. Er spannte die Colts.

      Der Mann verhielt den Schritt.

      Wyatt, der zuerst nur die Beine des Banditen gesehen hatte, bückte sich tiefer, um unter den Kaktusarmen hindurchsehen zu können.

      Ein glühender Strom schoß beim Anblick des Wegelageres zu seinem Herzen.

      Der Mann hatte ein graues Tuch vorm Gesicht.

      »Komm raus, Joe! Wir holen dich sonst!«

      »Was wollt ihr von mir?«

      »Das wirst du schon erfahren!«

      »Well, dann holt mich!«

      Der Bandit warf sich hin und robte vorwärts.

      Da hörte Wyatt rechts neben sich ein Rascheln im Sand, warf den Kopf herum und blickte in das feixende Gesicht eines Mannes, der einen Revolver auf ihn zustieß. Wie eine Teufelsfratze grinste ihn das Banditengesicht zwischen Bodenkakteen an. Aus den Augen des Wegelagerers flammte ihm Mordlust entgegen. Es war der höllischste, gefährlichste Augenblick, den Wyatt an diesem Unglückstag erlebt hatte.

      Und СКАЧАТЬ